Pressekonferenz: die ursprüngliche Live Bilder
auf MSNBC sind im Archiv nicht mehr erhältlich.
Auch das Weisse Haus tut sich schwer, in der Burmakrise den richtigen Tonfall
zu treffen. Am Schluss von Laura Bushs Burma-Pressekonferenz kam
auch die Hochzeit ihrer Tochter Jenna zur Sprache.
Der Präsident habe dafür mit eigenen Händen einen "wunderschönen
Kalksteinaltar" gebaut, schwärmte sie, "texanischer Kalkstein, der
gleiche, aus dem unser Haus gemacht ist". Sie sei "sehr, sehr aufgeregt"
angesichts der Festivitäten auf der Bush-Ranch in Crawford: Mutter und
"Dad" der Braut seien gleichermassen "wirklich glücklich", verkündete
sie, Minuten nach ihren bissigen Ausführungen zu Burma.
Der Kabelsender MSNBC, der den Auftritt live zeigte, untermalte diese
Worte aus Versehen weiter mit Szenen aus dem zerstörten Burma. Da die Sendung
live über den Sender ging, wurde die Diskrepanz zu spät bemerkt.
Die Szene war grotesk, denn nach dem abrupten Themawechsel stimmten Bild und Wort
nicht mehr überein.
Fazit: Bei Pressekonferenzen lohnt es sich, immer beim Thema zu bleiben.
Man kann bei dieser Geschichte nicht den Journalisten die Schuld geben.
Frau Bush hatte zwar keine Kontrolle über die Fragen der Pressekonferenz,
sie hat aber bei ihren ersten Sätzen erwähnt, dass sie ihr Burma
Statement noch bevor der Abreise zur Hochzeit ihrer Tochter geben wolle.
Natürlich kamen dann auch Fragen über die Hochzeit.
Geschickter währe es sicher gewesen, beim Thema Burma zu bleiben und
Kommentare zum Hochzeit auf später aufzusparen. Witze über mögliche
Namen von Enkelkinder - mit Gelächter untermalt - kollidierten in diesem
Fall mit Bildern einer unermesslichen Katastrophe in einem der ärmsten Ländern
der Welt.