Rhetorik.ch

Knill+Knill Kommunikationsberatung

Knill.com
Aktuell Artikel Artikel Inhaltsverzeichnis Suche in Rhetorik.ch:

www.rhetorik.ch aktuell: (25. Jan, 2024)

Eingenistete Sprachmarotten

Rhetorik.ch Artikel zum Thema:
Für Berater sind unbewusst eingeschliffene Marotten und Füllwörter bei Analysen ständig ein Thema.
Im Tagesgespräch (Radio SRF am Dienstag, 16. Januar 2024) mit Eva Jaisli, CEO des Werkzeugherstellers PB Swiss Tools hat sich in ihrer Aussage über die derzeitige Rezession die Marotte "I däm Sinn" eingeschlichen. Das störte, weil wir uns auf die Marotte statt auf den Inhalt konzentrieren. Ich versuchte die Floskel zu zählen, verzichtete dann darauf. Sie war ständig zu hören.

Eine Marotte erkennen Redner oft selbst nicht. Sie ist für ihn ein blinder Fleck. Es wäre jedoch leicht, solche lästigen Angewohnheiten zu eliminieren. In meiner Beratertätigkeit sammelte ich einmal solche Hohlformeln. Nachfolgend ein paar Beispiele aus der Praxis: - die Aehs - Worte wie, oder, allenfalls, eigentlich, sozusagen, nicht wahr - oder der ständige Wechsel von der Mundart zur Standardsprache (Schriftsprache) - Formulierungen wie: Ich denke, ehrlich gesagt - klar, ganz klar - ich glaube. Ohne, dass wir diese lästigen Marotten erkennen, können wir sie nicht eliminieren. Wer jedoch solche Angewohnheiten früh erkennt, kann sich rasch verbessern. Wenn wir aber mit der Korrektur zu lange warten, werden sie gefestigt.

Hilfreich ist es, eine Person zu bestimmen, die solche Marotten aufspürt. Bewährt hat sich, die Selbstkontrolle mit einer Tonaufzeichnung. Ich kenne einen Politiker, bei dem sich trotz Coaching immer wieder die gleiche Marotte eingenistet hat. Er hat dann einen Freund ausgewählt, der beim Anlass in der Nähe des Redners Platz nehmen musste und bei der zu elimierenden Sprachmarotte leicht hustete. Unsere Auftrittskompetenz verbessern wir durch Selbstkontrolle, durch Kontrolle mit Tonband, Video oder einem Hofnarren, der uns den Spiegel hinhält. Das hat sich alles in der Praxis bewährt.

Rhetorik.ch 1998-2024 © K-K Kommunikationsberatung Knill.com