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www.rhetorik.ch aktuell: (09. Mai, 2008)

Laura Bushs Pressekonferenz

Rhetorik.ch Artikel zum Thema:
Pressekonferenz: die ursprüngliche Live Bilder auf MSNBC sind im Archiv nicht mehr erhältlich.
Auch das Weisse Haus tut sich schwer, in der Burmakrise den richtigen Tonfall zu treffen. Am Schluss von Laura Bushs Burma-Pressekonferenz kam auch die Hochzeit ihrer Tochter Jenna zur Sprache.

Der Präsident habe dafür mit eigenen Händen einen "wunderschönen Kalksteinaltar" gebaut, schwärmte sie, "texanischer Kalkstein, der gleiche, aus dem unser Haus gemacht ist". Sie sei "sehr, sehr aufgeregt" angesichts der Festivitäten auf der Bush-Ranch in Crawford: Mutter und "Dad" der Braut seien gleichermassen "wirklich glücklich", verkündete sie, Minuten nach ihren bissigen Ausführungen zu Burma.

Der Kabelsender MSNBC, der den Auftritt live zeigte, untermalte diese Worte aus Versehen weiter mit Szenen aus dem zerstörten Burma. Da die Sendung live über den Sender ging, wurde die Diskrepanz zu spät bemerkt. Die Szene war grotesk, denn nach dem abrupten Themawechsel stimmten Bild und Wort nicht mehr überein.


Fazit: Bei Pressekonferenzen lohnt es sich, immer beim Thema zu bleiben.


Man kann bei dieser Geschichte nicht den Journalisten die Schuld geben. Frau Bush hatte zwar keine Kontrolle über die Fragen der Pressekonferenz, sie hat aber bei ihren ersten Sätzen erwähnt, dass sie ihr Burma Statement noch bevor der Abreise zur Hochzeit ihrer Tochter geben wolle. Natürlich kamen dann auch Fragen über die Hochzeit.

Geschickter währe es sicher gewesen, beim Thema Burma zu bleiben und Kommentare zum Hochzeit auf später aufzusparen. Witze über mögliche Namen von Enkelkinder - mit Gelächter untermalt - kollidierten in diesem Fall mit Bildern einer unermesslichen Katastrophe in einem der ärmsten Ländern der Welt.


Quellen:
Ein Kommentar in der LA Times findet die Pressekonferenz "Bizarr".

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