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Schröder stoppt erneut Medienberichte. Wir haben verschiedentlich gesehen, dass man Medien gegenüber nicht völlig machtlos ist. Zwei gegensätzlich Beispiele von Verhalten in Bagatellfragen passierten im letzten Jahr:
Es betraf einen Artikel der "Märkischen Oderzeitung" über angebliche Eheprobleme. Der Artikel enthielt Gerüchte aus dem Privatleben Schröders. Die Intimsphäre des Kanzlers sei verletzt worden und daher dürfe der Artikel nicht mehr verbreitet werden. Laut "Focus" hat Schröder beim Landgericht versichert, es habe keinen lautstarken Ehekrach darüber gegeben, "dass ich der gemeinsamen Wohnung in Hannover öfter fern bleibe, als es die dienstlichen Verpflichtungen erfordern und mein Nachtquartier schon mal anderswo in der niedersächsischen Landeshauptstadt aufschlage." Auch dieses konsequente Eingreifen wird bestimmt nachhaltige Auswirkungen bei den Medienschaffenden haben. Journalisten werden künftighin vorsichtiger sein. | |
Im Fall Schröder wehrte sich zwar die betreffende Zeitung gegen diese
einstweilige Verfügung und legte umgehend Einspruch ein. Es wird damit zu
einem Prozess kommen. Der Kanzler will sich bis zum Prozesstermin zu dieser
Geschichte nicht äussern (Der Prozess ist für den 21. Januar, 12 Uhr, im
Saal 143 des Berliner Landgerichtes anberaumt.) Die Geschichte ist somit
noch nicht vom Tisch. Bereits griffen andere Medien den Wirbel um Schröders
Privatleben auf. Der Berliner "Tagesspiegel" schrieb: "Die Quelle, aus der
die Gerüchte sprudeln, wird nicht versiegen. Schröder ist nicht völlig
unschuldig. Er hat als erster Spitzenpolitiker seine familiären Verhältnisse
als "Waffe der Politik eingesetzt." Wir werden diese Auseinandersetzung mit Interesse weiter verfolgen. Es geht einmal mehr darum, wie sich eine Person gegen Eingriffe der Medien in die Privatsphäre wehren kann. Auch im Fall Borer haben wir gesehen: Der Botschafter hätte sich viel früher gegen die Eingriffe in seine Privatsphäre wehren müssen.
Links zum Thema |
Nachtrag vom 7. Januar 2003
Beide deutschen Blätter bezogen die Beiträge aus einer Exklusivstory der britischen Sonntagszeitung "Mail of Sunday". Die Quelle dieser Geschichte ist noch nicht bekannt. Vermutet wird ein Racheakt der Exfrau Schröders, Hiltrud Schröder. Doch sie bestritt, der Sonntagszeitung je ein Interview gegeben zu haben. Die Geschichte war auch für die Boulevardpresse ein gefundenes Fressen. Sie veröffentlichten eine Fotogalerie des Ehepaars Schröder beim Turteln in vergangenen Zeiten. Aber auch die verkleinerten Titelseiten der englischen und deutschen Presse wurden abgebildet. |
Nachtrag vom 8. Januar: Schröder platzt der Kragen.
Provokateure sind erfreut, wenn der Provozierte die Nerven verliert.
(Provozieren).
Anderseits ärgern sich Provokateure, wenn die Provokation
im Sande verläuft. (Siehe Affentheater.) Gerhard Schröder schimpfte am 8. Januar nach den Vorkommnissen vor versammeltem Parteivorstand in Wiesbaden:
Wir fragen uns erneut, ob dieser öffentliche Wutausbruch nicht kontraproduktiv sein könnte.
