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Das Phänomen der Kreativität spielt für die Kommunikation eine grosse Rolle. Mit kreativen Prozessen wollen wir Probleme lösen, die Differenz zwischen Ist- und Sollzustand aufheben. Aber wie geschieht das konkret? Wie kann der geniale Einfall, der Geistesblitz für die Kommunikation genutzt werden? Im diesem Beitrag werden entscheidende Faktoren des kreativen Vorganges erläutert und in einen Zusammenhang mit Kommunikation gestellt. Beachten Sie auch die Seite über Kreativitätstechniken und Bausteine der Kreativität auf diesen Webseiten. |
Führungspersönlichkeiten, Teams oder einzelne Mitarbeiter fragen sich bei ihrer Arbeit immer wieder, wie Sinn-Instinkte, gute Einfälle oder der Scharfblick für Probleme und Lösungen gefördert werden könnten. Während früher Fähigkeiten wie Innovation, Improvisation und auch Intuition eher unbeachtet blieben, finden sie heute grösste Beachtung. Die Innovation verlangt nach Phantasie, Kreativität, Visionen. Die Stärke der Improvisation zeichnet sich durch schnelle Entscheidungsfähigkeit, rasches Urteilsvermögen, situatives Denken und vor allem durch Flexibilität aus: es ist besser, eine zu 80 Prozent taugliche Lösung rechtzeitig anbieten zu können, als eine zu 90 Prozent geeignete, die zu spät folgt. Die Intuition schliesslich ist eng verknüpft oder lebt geradezu von der inneren Wahrnehmung. Jeder Mensch kann instinktiv und intuitiv urteilen. Es ist möglich, aus begrenzten Informationen eine richtige Schlussfolgerung zu ziehen. Wir können uns auch auf das Geratewohl verlassen, den Zufallstreffer abwarten, aber lohnender ist es, den persönlichen Erfahrungsschatz bewusst zu nutzen. Er ist ein wichtiger Bestandteil der Intuition und kann von allen Menschen aktiviert werden. |
Allen Kreativitätstechniken liegen folgende Grundbegriffe
zugrunde:
In der Schweiz ist der Briger Psychiater und Kreativitätsforscher Gottlieb Guntern bekannt geworden durch eine präzise Definition und Erklärung des Begriffes Kreativität. Guntern versteht unter Kreativität die Fähigkeit, ein Produkt hervorzubringen, das von einer Gruppe sachkompetenter und kritischer Menschen als originell, einmalig, funktionell, adäquat und formalästhetisch als schön beurteilt wird. "Jeder kreative Prozess", schreibt er im Buch Irritation und Kreativität, "findet in einem Ökosystem statt, dessen Chaos und Ordnung, Zufall und Gesetz, Freiheit und Strukturzwang, Spontaneität und Berechnung in vielfältigen, dauernd wechselnden Kombinationen die quantitativen und qualitativen Aspekte dieses Prozesses bestimmen." Gunterns Illustration der fünf bestimmenden Faktoren im Kreativitätsprozess zeigt ihre gegenseitige Beeinflussung sowie ihr notwendiges, kommunikatives Wechselspiel. Für kreativ Tätige ist es ebenso notwendig, die Gesetze der Ordnung kennenzulernen. Kreative lassen das Chaos zu, und aus dem Mix der beiden Elemente kann letztlich ein brauchbares Produkt hervorgehen. Das Prinzip kann folgendermassen dargestellt werden: |
1. Ordnung = Zwang, Gesetz, Berechnung, logisches Denken (linke Hirnhälfte) | 2. Chaos = Freiheit, Zufall, Spontaneität, laterales Denken (rechte Hirnhälfte) |
Der Mix aus beiden Elementen ergibt den kreativen Prozess = neues Produkt. |
Ideen finden - aber wie? |
Beim Ideenfindungsprozess tragen wir die Lösung in uns, oft, ohne es zu wissen. Um die Lösung finden zu können, bedarf es eines Prozesses im Hirn, der bei allen Brainstorming-Techniken ähnlich ist. Anstelle von starren Denkschemen gilt es, die Gedanken zu vernetzen. Aus zufälligen Kombinationen entwickelt sich Neues. Alle Ideenfindungsprozesse basieren auf dem Phänomen, dass nur dann neue Ideen entstehen können, wenn wir Gedanken kreuzen. Ähnlich wie bei der Rosenzucht. Neue Sorten entstehen und werden entwickelt durch Kreuzungen. Einige Verfahren und Techniken haben sich im Bereich der Kreativität innerhalb von Teams bewährt und werden hier vorgestellt. |
Das klassische Brainstorming: |
Das Problem wird formuliert.
Der Teamleiter bestimmt einen Protokollführer, er gibt
die Spielregeln bekannt. Lösungsvorschläge werden
spontan genannt, ohne lange nachzudenken. Es wird alles notiert,
was zu hören ist.
Alle können einen Beitrag leisten und gleichberechtigt
mitmachen. Kein Beitrag wird gewertet, verworfen, favorisiert.
Kommentare sind nicht erlaubt.
Die Dauer des Brainstormings ist limitiert.
