Notieren Sie beispielsweise jetzt,
welche Stärken und Schwächen
Sie haben. Legen Sie diese Liste mit den
positiven und negativen Eigenschaften Ihrem
Partner oder Ihren Freunden vor. Sie werden
über die Reaktionen staunen. Ihre
Mitmenschen haben oft ein ganz anderes
Charakterbild, eine andere Vorstellung, als Sie
von sich selbst haben.
Hebbel hat von sich gesagt:
"Und der ich bin, grüsst traurig den, der ich
könnt sein ..."
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Bei der Selbstbeurteilung werden auch Sie feststellen,
dass es sehr schwer fällt, die eigenen Stärken
aufzuzählen.
Den Menschen mit Tests (wie graphologischen Gutachten, Typologien,
strukturierten Interviews, Assessments, Stimmanalysen)
oder durch die Interpretation des Verhaltens
(durch Analyse der Körpersprache) zu erfassen ist
schwierig und aufwendig.
Alle diese Methoden gehen von einer bestimmten
Fragestellung aus und machen jeweils nur ein bestimmtes
Segment der zu beurteilenden Person bewusst. Selbst
wenn man sich die Mühe nimmt, einen Menschen
mit Hilfe möglichst verschiedener Verfahren zu
erfassen, kennt man ihn letztlich nie
eindeutig. Gewisse Umrisse lassen sich zwar erkennen,
doch 100-prozentig ausloten wird man den Menschen nie
können.
Die verschiedenen Analysen führen
zu einer Annäherung an das
Persönlichkeitsbild. Es bedarf jedoch
verschiedener Beurteilungsverfahren.
Da Menschenkenntnis stets bei der eigenen Person
anfängt, ist es dank der Förderung der Selbstkritikfähigkeit
möglich, den aufwendigen Weg, Menschen zu
beurteilen, zu vereinfachen.
Zuerst muss ich mich kennen. Nur wer sich selbst
gut kennt, kann andere besser beurteilen.
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