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www.rhetorik.ch aktuell: (29. Sep, 2010)

Digitaler Erstschlag mit Cyberwaffe

Rhetorik.ch Artikel zum Thema:
Stuxnet ist ein Computerwurm der auch Industriesysteme manipulieren kann. Weil im Iran Tausende von Computern von Stuxnet befallen seien sind und der Wurm aussergewöhnlich ausgeklügelt konstruiert wird, wird heute vermutet, dass der Trojaner als Waffe gedacht war. Es ist das erste mal, dass ein Wurm kritische Infrastrukturen beeinflussen kann.

20 Min vom 27. September:

60 Prozent der infizierten Rechner stehen im Iran, wie die US-Sicherheitsfirma Symantec mitteilt, die den Virus ebenfalls analysiert hat. Weitere 18 Prozent befinden sich demnach in Indonesien und weniger als zwei Prozent in den USA. Dabei sei der Virus durchaus wählerisch und entwickelt worden, um an "hochwertigen Zielen" anzusetzen, sagt Liam O Murchu von Symantec. Allerdings sagen Experten der US-Regierung und O Murchu, dass es bislang keinen Beweis gebe, dass "Stuxnet" speziell für iranische Atomanlagen entwickelt wurde. Forscher hatten bereits seit einiger Zeit spekuliert, dass der Virus gezielt das erste iranische Atomkraftwerk in Buschehr angreifen sollte.

Teheran hatte am Wochenende bestätigt, dass einige Computer von Mitarbeitern der Anlage in Buschehr von "Stuxnet befallen seien. Schäden habe der Wurm aber nicht verursacht, meldete die Nachrichtenagentur IRNA. Geplant wurde die Schadsoftware offenbar, um gezielt die von der Siemens AG entworfenen Computersysteme zu attackieren. Siemens zufolge sind 15 industrielle Steuerungsanlagen infiziert. Keine der betroffenen Anlagen habe die Systeme nachteilig beeinflusst, heisst es. Unklar ist, welche Anlagen genau betroffen sind. Infrage kämen solche zur Wasseraufbereitung, Ölförderung sowie Elektrizitäts- und Atomkraftwerke.

20 MIn vom 23. September, 20 MIn vom 26. September, 20 Min vom 27. September,
Der Stuxnet Wurm hat es vor allem auf ein Visualisierungssystem WinCC der Firma Siemens abgesehen, das die Überwachung und Steuerung von Maschinen ermöglicht. Diese Software wird auch in der iranischen Nuklearanalage Buschehr nicht lizenziert gebraucht. Der Wurm könnte die weltweit erste CyperSuperwaffe sein ein.


Infiszierte SystemeQuelle
Der Virus ist relativ komplex Quelle
Nachtrag vom 30. September

Eine Analyse vom Code hat einen Hinweis auf einen Text im alten Testament aufgezeigt. "Myrtus" = Hadasssa (ein anderer Name für Esther) kommt in einem Filenamen vor. Es koennte ein Hinweis auf das Buch Esther sein in dem ein Persischer Plot vereitelt wird, die Juden zu vernichten. Es gibt das Purim Fest zum Gedenken an diese Errettung.

Der Hinweis könnte jedoch auch bewusst im Computer code vorkommen, um Israel zum Verdächtigen zu machen. Bisher weiss man noch nicht, wo die Cyberwaffe abgefeuert worden ist.

Quellen: 20 Min, NYT.


Nachtrag vom 1. Oktober

Bericht: Cyber-Attacken sollen NATO-Bündnisfall werden


Nachtrag vom 2. Oktober

Der Stuxnet Wurm ist besser analysiert. Die Möglicheit, programmierbare Siemens Logik Controller zu beeinflussen und Maschinen abzustellen, die damit verbunden sind, ist schon demonstriert worden.


Nachtrag vom 30. November, 2010

Der Iran hat bestätigt, dass der Stuxnet Wurm Centrifugen zum Halten gebracht hat. Bisher hatte Iran dementiert. CBS.
Nachtrag vom 26. Dezember, 2010

Der Spiegel: Der Stuxnet-Virus könnte tausend Uran-Zentrifugen zerstört haben.
Dem ISIS-Bericht zufolge wird in der zweiten Hälfte des Jahres 2009 eine ziemliche Delle in der Ausstattung von Natans deutlich: Etwa 1000 Zentrifugen, etwa zehn Prozent aller dort eingesetzten Geräte, wurden in den Monaten vor dem Januar des Jahres 2010 offenbar ausser Dienst gestellt. Möglicherweise weil Stuxnet sein diskretes Zerstörungswerk verrichtet hatte. Die Autoren weisen allerdings explizit darauf hin, dass der massenweise Ausfall auch andere Ursachen haben könnte - schadhafte Bauteile oder ganze Lieferungen fehlerhaft zusammengesetzter Zentrifugen zum Beispiel. Doch das erscheine eher unwahrscheinlich, heisst es in dem Bericht. Die Ausfälle verschleierte Iran dadurch, dass parallel massenweise neue Zentrifugen installiert wurden.

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