Selbst wenn eine Zeitung ohne konkrete Beweise Gerüchte verbreitet. Wer diesen Grundsatz missachtet, muss sich nicht wundern, wenn plötzlich das ungehaltene Verhalten thematisiert wird, anstatt dass die Gerüchtekocher an den Pranger gestellt werden. Wir werden es noch sehen. |
Nachtrag vom 11. Januar: Üble Gerüchte Jetzt will der Kanzler die Verantwortlichen für die Berichte über die angebliche Affaire mit einer bekannten TV-Moderatorin juristisch belangen. Der Kanzleranwalt Michael Nesselhauf bestätigte, dass er Schmerzensgeld für den Bericht in der englischen "Mail of Sunday" haben will. Die Sonntagszeitung dichtete einer bekannten deutschen Moderatorin eine Affaire an, unter dem Titel: "TV-Frau könnte Kanzler den Job kosten." Das juristische Vorgehen wird damit begründet:
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Nachtrag vom 10. Januar: Das Kanzlergerücht wird warm behalten Nachdem am 9. Januar Doris Schröder zutiefst verletzt wirkte, weil Ihre Ehe in den Medien öffentlich preis gegeben würde, überbot Stefan Raab im Privatfernsehen die Skala der Geschmacklosigkeit. Er veranstaltete ein Ratespiel:
Die WAZ anderseits entschuldigte sich inzwischen beim Kanzler.
Die Boulevardpresse garnierte die Gerüchteküche mit folgender Geschichte: Titel und Text heuchelten Erbarmen mit der armen geplagten Kanzlergattin. Hierauf folgen jedoch Fakten, die implizit einen Kanzler mit grossem Frauenverschleiss zeichnen. 1991 habe Schröder gesagt: "Wäre ich nicht treu, stünde mein Haus in Flammen." Damals sei Schröder noch als Ministerpräsident mit der dritten Frau verheiratet gewesen. Nach fünf Jahren trennten sie sich. 1997 habe sich Gerhard Schröder scheiden lassen, um für die damalige Focus-Redakteurin Doris Köpf frei zu sein. "Bild" zitierte am 9. Januar mit fetten Buchstaben den Vorsitzenden des Deutschen Journalistenverbandes (DJV), Rolf Lauterbach, der die umstrittenen Medienberichte erstaunlicherweise verteidigte:
Damit ist die Rechnung der Gerüchteverbreiter bereits teilweise aufgegangen. Mit jedem Bericht über das Recht oder die Unverschämtheit einer privaten Geschichte wird nämlich jedes Mal die ganze Geschichte in gekürzter Form aufgewärmt und das Kanzlerehethema bleibt auf der Traktandenliste. Wie im Falle des Botschafters Borer besteht die Gefahr, dass ein nichtssagendes Gerücht plötzlich zum Dauerbrenner wird. |
Nachtrag vom 11. Jan: Bild: "Schröder sauer auf Christiansen" Obschon die Angelegenheit nicht zum Protokoll der Geschehnisse in der Gerüchteküche "Schröderaffaire" gehört, so beeinflusst das nachfolgende Vorkommnis trotzdem das Image des Kanzlers in dieser Phase. Im Zusammenhang mit dem oben beschriebenen Gerücht erlebte die Öffentlichkeit verschiedentlich einen ungehaltenen und zum Teil unbeherrschten Kanzler. Deshalb fällt die neue Geschichte auf einen ungünstigen Nährboden. Die Öffentlichkeit ist heute auf das Verhalten Schröders besonders sensibilisiert. Was ist vorgefallen? | |
Die Boulevardpresse zeigte an erster Stelle einen erbosten Kanzler, der von Christiansen für die Sonntags - Talksendung vom 19. Januar ausgeladen worden ist. Angeblich hatte er sich diesen Termin seit langem reserviert. Am Donnerstag hat nun der Redaktionsleiter Wolfgang Klem im Kanzleramt angerufen und erklärt, dass es so kurz vor den Wahlen in Niedersachsen keinen Einzelauftritt mehr geben könne. Hierauf reagierte das Kanzleramt empört. Der Regierungssprecher Béla Anda schrieb am 8. Januar dem Intendanten des NDR, Jobst Plog, einen geharnischten Brief und verlangte eine rasche Erklärung des Vorfalles. In der Sonntagspresse bestreitet nun die ARD, dass es je eine definitive Einladung gegeben habe. Ein Einzelauftritt sei nie vorgesehen gewesen. Es habe Gespräche gegeben über einen gemeinsamen Auftritt mit Angela Merkel. Doch das Kanzleramt habe dann aus Termingründen am 19. Januar abgesagt. | |
