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Natürliche Kommunikation


von Marcus Knill



Natürliche Kommunikation -
Weiterentwicklung
muss sie gelernt werden?


Obwohl ein Pilot gut fliegen kann, verbessert und optimiert er laufend sein Können im Simulator. Permanentes Training ist für ihn eine Selbstverständlichkeit.


Ein noch so musikalisch begabtes Kind kann unmöglich Konzertpianistin werden, ohne permanentes, hartes Üben. Training ist selbst für Berufsmusiker eine Selbstverständlichkeit.


Und bei Kommunikationsprozessen? Viele glauben, die Begabung allein genüge, um sich in der Öffentlichkeit oder vor grösseren Publikum frei und verständlich ausdrücken zu können. Tatsächlich gilt auch hier: Bei noch so grosser Begabung bedarf es bei der persönlichen Überzeugungskraft ebenfalls permanenter Weiterentwicklung. Stillstand wird letztlich gleichsam zum Rückschritt.


Interessant ist, dass das mittlere Kader kaum Kenntnis hat von den zahlreichen individuellen Coachings ihrer Vorgesetzten. Wir alle möchten natürlich, echt und glaubwürdig kommunizieren. Viele glauben, das eigene Verhalten sei bei den Alltagsauftritten stets natürlich. Zusätzliches Training verfremde höchstens das eigenen Verhalten. Viele denken vielleicht bei der Kommunikationsschulung an die antiquierten schlechten Verkaufstrainings, bei welchen Leuten mit Videoaufnahmen ihm Fehler zusätzlich verstärkt worden sind oder sie stellen sich jene fragwürdigen Präsentationsabrichtungskurse vor, die lediglich Kosmetik betrieben.


Professionelle Kommunikationsseminare verfremden das eigene persönliche natürliche Verhalten nicht. Im Gegenteil: Das echte natürliche Verhalten wird angestrebt. Denn tatsächlich macht uns die Praxis deutlich, dass das angebliche natürliche Verhalten bei Auftritten oder an Sitzungen - vor allem dann, wenn es ernst gilt - alles andere als natürlich ist. Die Spannung der Erwartungshaltung ("Ich muss gut sein"), auch der Stress, reduziert unser Ausdrucksverhalten. Durch den Druck von aussen wird der Ausdruck gleichsam unterdrückt, dh. reduziert. Die Gestik, die Mimik, die Stimmkraft und die Stimmführung werden eingeschränkt. Mitunter wird auch die Formulierung komplizierter. Vergleichsaufnahmen bestätigen diese Feststellung. Tatsächlich: Natürliches Kommunizieren müssen wir lernen, weil wir uns im Alltag meist nicht mehr natürlich verhalten. Fachgerechtes individuelles Coaching will die Betroffenen nicht verfremden. Bei professionellen Intensivseminaren werden Mittel und Wege gefunden zum persönlichen individuellen situationsgerechten Verhalten; selbst in schwierigen Situationen.


Das theoretische Wissen allein genügt leider nicht. "Erst beim Tun stellen wir fest, dass wir das einleuchtende Wissen gar nicht umsetzen. Gute Kommunikationsseminare basieren deshalb auf "Prozessorientiertem Lernen". (Learning by doing). Durch Erfahrung lernen heisst: Handelnd lernen. Im Wort Erfahrung ist das Verb fahren enthalten. Fahren = Bewegung. Bewegung = Tun. Bei fachgerechten Seminaren werden zudem die eigenen Stärken der einzelnen Persönlichkeiten nicht nur bewusst gemacht; die Stärken werden zusätzlich verstärkt. Umgekehrt werden dank bewährten Feedback erfahren (basierend auf Erkenntnissen der Lernpsychologie) jene blinden Flecken ebenfalls bewusst gemacht, die verbessert werden sollten.

Das Ziel ist und muss stets sein: Kommunikationsprozesse verbessern.


Wird dieses Ziel nicht erreicht, könnten wir auf noch so teure Seminare verzichten.




Einstudierte Gesten wirken nicht -
es sei denn lächerlich.




Links und Literatur







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