Rhetorik.ch


Knill+Knill Kommunikationsberatung

Knill.com

www.rhetorik.ch aktuell: (5. Mai 2003)

Ein Bild-Duell



Die Aargauer FDP, die als einzige Partei für ihre Initiative "Abspecken beim Grossen Rat - 140 sind genug" einsteht, wollte mit einem "Speckbauch-Plakat" aufrütteln. Das Nein-Kommitee konterte mit einem "Skelett-Plakat".


Im Kanton Aargau verfolgten wir einen besonderen Plakatkrieg zwischen "Freisinnigen und SVP".

Die Freisinnigen wollten ein "Abspecken" des Grossen Rates im Kanton Aargau. Sie verdeutlichten dies mit folgendem "Speckbauch-Plakat": Mit einem ebenso unzimperlichen Aushang konterten die Gegner. Der SVP Grossrat Andreas A. Glarner vom Nein- Komitee gestaltete folgendes "Skelett-Plakat":


Der Schockeffekt war von beiden Seiten beabsichtigt. Die Wähler sollten aufgerüttelt werden- nach der Devise von Werbern. "Wir müssen auffallen!" Die Absicht, mit aussergewöhnlichen Bildern die Aufmerksamkeit zu erzeugen, ist nicht neu:


Die Aargauer FDP verwehrte sich gegen den Vorwurf, SVP Methoden angewendet zu haben. Wir sind der Meinung: Es gibt bei Plakaten und Bildern Grenzen des guten Geschmacks. Die Analogie zu den Hungerbildern in der dritten Welt Welt ist sicher fragwürdig. Die Begründung:

"Wir wollten lediglich eine Diskussion in Gang bringen!"


Dies ist für uns eine billige Selbstschutzbehauptung. Auch bei Provokationen dürfen Fragen nach dem guten Geschmack gestellt werden. Das Beispiel macht deutlich:

Es muss damit gerechnet werden, dass nicht nur Parteien künftigin mit härteren Bandagen kämpfen werden und wir auch bei anderen Auseinandersetzungen mit weiteren stilistischen Ausreissern rechnen müssen.


Rhetorik.ch 1998-2012 © K-K Kommunikationsberatung Knill.com