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Meetings sind notwendig. Bei ungenügender Vorbereitung oder fehlender Moderation sind Sitzungen oft eine Quelle der Unzufriedenheit. Was kann man tun, damit Meetings Ergebnisse bringen? |
Sitzungen |
So lautet eine der vielen bösartigen Bemerkungen, wenn es darum geht, die Sitzungsmentalität in unserem Land zu beurteilen. Oder:
Sitzungen sind notwendig, aber sie bleiben allzu oft eine Quelle der Unzufriedenheit. In der Praxis sind Meetings:
Längst möchte man weiterarbeiten, hätte Dringenderes zu erledigen; doch der Leiter weiss nicht, was Leiten heisst. (Siehe dazu das Kapitel "Teamsitzungen leiten" - in: K. Kunert, M. Knill "Team und Kommunikation" Sauerländer) Wir erleben immer wieder, dass leitende Personen lange Sitzungen geniessen, da sie dort ihre dominante Position auskosten können. Die Teilnehmenden tragen oft dazu bei, dass Sitzungen viel zu lange dauern, denn sie können während der Arbeitzeit zuhören, wie andere reden. Das Bedürfnis nach gemeinsamem Zusammensein, Gedankenaustausch, zu plaudern und miteinander zu reden ist ein menschliches Grundbedürfnis (Beispiel: "Stammtischgespräche"). Doch sind Sitzungen keine Erholungsveranstaltungen. In einem Büro haben wir folgenden Spruch gelesen:
Es muss immer berücksichtigt werden: Jede Konferenzstunde kostet Hunderte von Franken! Die Grundsatzfrage lohnt sich vor jeder Einladung:
Das Marktforschungsinstitut Demoscope führte 1998 zwei Umfragen (bei 301 bzw. 428 Deutschschweizer Führungskräften) zur Thematik "Sitzungen" durch. Dabei kam es trotz des Bedürfnisses nach Gemeinsamkeit zu folgenden ernüchternden Einschätzungen: Zwei Drittel der Befragten fanden, es gebe generell zu viele Meetings. Auch bei der eigenen Firma fand dies noch ein Drittel der befragten Manager. Ein grosser Teil der Befragten war mit dem Ergebnis der Sitzungen unzufrieden. Es wird angenommen, dass viele Führungskräfte die Hälfte ihrer Arbeitzeit gezwungenermassen in Meetings, Sitzungen, Besprechungen verbringen. Untersuchungen der Minolta Studie von Dr. Robert Dekena und Dr. Klaus Hörning stellten fest, dass Meetings 30% der Arbeitszeit binden. Dieser Aufwand ist nur dann gerechtfertigt, wenn bei Meetings gute Ergebnisse herauskommen.
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Methodische Unterstützung | |||||
Dauer der Sitzungen | |||||
Qualität der Unterlagen | |||||
Verbreitung der Ergebnisse | |||||
Technische Unterstützung | |||||
Qualität der Ergebnisse | |||||
Häufigkeit | |||||
Leitung, Moderation | |||||
eamkoordination | |||||
Information über Ergebnisse | |||||
Vorbereitung und Raum | |||||
Auswahl der Teilnehmer |
Positiv | Mittel | Negativ | keine Angabe |
1. Sitzungsdauer beschränken |
Bei der Sitzungsdauer gehen die Meinungen von Fachleuten auseinander:
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2. Den richtigen Zeitpunkt für das Meeting finden |
Ein Sitzungstermin sollte nicht am Montagmorgen oder am Freitagabend
angesetzt werden. Günstig ist der Dienstagmorgen um ca. 0900 Uhr.
Denn am Morgen werden überall zuerst die Post und Emails
geöffnet und am Abend sind die Leute mental bereits abwesend. Generell sind deshalb die Vormittagsstunden besser. Sitzungstermine werden von Leitern mitunter als Geheimwaffe genutzt. Die Taktik ist verbreitet, Sitzungen immer dann anzusetzten, wenn der Gegner in den Ferien weilt oder wenn er abwesend ist. Leute, die zuviel reden, werden oft zu Protokollschreibern "verknurrt". Sie sind dann mit Schreiben beschäftigt und reden weniger. |
3. Sitzungen müssen ein Ziel haben |
Vielen ist nicht klar, weshalb man zusammenkommt. Testen Sie jedes Meeting mit der Frage: "Was würde geschehen, wenn die Sitzung gar nicht stattfände?" Routinesitzungen sind meist ebenso überflüssig, wie Sitzungen um der Sitzung willen. (Meetings als Selbstzweck) Es gibt Vereine, die froh sind, dass man sitzen kann. "Wir haben wenigstens miteinanderreden können", heisst es dann lakonisch. Es geht nicht an, dass wir einfach zum Sitzen verurteilt werden; nur, weil ein Vorgesetzter Sitzungen liebt. (Verhängnisvoll sind hohe Sitzungsgelder bei Behörden!) Mitarbeitende dürfen nicht zusammengetrommelt werden, nur um ihnen mitzuteilen, wie der neueste Entwicklungsstand der Dinge ist. Es gibt das Intranet und die Möglichkeit, Mitarbeiter via Emails zu informieren. Sitzungen nur als Kontrollinstrument zu nutzen (Stand der Projekte in Erfahrung zu bringen), dürfte es nicht mehr geben. Jedes Meeting muss ein messbares Ziel haben. |
4. Vorbereitung ist nicht alles, aber sie hilft, Zeit zu sparen |
Wir kennen eine politische Behörde im Kanton Graubünden, die
von jedem Behördenmitglied verlangt, vor der Sitzung
die Unterlagen im Sitzungszimmer eingehend zu studieren.
