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www.rhetorik.ch aktuell: (02. Mar, 2007)

AP ignoriert Paris Hilton

Rhetorik.ch Artikel zum Thema:
Die Nachrichtenagentur "Associated Press" AP hatte Ende Februar beschlossen, Nachrichten über Paris Hilton für eine Woche lang zu ignorieren. Die Editoren wollten sehen, was passiert, wenn das Medienphänomen Hilton für eine Woche nicht in den Medien auftritt. Was wird die Internet Klatschpresse dazu sagen? Werden die Leute es bemerken? Ist es überhaupt möglich, diese Person für kurze Zeit aus den News herauszukriegen?

Die letzte Frage konnte mit "Ja" beantwortet werden. Zu den Reaktionen: Die Leute haben es bemerkt, aber nicht wie man das erwarten würde. Niemand glaubte, etwas verpasst zu haben. Keine der Tausenden von Pressestellen, die AP für Stories anfragen, haben nach Paris Hilton gefragt.

Was aber zu reden gab, war der Verbannungsprozess aus den News. Darf eine Nachrichtenagentur gewisse Personen oder Events ausfiltern? Oder soll sie das?
Nachdem Paris Hilton mit einer Busse wegen zu schnellen Fahrens bestraft worden war, gab AP dafür ein 300 Wort langes AP Communique raus. Das war das Ende des experimentellen Blackouts über Paris Hilton. Ein internes AP memo über die Tabuisierung von Paris Hilton kam zu dieser Zeit auch aus Tageslicht und wurde diskutiert.

Was macht Paris Hilton so berühmt? Sie ist auf Rang 5 im 2006 "Yahoo Buzz Index", der seit Jahren von ihrer Freundin "Brittney Spears" angeführt wird.
  • Eine Redaktorin Caroline Schaefer vom Magazin "US Weekly":

    "Das Publikum ist fasziniert vom Selbstbewusstheit der Paris Hilton."


  • Jeff Jarvis, Dozent für Journalismus an der City Uni in New York:

    "Viele Medien denken: 'Jedermann bringt es, wir müssen es auch bringen.' Diese Krankheit ermöglicht es, den 'Paris Hilton virus' durch die Kanäle zu verbreiten."




Kommentar: Wir begreifen das Experiment mit der medialen "Verbannung". Es ist erstaunlich, das alle Medien über alle Banalitäten dieser Frau berichten. Wir wunderten uns auch über den Dominoeffekt von unbedeutenden Klatschgeschichten und wunderten uns, dass diese Geschichten so grosse Beachtung finden. Man könnte sich fragen: Was macht diese Frau oder ihre Manager, dass all die Nichtigkeiten überall zu Mediengeschichten werden? Wir hätten von einer offizielle Tabuisierung abgeraten. Durch dieses offizielle "Ausklammern einer Person" wurde nun ausgerechnet diese "Verbannung" wiederum zum Thema. Damit wurde das Experiment zum Bumerang. Paris stand wieder im Mittelpunkt. Der PR- Chef lässt grüssen.



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