Laut ARD muss sich Sabine Christiansen über diese Bedenken
hinweggesetzt haben und den Einzelauftritt im Alleingang vorgeschlagen
haben. Auf Druck der Sendeleitung musste sie dann nachträglich der Absage
zustimmen. Wir vertreten die Meinung:
Wenn es in der Gerüchteküche brodelt und in den Medien alle Reaktionen
feinsäuberlich registriert werden, wäre eine subtilere, überlegenere Reaktion
angemessener. Bei Überreaktionen besteht immer die Gefahr, dass dem
Provozierten plötzlich der schwarze Peter zugeschoben wird. Wir haben bei vielen
Skandalierungsfällen gesehen:
Die Medien werden nämlich in der heutigen Situation das Verhalten des Kanzlers genau verfolgen. Es gibt genug Journalisten, die nur darauf warten würden, bis der Angeschossene überreagiert. |
Nachtrag vom 15. Jan: Privates soll privat bleiben! Der Medienkanzler stellte sich am 14. Januar in Berlin bei seiner traditionellen Neujahr-Pressekonferenz den Journalisten. Im Gegensatz zu Helmut Schmid, der die Journalisten (halb im Scherz und halb aus Zorn) als "Wegelagerer" bezeichnete, suchte Schröder immer wieder das Zwiegespräch mit den Vertretern der Presse. Die Schrödersche Faustformel hinsichtlich der unterschiedlichen Funktion von Politiker und Journalisten ist bekannt:
Nach verschiedenen grundsätzlichen Gedanken über Irak, Wirtschaftswachstum, Wahlen usw. liess Schröder an der Konferenz ebenfalls durchblicken, dass ihm die Neugier der Journalisten bisweilen zu weit geht. Obschon es während der letzten paar Tage das Medieninteresse am Gerücht der angeblichen Affaire abgeflaut war, sprach der Medienkanzler diese Thematik an der Medienkonferenz auch noch direkt an: Zu den jüngsten Spekulationen in- und ausländischer Medien über sein Privatleben sagte er:
Der Kanzler gestand immerhin den Medien das Recht zu, über Privates zu berichten, doch betonte er:
In welchen konkreten Fällen dies nach seinem Urteil geschehen sein soll, sagte er jedoch nicht. |
Nachtrag vom 16. Januar: Privates in der Politik Die Medien sind dann auch sofort da, wenn die Sonne nicht mehr scheint. Die Geister, die man gerufen hat, wird man dann plötzlich nicht mehr los. Heute verlangt der Kanzler bekanntlich Schmerzensgeld nach der Verbreitung des Gerüchtes und man hört sogar den Begriff "Politischer Rufmord". Wenn jedoch ein Kanzler seine Frau zu oft aufs politische Parkett nimmt, so verschiebt sich damit das Interesse der Medienschaffenden und des Publikums. Der Text auf einem Transparent vor der Wahl lautete beispielsweise:
Wenn eine Frau so stark ins Zentrum der Politik gerückt wird, darf man sich nicht wundern, wenn das Interesse an dieser Frau auch wächst. Auch Scharping genoss zuerst die Offenlegung des persönlichen Glücks im Klatschblatt "Bunte". In guten Zeiten schätzte der Politiker die Symbiose Presse - Politiker. Die Bunte stellte ein Forum zur Verfügung. Der Politiker konnte es nutzen. Die Zeitschrift ihrerseits profitierte von der exklusiven Geschichte. Doch in weniger rosigen Zeiten sind die Journalisten nach dieser Offenlegung des Privaten leider auch wieder da. Diese Zusammenhänge werden von den Medienfreudigen zu wenig berücksichtigt. Der Panoramabeitrag schloss mit dem Zitat: Wer in der Öffentlichkeit Kegeln schiebt, muss auch damit rechnen, dass nachgezählt wird. |
Nachtrag vom 17. Januar: Die Klatschpresse kostet das Gerücht weiter aus
Wie zu erwarten war, erfolgte im Januar in den Boulevardmedien ein weiterer
Dominoeffekt beim Schrödergerücht. Die "Neue Revue" packte die Story
auf der Titelseite an:
