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Die Rhetorikduelle zwischen Schröder und Stoiber werden am 25. August und 8. September stattfinden. Die Planung macht klar: Es wird ein rhetorische Schaulaufen in High Tech Arenas werden. Wenn der Kanzler und sein Herausforderer erstmals in der deutschen Geschichte live im Fernsehen verbal die Klingen kreuzen werden, bleibt nichts dem Zufall überlassen. Die Vorbereitungsarbeiten, sowohl der Kontrahenden als auch der beteiligten Fernsehsender ist in vollen Gange. In den letzten Wochen haben die Informationschefs der deutschen Fernsehsender, Hans Mahr (RTL), Claus Larass (SAT 1), Niklaus Bernder (ZDF) und Hartmann von der Tann (ARD) mit den Wahlkampfleitern Matthias Marchnig (Schröder) und Michael Spreng (Stoiber) jedes noch so kleine Detail des rund um den 75 - minütigen Schlagabtausches festgelegt. Offen sind nur noch die Fragen, welche die Moderatoren Kloeppel/Limbourg, sowie die Moderatorinnen Christiansen/Illner den Kanzleramtsbewerbern stellen werden.
Auch Details sind genau geregelt:
Vergleiche dazu auch das Printduell. Wir werden die Duelle mitverfolgen und hier kommentieren. |
Nachtrag vom 18. August, 2002 Welche Auswirkungen haben die Wahlduelle auf das Wahlergebnis? Deutschland muss bei Fernsehauseinandersetzungen erst noch mehr Erkenntnisse sammeln. Die USA hat mehr Erfahrung mit den Kampfduellen im Fernsehen. Im letzten USA Wahlkampf hat niemand geglaubt, dass Georges Bush im Rededuell gegen Al Gore bestehen kann. Bush war dann tatsächlich rhetorisch Gore unterlegen. Dass er aber besser war als erwartet, hat ihm geholfen. Bei der Bundestagswahl könnte Stoiber von einem ähnlichen Effekt profitieren. Stoiber wurde im Vorfeld als der wenig mediengewande Politiker angekündigt, während Schröder vor Kamera und Mikrofon immer gut abschnitt. Wir können auch davon ausgehen, dass die Bevölkerung die Duelle als Unterhaltung betrachtet und die Show einen Mobilisierungseffekt auslöst. Das käme den Sozialdemokraten zugute, die sich immer über eine mangelnde Wahlbeteiligung beklagten. Die Wahlprognosen hängen tatsächlich von der Wählerschicht ab. Bei Umfragen der Zeitschrift "Bild", die seit Monaten online gemacht wurden, kriegt Stoiber meist mehr Stimmen. Dass TV-Duelle nicht entscheidend sein muss, zeigt das Beispiel der Landtagswahl in Niedersachsen von 1998, wo CDU Wulff ein TV Duell gegen Schröder bestritt in dem nach einer Radioumfrage Wulff mit 58.5 Prozent besser als Schröder mit 41.5 Prozent abschnitt und Wulff trotzdem die Wahl verlor. |
Wie beeinflusst die Jahrhundertflut die Bundestagswahlen?
Nicht nur beim Fernsehduell, auch den ostdeutschen Deichen wird Wahlkampf betrieben.
Millionen Fernsehzuschauer haben beobachtet und mitverfolgt, was
Stoiber und Schröder gesagt hatten, wie sich sich bewegten und wie sie
gekleidet waren. Der Kanzler wurde als Krisenmanager im In- und Ausland gelobt. Auch
Stoiber hatte starke Auftritte: Stoiber nimmt vor laufender Kamera eine Frau in den Arm,
deren Apotheke zerstört ist. In der Umarmung kam der geübte Grossvater durch. Obschon Schröder und Stoiber die Flut nicht zum Wahlkampfthema machen wollten, kam es zu verschiednen parteipolitischen Auseinandersetzungen. (Der Unions-Krisengipfel würde von Schröder als "politsche Kleinstaaterei" abgetan.) Auf den Deichen fand sicher ein Kampf um Stimmen statt. Gefehlt hat aber der dritte Kandidat, Guido Westerwelle, der übrigens am Fernsehduell nicht mitmachen darf. Die Umfragen bei der Zeitschrift "Bild" (die übrigens sehr stark varieren von Tag zu Tag) zeigen keine tendenzielle Veränderung der Meinungen seit der Flutkatastrophe. Ob die Bundesratswahl jedoch in den betroffenen Gebieten überhaupt am 22. September stattfinden kann, ist noch nicht sicher. |
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