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Skandale: Massnahmen und Verhaltensmöglichkeiten



Skandale haben Grundmuster. Einige Erkenntnisse aus Skandalfällen der letzten Wochen werden hier zusammengetragen.

von Marcus Knill

Lehrbeispiele

Nachdem in den Medien von verschiedenen Skandalen die Rede war, (siehe die unter www.rhetorik.ch/Aktuell aufgelisteten Beiträge zu Fischer, Daum, Aliesch , Scharping ) möchten wir zusammenfassend ein paar wichtigste Erkenntnisse aus diesen Fällen zusammentragen. Wir stützen uns dabei auch auf Aussagen des Publizistikprofessors Hans Mathias Kepplinger von der Uni Mainz.
Kepplinger hat festgestellt, dass alle, die Gegenstand eines Skandales werden, sich zuerst als Opfer fühlen und aus dieser Rolle heraus falsch reagieren.
Bahnt sich ein Skandal an, stecken die meisten Betroffenen zuerst den Kopf in den Sand. Sie warten einmal ab und unternehmen nichts. Obwohl man zwar aus alten Skandalgeschichten etwas lernen könnte, passieren bei Skandalen immer wieder die selben Fehler. Es gibt einige wichtige Grundsätze, die es zu beachten gilt, wenn eine Skandalgeschichte in der Luft liegt.


Verhalten bei Skandalen

Am wichtigsten wäre natuerlich, den Skandal von Anfang an zu verhindern. Wie soll man sich verhalten, falls skandaliert wird?
  • Der Skandal muss sofort ernst genommen werden. Am Anfang besteht die Gefahr meist darin, dass wir einen anbahnender Skandal viel zu wenig ernst nehmen.
  • Alles muss getan werden, um die Sachlage zu klären und zu analysieren. In einigen Fachbeiträgen von www.rhetorik.ch wird stets betont: Schaffen wir zuerst eine Denkpause. (Am besten wurde das bei der Alieschgeschichte klar.)
  • Nach Aussen dürfen die Nerven nicht verloren werden. Wer Skandale überstehen will, der braucht starke Nerven. Die Devise gilt: "Ruhe und Konzentration bewahren!"
  • Steht ein Skandal bevor, müssen sofort plausible Antworten gefunden werden. Ist die Sachlage genau geklärt, gilt es, den Vorwürfen mit eindeutigen Fakten zu begegen. Scharping hatte in dieser Hinsicht geschickt gehandelt. Er konterte mit einem detaillierten Flugplan, mit genauen Fakten.


Grundmuster des Skandals

Die meisten Skandale haben den nämlichen Rhythmus:
  1. Die Medien stellen die Dinge in einer bestimmten Richtung dar.
  2. Aus einem unwichtigen Gebilde wird plötzlich ein nachvollziehbares Bild entwickelt.
  3. Emotionen dominieren.


Falsch: Abwarten, mit nachfolgender Überreaktion.

Nach Kepplinger, der eine Skandaltheorie entwickelt hatte ist einer der grössten Fehler die abwartende Haltung:
"Alles geht schon vorbei!"

Wenn es dann nicht vorbei geht, folgt in der Regel eine panikartige Erregung. Der Skandalierte versucht jetzt, das Ruder ruckartig herumzureissen.
Warum gab es zum Beispiel bei Joschka Fischer keinen Skandal?
Nach Kepplinger waren die Apo-Demonstrationen von Fischer gar kein Skandal, sondern nur ein öffentlicher Konflikt. Bei den Medien standen sich damals zwei gleich grosse Lager gegenüber. Fischers Interpretation, dass sein Verhalten generationentypisch war, wurde von den Medien akzeptiert. Denn heute stammen viele Journalisten aus der 68er Generation.
Auch der CDU Spendenskandal hat Roland Koch nicht den Kopf gekostet. Grund: Er reagierte ausserordentlich besonnen und ruhig und konterte auch sachlich. Dies können nur Wenige.
Wer bei Skandalen den Kopf verliert, der verliert auch rasch den Job.




K+K Kommunikation berät Sie bei Krisensituationen oder hilft Ihnen weiter, wenn die Gefahr besteht, dass Sie skandaliert werden. Externe Beratung ist in diesen Fällen ein Muss.





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