Wer bei einem Traktandum etwas sagen möchte, trägt sich ein.
Wer mit einem Antrag einverstanden ist, notiert dies ebenfalls.
Der Vorteil dieses Vorgehens ist ein enormer Zeitgewinn. Weshalb?
Viele Traktanden sind im Nu ad acta gelegt, vor allem dann, wenn alle
einverstanden sind. Die Diskussionen sind dank dieser Vorbereitung
viel effizienter. Diese Behörde bewies, dass durch den
Vorbereitungszwang in kürzerer Zeit viel mehr erledigt werden
kann, ohne oberflächlicher zu arbeiten. Wir haben durch Umfragen auch erfahren, dass sich in verschiedensten Institutionen viele Sitzungsteilnehmer über die schlampige Vorbereitung ärgern. Zur Vorbereitung gehört auch das Einplanen des Rhythmuswechsels:
Endloses Debattieren ist und bleibt stets ein Horror. |
5. Moderieren kann gelernt werden |
Eine Sitzungsleitung muss den Mut haben, einen Vielschwätzer zu
unterbrechen. Die Redezeitbeschränkung ist eine sinnvolle Massnahme.
Leider kennen viele die Spielregeln nicht, die bei Teamsitzungen gelten.
Die Anwesenden müssen immer ins Bild gesetzt werden:
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6. Die Medien zur Visualisierung nutzen |
Die Visualisierung situationsgerecht und in der angemessenen Dosierung
einzusetzen, ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor bei Meetings.
Oft wird vergessen, dass wir auch mit Worten visualisieren können. Bei Hospitationen und Supervisionen stellten wir immer wieder fest, dass vor allem in folgenden Bereichen "gesündigt" wird:
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7. Teilnehmende rhetorisch schulen |
Wir vertreten nicht die Meinung, dass nur die Leitung geschult werden
sollte. Wenn ein Team gelernt hat, sich kurz, konkret und
verständlich auszudrücken, wird die Sitzung
zwangsläufig besser.
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8. Umgang mit schwierigen Sitzungsteilnehmern |
Wer viele Stunden nutzloser Zeit in überflüssigen Meetings
vertun muss, ärgert sich doppelt, wenn er sich dabei noch mit
Selbstdarstellern und Profilierungskünstlern herumzuschlagen hat.
Es ist durchaus möglich, sich ein handfestes Handwerkszeug und erprobte
Methoden im Umgang mit schwierigen Typen zu erwerben,
damit wir uns nicht noch zusätzlich nerven lassen müssen.
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9. Zeitfaktor berücksichtigen |
Das Zeitmanagement bei Meetings ist etwas vom Zentralsten;
zumal die langen Sitzungen am meisten beanstandet werden. Die häufigsten: Faktoren, die bei Sitzungen zu unnötigem Zeitverlust geführt haben: (Die Liste basiert auf unseren Erkenntnissen aus den Bereichen: Sitzungen bei teilautonomen Schulen, Spitäleren, Geschäftleitungssitzungen, Banken, Parteien und öffentlichen Institutionen.)
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10. Deshalb Spielregeln einführen, um die Krankheit "Konferitis" zu vermeiden: |
Sprechzeit auf 60 Sekunden - noch besser auf 30 Sekunden beschränken.
Ausnahme: Präsentationen, längere Informationen.
Doch wenn Sie eine ein Uhr aufhängen und die 30 Sekundenregel
einführen, müssen Sie sich auch daran halten.
Alle haben dadurch die gleiche Chance, sich zu äussern. Sie kommen
chneller auf den Punkt. Die wenigsten denken an diese naheliegendste Möglichkeit, Kosten zu sparen:
Besprechungen haben in jeder Institution einen grossen Stellenwert und können immer eine Chance sein, vorausgesetzt, dass .... So gesehen, müssen Meetings nicht abgeschafft werden.
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Checkliste: Was läuft nicht rund an Sitzungen? |
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Tips ( Senden Sie uns Ideen oder Tips für Meetings). |
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Nachträge:
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Nachtrag Juli, 2009: Macher und Manage Arbeits Modi Ein Artikel von Paul Graham erklärt, warum Autoren oder Programmier so sehr Meetings hassen: kreative Arbeit braucht grössere freie Zeitblöcke. Ein Meeting zerstört einen solchen Zeitblock. Ein Meeting am Nachmittag ruiniert einen halben Tag, wenn nicht gar mehr. Graham unterscheidet zwischen "Manager Modus" und "Macher Modus". Ein Manager im Manager Modus hat den Tag in Zeitblöcke unterteilt, die mit Meetings ausgefüllt sind. Ein Autor eines Buches aber kann die Zeit nicht so einteilen. Eine Unterbrechung kann Stunden vor und nach dem Meeting wegfressen. |
Quelle: Eugen W. Schmid, Stefan Fritz: Meeting, Verlag executive-coach.ch.
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Nachtrag 30. September, 2010: Tatsächlich nehmen die Sitzungen immer mehr Raum ein in der Berufswelt. Der St.Galler Managementexperte vertritt die Meinung dass Führungskräfte heute beinahe die halbe Arbeitzeit in Sitzungen verbringen. Es lohnt sich deshalb diese Arbeitsform zu verbessern. Ich habe festgestellt, dass Chefs beim Leiten von Meetings überfordert sind. Es fehlt Ihnen die Kenntnis, wie professionell moderiert werden soll. Es lohnt sich auch, Meetings mit Videos aufzunehmen und zu analysieren. Handelszeitung
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Nachtrag vom 8. Dezember, 2012 |
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