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Metakommunikation oder: "Über das Reden reden"


von Marcus Knill


Metakommunikation, das "Reden über das Reden" wird sowohl als rhetorisches Mittel in Debatten verwendet, als auch zu besprechen, wie der Kommunikationsprozess im Moment verläuft.

Metakommunikation

Ist die Kommunikation gestört und eine vernünftig Fortsetzung des Gedankenaustauschs nicht möglich, muss der Kommunikationsprozess thematisiert werden. Dies geschieht mittels "Kommunikation über die Kommunikation". Zum Beispiel:

"Ich versuche Dir seit 10 Minuten klar zu machen, warum ich mich gestern geärgert hatte. Du hast mich bis jetzt 10 Mal unterbrochen."


Bei der Metakommunikation wird die Art und Weise, wie Sender und Empfänger miteinander umgehen beleuchtet. Das Gespräch wird verlassen. Der Prozess wird von oben, aus der Metaebene betrachtet. Aus dieser übergeordneten Sicht wird beschrieben, wie das Gespräch verläuft.
Die Metakommunikation wird im Alltag wenig genutzt. Viele scheuen sich, über das Gespräch zu reden, obwohl dies oft befreiend wirken kann. Möglicherweise ist die Scheu darin begründet: dass Metakommunikation Mut verlangt und die Bereitschaft, die eigene Wahrnehmung zu offenbaren.


Metakommunikation in der Debatte

Metakommunikation wird auch von Politikern, in Diskussionen oder Streitgesprächen gerne genutzt, manchmal auch nicht sehr konstruktiv: Beispiele:


Metakommunikation für den Alltag

Für den alltäglichen Gebrauch bedarf es hiezu keines grossen kommunikationstheoretischen Wissens. Es genügt, ein paar einfachen Gesprächsregeln einzuführen. In einem Arbeitsteam hatten wir beispielsweise folgende einfachen Regeln erarbeitet:
  • Wir hören einander zu.
  • Es spricht immer nur eine Person.
  • Wir bemühen uns, gegenseitig zu verstehen.
  • Wir sagen uns gegenseitig, wie wir das Gespräch empfinden.
  • Wir knüpfen am Gesagten an.
  • Wir achten auf die Sprache, vermeiden Beschimpfungen.
Diese Spielregeln bewirkten, dass nach und nach die Worte ernster genommen wurden und der Umgangston sich allmählich verbesserte. Doch ist es wichtig, diese vereinbarten Spielregeln ebenfalls aus der Metaebene zu überprüfen.
Sei es durch einen Schiedrichter oder sei es nach einer Teamsitzung, indem am Schluss jeder kurz sagt, wie die Spielregeln eingehalten wurden. So werden Gespräche ohne grossen Aufwand rasch optimiert.


12. Oktober, 2003

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