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Gefahr eines peinlichen Justiz-Marathons Eine der von Schröder verklagten Zeitungen will nun bewirken, dass die Kanzlergattin als Zeuge vor Gericht geladen werden. Die ehemalige Journalistin Doris Schröder-Köpf könnte so bald gezwungen werden, vor Gericht auszusagen. Neben ihr sollen dann auch die Bodyguards, die den Kanzler rund um die Uhr begleiten, vor dem Gericht Stellung nehmen, wie es um die Kanzler-Ehe bestellt ist. Die Lage für den Kanzler vertrackt. Schröder muss ähnlich wie im Streit über eine Haare sehen, wie sich eine rechtliche Auseinandersetzung über leine angeblich falsche Presseberichte verselbstständigt. Um die Frage, ob das Gerücht über vermeintliche Seitensprünge des Kanzlers oder den angeblichen Streit zwischen den Schröders nun stimmt oder nicht, geht es in diesem Zwist nämlich schon lange nicht mehr. Die betroffenen verklagten Zeitungen wollen vor allem nicht akzeptieren, dass sie in ihrer Freiheit der Berichterstattung eingeschränkt werden. | |||||||||||||||||||
Nachtrag vom 19. Januar. Nichtigkeiten statt Wichtigkeiten Es macht den Anschein, als ob es Kanzler Schröder gelegen kommt, von wichtigen politischen Geschäften oder Problemen abzulenken. Das banale Gerücht bewegte seit Tagen die Medien. Jedenfalls wäre die Nichtigkeit längst kein Thema mehr, hätte der Kanzler nicht überreagiert. Ein ruhiges eindeutiges Verhalten (Bitte - Verletzen sie nicht meine Privatsphäre!) hätte genügt und Gerücht wäre längst vom Tisch. Falls die Medien den unmissverständlichen Hinweis nicht verstanden hätten, hätte mit Erfolg geklagt werden können. Die Überreaktion bewirkte ein Eskalation mit einer unkontrollierbaren Eigendynamik. Mit dem bevorstehenden Gerichtstermin ist die Fortsetzungsgeschichte vorprogrammiert. Die Deutsche Boulevardpresse wird dank dieser Termine wieder genügend Futter haben und kann das nichtige Thema weidlich auskosten. So werden Nichtigkeiten zu Wichtigkeiten.
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Fortsetzung vom 20. Januar: Wie Gerüchte zur Nachricht werden
Im Kulturreport ARD
des deutschen Fernsehens vom Sonntag dem 19. Januar kam
ein aufschlussreicher Beitrag
der aufzeigte, dass Gerüchte Konjunktur haben.
Die Sendung illustrierte, wie vor allem in angelsächsischen Ländern
es gang und gäbe gewesen ist, mit Gerüchten und Medien Politik zu machen.
Dabei macht man sich zu Nutze, dass die Sorgfaltspflicht, Fakten abzuklären
nicht mehr gilt, wenn sensationsheischende Meldungen und Vermutungen verbreitet werden.
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Schon die Antike kannte das Gerücht in der Politik.
Plutrach berichtet von einem Barbier aus Piräus, der
413 vor Christus gehört haben soll, die athenische
Flotte sei bei Syrakus vernichtend geschlagen worden.
Der Barbier hatte diese Kunde zufällig von einem Matrosen
aufgeschnappt. Ohne den Wahrheitsgehalt zu prüfen, rannte
der aufgebrachte Barbier nach Athen und plauderte sich
dort um Kopf und Kragen.
Gerüchte sind deshalb so gefährlich, weil letztlich doch irgend etwas hängen bleibt. Im Fall des Gerüchtes bei Schröder wurde das Gerücht besonders raffiniert verbreitet. Die Boulevardpresse heuchelte Anteilnahme ("Wie hält das nur Doris aus"). Auch hier hat sich gezeigt. Irgendwann wird das Gerücht zur Nachricht. Unserem Protokoll der Vorgänge zeigt, wie ein Gerücht zum Selbstläufer werden konnte. Es ist aber, wie auch die reflektierende Sendung im ARD wiederum ein Beitrag zur Thematisierung des Gerüchtes. Im Kulturreport wurde einmal mehr darauf hingewiesen, dass der Medienkanzler mit seinen letzten beiden Frauen die Privatsphäre den Medien selbst geöffnet hat. Er wurde dadurch ein Kanzler zum Anfassen. Anderseits konnten die Medien - dank der beiden modernen aufgeschlossenen Frauen - bei vielen privaten Szenen, aber auch bei der Trennung oder der Scheidung mit dabei sein. |
Fortsetzung vom 22. Januar: Kaltet die Gerüchteküche ab?
