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Medienkampagnen

von Marcus Knill

Was ist eine Medienkampagne?

Mit Kampagne wurde in der europäischen Geschichte ursprünglich ein Feldzug beschrieben. Kampagnen waren zeitlich befristete militärische Aktionen. Heute braucht man den Begriff als koordinierte Aktion für oder gegen eine Person, Partei oder Institution. Bei einer Medienkampagne führen Informationsmedien einen zeitlich begrenzten Informationsfeldzug für oder gegen eine Meinung oder Person.

Neben Medienkampagnen gibt es auch PR-Kampagnen, Werbekampagnen oder Informationskampagnen.

Der Begriff Medienkampagne ist heute negativ belastet. Er wird oft als Schimpfwort verwendet. Typisch für Medienkampagnen ist, dass ein Sachverhalt einseitig dargestellt wird.

Nicht alles, was als Kampagnenjournalismus bezeichnet wird, ist auch zwangsläufig so. So kann es etwa passieren, dass Medienopfer eigene Fehlleistungen zu beschönigen versuchen, indem sie Medien Kampagnenjournalismus vorwerfen. Andererseits gibt es auch Medienkampagnen, die so subtil orchestriert sind, dass sie schwierig zu erkennen sind. Das passiert vor allem, wenn verschiedene scheinbar unabhängige Medien zusammenarbeiten.

Ähnlich wie die Begriffe "Polemik", "Skandalierung", "Public Relations", "Medienopfer", "Manipulation" oder "Propaganda", ist der Begriff der "Medienkampagne" subjektiv. Betroffene sehen schnell eine Medienkampagne. Die berichtenden Medien aber sehen Informationspflicht oder verfolgen Quoten (oder Auflagen) treibende Geschichten.

Ähnlich wie bei Skandalierungen gibt es Grundmuster für Medienkoampagnen:
  • Orchestrierter Beginn der Kampagne
  • Einseitige Darstellung in den Medien
  • Unwichtige Details werden aufgebläht
  • Emotionen dominieren
  • Politische oder kommerzielle Agenda der Redaktion
  • Elemente der Polemik
  • Schneeballeffekt: Zeitungen, TV, Radio berichten
  • Fortsetzungsgeschichten


Beispiele von Medienkampagnen

Wie bei Medienopfern stellt sich die Frage: ist das Medienopfer ein Opfer einer Medienkampagne, wenn es schuldig oder ungeschickt handelt, oder legitimiert Schuld oder ein Lapsus die Medienkampagne? Hier sind Beispiele aus der Schweiz.
  1. Borer
  2. Aliesch
  3. Fetz
  4. Pitbull Attacke
  5. Der Blick und der Club Welche dieser Beispiele sind Medienkampagnen?


Was kann man bei Medienkampagnen tun?

  • Kampagne erkennen
  • Ruhe bewahren
  • Vieraugengespräch mit Kampagnenjournalist oder Chefredaktion
  • Kampagne benennen, Fakten sammeln
  • Mit professionellem Journalisten Kontakt aufnehmen
  • Sich von kompetenter Stelle beraten lassen
  • Situationsgerechte Massnahmen ergreifen
Unbedachte Überreaktionen und juristische Schritte lohnen sich selten.


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