Im Blog aus dem FHGR
gibt die Tips: Üben, Wissen, Lampenfieber akzeptieren, Bewegung, Entspannen,
Angst konfrontieren, Blackout Techniken lernen.
von Sarah Keller findet man auch eine neuere Statistik, die zeigt, dass immer noch
die meisten Menschen haben vor öffentlichen Auftritten
mehr Angst als vor Insekten, dem Fliegen oder vor dem Tod. Der Artikel zitiert uns:
28. Dezember 2021
Die Angst vor dem Spre-chen
Die meisten Menschen haben vor öffentlichen Auftritten mehr Angst als vor
Insekten, vor dem Fliegen oder vor dem Tod. Hast du auch Probleme vor
Leuten zu sprechen oder im Mittelpunkt zu stehen? Hier einige Tipps und
Strategien vom Profi, um mit der Redeangst umzugehen.
Zittern, Schwitzen, Magenbeschwerden, Atemnot, Schwindel. Die Liste
der Symptome für Redeangst ist lange. Wenn du unter der Angst
leidest vor Leuten zu sprechen, dann bist du aber nicht allein. Laut
einer Statistik aus dem Jahr 2013 haben rund 41 Prozent aller Menschen
Angst öffentlich zu reden. Dabei gibt es auch Menschen, die bereits
Mühe haben vor einer kleinen Gruppe etwas zu sagen.
Die Ängste der Menschen: Screenshot statista.com Dabei sind
die Gründe für die Redeangst vielseitig. Beispielsweise gibt
es da die Angst zu versagen, von anderen ausgelacht oder abgelehnt zu
werden. Manche sorgen sich auch, während des Vortrags zu stottern,
sich zu versprechen oder den Faden zu verlieren.
Die Angst vor dem Versagen und sich zu blamieren bremst uns aus,
wie Kommunikationsexperte Marcus Knill erklärt. Viele hätten
Angst, nicht ernst genommen zu werden. Also würden sie lieber nichts
sagen als das Falsche. "Dabei ist reden so einfach, denn man muss nicht
"schön" reden", betont Knill.
Wenn beispielsweise die Chefin oder der Dozent zuhöre, dann
könne sich die Angst noch verstärken. "Wenn ich das Gefühl
habe, dass ich mit meinem Votum qualifiziert werde, dann fällt mir
das Reden in der Öffentlichkeit noch schwerer", so Knill. Es sei
wichtig zu verinnerlichen, dass Fehler beim Reden nicht schlimm sind.
Was du gegen deine Redeangst tun kannst:
Verschiedene Entspannungstechniken wie Yoga können helfen,
die Redeangst zu bezwingen.
Herzhaftes Lachen befreit von seelischem Druck. Das lässt sich
auch physisch nachweisen. Heiterkeit verscheucht die Stresshormone aus
dem Blut.
Bereits ein tiefer Atemzug kann helfen, den Blutdruck zu senken und
zu entspannen.
Die besten Tricks, um nach einem Blackout flüssig weiterzumachen:
Wiederhole den letzten Satz, schau auf deinen Spickzettel, mach eine
kurze Pause oder stell eine Frage, um Zeit zu gewinnen.
Tipp 1: Übung macht den Meister Eine gute Vorbereitung
ist enorm wichtig. Übe deinen Vortrag oder deine Rede. Du kannst
deine Redeangst am besten bewältigen, wenn du dich der Situation
stellst und sie nicht vermeidest. Trainiere das Reden, indem du dir
das Publikum vorstellst und laut übst. So kannst du dich an die
Situation gewöhnen.
Tipp 2: Wissen, dass du es kannst Rede dir gut zu, stärk dir den
Rücken und denk positiv. Sag dir immer wieder: "Ich kann das,
ich schaff das." Das Wissen, dass du es kannst, kann dir helfen Ruhe zu
bewahren. Denke nicht daran, was alles falsch laufen oder schief gehen
könnte! Konzentriere dich eher darauf, was du mit einer guten
Leistung erreichen kannst!