Bei den Richtern erreichte Schröder am Dienstag (21. Januar) einen
Teilerfolg. Die 27. Zivilkammer des Landgerichtes Berlin wusste gewiss,
dass bei der Gerüchteaffaire ein Grundsatzstreit entsteht, als sie
die Klage in Sachen Schröder gegen "Märkische Oderzeitung"
beurteilen musste:
Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) und seine Frau Doris liessen sich durch den Hamburger Anwalt Michael Nesselhauf vertreten. Er hatte gegen die Märkische Oderzeitung" ("MOZ") die in Ulm erscheinende "Südwestpresse", sowie den Journalisten Gunther Hartwig einstweilige Verfügungen erwirkt. Für die Richter gibt es kein öffentliches Interesse an Gerüchten.
Einige Kommentatoren der deutschen Lokalzeitungen fanden, der Bogen sei tatsächlich überspannt worden, wenn Korrespondenten von "Klatsch" und "Geraune" berichten und so das Gerücht zum Inhalt machen. Es wurde anderseits auch darauf hingewiesen, dass die Welt der Medien auch immer eine Welt der Spekulationen bleibt und Journalisten davon leben, dass sie in die Geräuschkulisse einer Hauptstadt hineinhorchen und Auffälligkeiten herausfiltern. Die betroffenen Zeitung lässt nach dem jüngsten Urteil nicht locker. Es wird eine "Hauptsache", das heisst ein Verfahren mit Zeugen angestrebt. Damit ist noch nicht garantiert, dass die Gerüchteküche rasch abkaltet. |
Nachtrag vom 28. Januar 2003, Happy-End?
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Nachtrag vom 2. Febr: Hiltrud Schröder verteidigt sich. Nach "Spiegel" nützt Schröders ehemalige Frau Hiltrud jede Gelegenheit, um den Verdacht zu zerstreuen, sie habe die Gerüchte über die Ehekrise des Bundeskanzlers verbreitet. In einem Interview mit der "Welt am Sonntag" lästert sie über die "Klage-Orgien" aus dem Kanzleramt. "Es gibt Wichtigeres, als Färben, Tönen, Fönen. Wen interessiert das?" Dann ergänzte sie noch: " Das ist Sache Gerhard Schröders. "Wenn er Spass daran hat, etwas für die Rechtsfindung zu tun - bitte sehr." Hiltrud Schröder zeigt für die Empfindlichkeit gegenüber einer aufdringlichen Presse wenig Verständnis. Politiker trügen selbst mehr oder weniger Privates in die Öffentlichkeit.
Sie selbst fühlte sich jedoch von den Presseleuten auch wenig fair behandelt. Der "Mail of Sunday" warf sie vor, das Interview mit ihr sei frei erfunden. Allerdings hätte sie in einfaches Gespräch über einen Fototermin geführt, aber dies sei kein Interview gewesen. "Egal, ob das, was da steht, richtig oder falsch ist oder richtig oder falsch wiedergegeben ist."
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Nachtrag vom 5. Februar: Schröders Ehe vor Gericht?
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Nachtrag vom 8. Februar: Klage eingelegt. Der Anwalt des Kanzlers hat am 7. Februar am Berliner Landgericht Klage gegen die "Märkische Verlags- und Druckhaus GmbH" eingelegt. Der Prozess ist für den 8. April vorgesehen. Das Landgericht hatte im Januar eine einstweilige Verfügung gegen einen Journalisten bestätigt, der in der "Märkischen Oderzeitung" Gerüchte über einen angeblichen Ehestreit zwischen Schröder und seiner Frau verbreitet hatte. Nach dem Urteil gegen den Journalisten hatte Schröders Anwalt Unterlassungsklage gegen die Zeitung angekündigt. In dem Verfahren müsse das Blatt darlegen, dass ihre Berichterstattung richtig sei. "Sie kann dabei nicht das Ehepaar Schröder als Zeugen laden, sondern muss die Beweise für die Richtigkeit aus eigener Kraft erbringen". |
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