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www.rhetorik.ch aktuell: (03. Jan, 2011)

Das neue Bundesratsfoto

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Quelle: Admin.ch
Das offizielle Bundesratsfoto vom Jahre 2011 zeigt von links nach rechts das neue Bundesratsteam mit Johannes Schneider-Ammann, Didier Burkhalter, Doris Leuthard, Bundespraesidentin Micheline Calmy-Rey, Eveline Widmer-Schlumpf, Ueli Maurer, Simonetta Sommaruga und Bundeskanzlerin Corina Casanova.

In den letzten Jahren war vor allem Kreativität gefragt gewesen. Fürs Jahr 2011 lässt sich der Bundesrat im Bundeshaus ablichten. Es ist definitv ein Heimvorteil. Experimente sind auf die Neujahrskarte verschoben worden. Die Regierung positioniert sich gepflegt und geordnet. Die Hände werden - wahrscheinlich vom Fotographen verordnet - bewusst hängen gelassen.

Eine wie gewohnt nicht ganz ernst gemeinte Kleideranalyse zeigt, dass die Bundespräsidentin die früher meist verschränkten Arme nun an den Händen verbindet was die Absicht ausstrahlt, sich zusammennehmen zu wollen. Dank Micheleline Calmy-Rey sind sowohl 8 Hosen- als auch 8 Strumpfbeine auf dem Bild auszumachen. Die stehende Landesregierung demonstriert einerseits Stillstand, andererseits den Willen, die Stimme des Volkes verstehen zu wollen. Wie im unten zitierten "20 Minuten" Beitrag bemerkt, setzt die Männerminderheit nun die farblichen Akzente. Die rote Kravatte Maurers signalisert dem politischen Auguren Aggressivität im Wahljahr. Das Violett in der Kravatte von Johannes Schneider-Ammanns ist eine Mischung vom FDP-Blau und SP-Rot und prognostiziert eine unscharfe politische Positionierung. Bei den Frauen fällt nur Simonetta Sommaruga mit dem gemusterten Deux-pièce auf. Das "Schwarz-Weiss Gemisch" assoziiert vorhersehbare Gegensätze im neuen Jahr.

Nur das bewusste "Nicht-Lachen-wollen" und linkische "Wohin-mit den Händen" von Moritz Leuenberger fehlt dem Beobachter.
20 Min: :
Der Bundesrat präsentiert sich auf dem offiziellen Foto als Gremium, das auf Bewährtes statt auf Originalität setzt. Experimente scheinen im kommenden Jahr tabu zu sein. Das Bild zeigt die Landesregierung vor dem Bundesratszimmer - wie auf dem ersten offiziellen Bundesratsfoto von 1993. Diesem sei es nachempfunden, schreibt die Bundeskanzlei. Damit solle auch die Veränderung in der Landesregierung aufgezeigt werden. 1993 war Ruth Dreifuss die einzige Frau im Bundesrat, heute sind die Frauen in der Mehrheit. Umgesetzt hat das Konzept die Berner Fotografin Monika Flückiger, nach den Wünschen von Bundespräsidentin Micheline Calmy-Rey. Für ihr erstes Präsidialjahr hatte Calmy-Rey 2007 ein modern anmutendes Bild gewählt, das Dynamik und Aufbruchstimmung vermittelte: Entschlossenen Schrittes bewegten sich die Bundesratsmitglieder auf den Betrachter zu. Experimentierfreudig zeigte sich ein Jahr später auch Pascal Couchepin, der den Bundesrat in einer Menschenmenge versteckte und das Bundesratsfoto so zum Suchbild machte. Doris Leuthard setzte im vergangenen Jahr auf eine moderne Optik mit gepixeltem Bundeshaus. Das neue Foto bildet gewissermassen das Gegenstück zu diesen Bildern: Ein gewöhnliches Gruppenbild vor dem bundesrätlichen Arbeitszimmer. Farbliche Akzente setzen trotz Frauenmehrheit nicht die Damen, sondern die Herren, und zwar mit ihren Krawatten: Ueli Maurer trägt eine rote, Johann Schneider-Ammann eine violette und Didier Burkhalter eine blaue. Die Damen sind alle dezent dunkel gekleidet - mit Ausnahme der neuen SP-Bundesrätin Simonetta Sommaruga, die mit einem grau gemusterten Deux-Pièces hervorsticht. In der Mitte des Bildes steht Bundespräsidentin Micheline Calmy- Rey, umrandet von Doris Leuthard und Vizepräsidentin Eveline Widmer- Schlumpf. Neben den Mitgliedern des Bundesrates ist - wie immer - auch Bundeskanzlerin Corina Casanova zu sehen. Das Bundesratsfoto 2011 wurde in einer Auflage von 70 000 Exemplaren produziert. Es liegt an allen Logen des Bundeshauses sowie im Polit-Forum Käfigturm auf. Ab dem 3. Januar kann es zudem über Internet bestellt oder unter Beilage einer adressierten Klebeetikette per Post kostenlos bezogen werden. Unter www.ch.ch ist das Bild in einer 3-D-Version zu sehen. Vom ersten offiziellen Bundesratsfoto für das Jahr 1993 waren zunächst nur 1000 Exemplare gedruckt worden. Die Nachfrage war aber grösser als erwartet: Bereits nach einem Monat gab es keine Bilder mehr, so dass eine zweite Auflage gedruckt werden musste. Das Bild ist inzwischen vergriffen.

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