Tipp 3: Lampenfieber ist normal Die Erkenntnis, dass Lampenfieber etwas
Natürliches ist, entlastet enorm. Lampenfieber kann auch ein Motor
sein, der dich antreibt und dir Kraft gibt. Eine gewisse Anspannung vor
einem Auftritt gehört dazu. Positiv empfundenes Lampenfieber bewirkt
nicht zuletzt, dass du auf der Bühne hellwach und motiviert bist,
dein Bestes zu geben. Das Lampenfieber verschwindet meist am Anfang
eines Auftrittes. Zu viel Lampenfieber bremst jedoch.
Tipp 4: Bewegung während des Vortrags/deiner Rede Stress kann mit
Bewegung abgebaut werden. Personen, die bewusst ruhig sein wollen und alle
Bewegungen unterdrücken (z.B. sprechen ohne Gestik), bewegen sich
zwangsläufig mit sogenannten falschen Bewegungen. Mit Bewegungen,
die nicht zur Aussage gehören, wird dann der Stress abgebaut. Also
zum Beispiel indem du dich am Kopf kratzt, mit den Fingern spielst,
mit den Füssen wippst oder zuckst.
Tipp 5: Löse deine körperliche Anspannung Deine emotionale
und körperliche Anspannung kannst du deutlich reduzieren, indem
du z.B. mehrmals deine Hände zu Fäusten ballst und wieder
loslässt. Das Gleiche kannst du mit deinen Zehen machen. Auch
mehrmals tief ein- und ausatmen entspannt ungemein.
Zudem hilft dir bewusstes Entspannen vor dem Auftritt. Mache also kurz vor
deinem Auftritt einen kleinen Spaziergang und lenke währenddessen
bewusst deine Aufmerksamkeit auf die Umgebung. Auch verschiedene
Entspannungstechniken können helfen:
Autogenes Training Yoga Meditation Atemübungen Mein persönlicher
Tipp: Lockere Gespräche und viel Lachen kurz vor einem Auftritt
helfen, um zu entspannen und nicht zu viel über den Auftritt
nachzudenken. Versuche schon vor dem Auftritt mit deinem Publikum
Kontakt herzustellen oder sprich mit den Personen, die dich begleiten.
Das lenkt dich ab und nimmt dir die Nervosität ab.
Tipp 6: Ängste nicht verdrängen Je mehr du deine Nervosität
und dein Lampenfieber unterdrückst und je souveräner du wirken
willst, umso verkrampfter bist du. Und umso weniger kannst du dich auf
deinen Vortrag konzentrieren. Bau deine Angst in deinen Vortrag ein,
sprich sie an!
Tipps 7: Blackouts meistern Trotz optimaler Vorbereitung und verschiedener
Beruhigungsstrategien kann es vorkommen, dass du den Faden verlierst
und nicht mehr weiter weisst. Trotzdem kein Grund zur Panik. Wenn du
dir nichts anmerken lässt, wird das Publikum nichts von deinem
Aussetzer mitbekommen. Und wenn doch, dann ist es auch nicht so schlimm.
Der beste Trick, um flüssig weiterzumachen: Wiederhole den letzten
Satz, was durchaus ein rhetorisches Mittel sein kann. Mach eine kurze
Pause oder stell eine Frage, um Zeit zu gewinnen. Aber auch die einfachste
Lösung hilft: Schau auf deinen Spickzettel, denn niemand erwartet,
dass du alles ohne kleine Hilfe meistern kannst.
Weitere Tipps und Tricks, wie du deine Redeangst überwinden kannst,
hörst du im Interview mit Kommunikationsexperte Marcus Knill. Er ist
Experte für Medienrhetorik, Coach, Dozent und Autor von rhetorik.ch.
Dieser Beitrag wurde erstmals auf Digezz.ch veröffentlicht.