Jetzt erfolgt die Auswertung der Gedanken, die Diskussion. Gedankenstütze zu den Brainstormingregeln
|
Galerie-Methode: (mehr Details hier ) |
Beispiel einer Brainwriting methode.
Das arbeitende Team befestigt an einer Wand grosse
Blätter, wie Bilder in einem Ausstellungsraum. Jedes Teammitglied steht vor einem Blatt. Der Teamleiter gibt das Problem bekannt. Auf jedem Blatt werden drei Lösungsvorschläge notiert. Nach einer Minute wechseln die Teammitglieder im Uhrzeigersinn zum nächsten Blatt und lesen die geschriebenen Gedanken. Es kommt zu neuen Lösungsvorschlägen, fremde und eigene Gedanken mischen sich. Nach ca. 15 Minuten wird der Vorgang gestoppt, die Detaildiskussion folgt. |
Geistige Position ändern: |
In einem Team wird um eine Sachfrage hart debattiert: Die Mitglieder streiten über ein grundsätzliches Rauchverbot. Positionen werden bezogen und in aller Regel nicht mehr verlassen. Nun bittet der Teamleiter, Positionen und Standpunkte auszutauschen, Befürworter des Rauchverbotes werden zu Gegnern und umgekehrt. Diese Umpositionierung macht die Teammitglieder nicht nur kommunikativer im offenen und positiven Sinne, sie trägt auch zur Gedankenvervielfältigung bei. |
Walt Disney-Methode |
Robert Dilts, Mitbegründer des NLP (Neuro-Linguistisches Programmieren) stellte fest, dass erst das Zusammenspiel von ganz unterschiedlichen Persönlichkeitsanteilen kreative Leistungen möglich macht. Der Erfolg von Hollywoods Zeichentrickfilmkönig Walt Disney ist mitunter darauf zurückzuführen, dass er in seinem Büro offenbar drei verschiedene Sessel benutzt haben soll: Einen zum Träumen, einen zum Planen und einen Sessel, um alles kritisch zu reflektieren. In Anlehnung an die Disney-Methode werden heute von vielen Firmen Probleme bewusst von diesen drei Seiten beleuchtet. In einem Team, das ein Problem erörtert, können drei Stühle mit Träumer, Realist und Kritiker angeschrieben werden. Drei Teammitglieder treten in ein Rollenspiel und erörtern das Sachproblem aus den beschriebenen Positionen. Zum Beispiel sollten neue Vorhänge beschafft werden. Der Träumer schwärmt von seidenen Stoffen, die teuer, aber sehr edel sind. Der Kritiker weist darauf hin, dass neue Vorhänge das Budget sprengen und somit nicht in Frage kommen. Der Realist seinerseits weist darauf hin, dass die Vorhänge gekauft werden könnten, sofern ein anderes Projekt verschoben wird. Fazit: Lösungen in Teams lassen sich besser finden, wenn Sachverhalte unterschiedlich betrachtet werden. |
Mind-map-Methode: (auch Clustern) |
Basierend auf der Tatsache, dass unser Gehirn Informationen
besser verarbeiten kann, wenn wir sie mit Pfeilen,
Symbolen und Farben illustrieren, ist die sogenannte
Mind-map-Methode entwickelt worden. In der Mitte des
Gedankenbildes steht das Hauptthema, von dem aus alle Neben-
und Untergedanken abgeleitet werden.
Mind-map-Notizen erleichtern nicht nur Vorbereitungsarbeiten, Protokolle und Planungsarbeiten. Es lohnt sich, Denkprozesse mit dieser Methode in Gang zu setzen, Zusammenhänge bildlich darzustellen sowie Lösungen und Konzepte gezielt zu entwickeln. Im Team kann das Mind-map erstellt werden, was die Kommunikation (z.B. die Diskussion) aktiviert und belebt. Die Probleme werden dadurch visualisiert. Wie beim Brainstorming sind alle Einfälle erlaubt.
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6-W Fragetechnik |
Wenn das Ziel ist, ein globales Thema z.B. für ein Referat
zu bearbeiten, lohnt es sich, das Thema durch gezielte Fragen zu
ergründen.
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Reizwortanalyse |
Mit zufällig gewählten Reizwörtern, werden Ideen
abgeleitet:
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Kopfstandtechnik |
Die Kopfstandtechnik ist eine Technik um konkrete Probleme zu lösen.
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6 Farben Denken |
Bei dieser Technik von Eduard de Bono setzt man sich nacheinander 6
verschiedene Hüte auf um das Problem von allen Gesichtspunkten
anzupacken.
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Fragenkaskade |
Dem Kernproblem wird durch "Warum" Fragen auf die Spur näher gekommen.
Dank dieses Fragenkaskade konnte im Beispiel die eigentliche Ursache und entsprechende Lösungen gefunden werden:
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Zur Definition von Kreativität: |
Nach PD Dr. med. Gottlieb Guntern: Kreativität ist die
Fähigkeit, ein Produkt hervorzubringen, das früher
oder später von einer Gruppe sachkompetenter und kritischer
Menschen als
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Literaturhinweise |
Tony Buzan | Kopftraining - Anleitung zum kreativen Denken | 1984, München |
Gottlieb Guntern | Sieben goldene Regeln der Kreativitätsförderung | Scalo-Verlag 1994. |
Gottlieb Guntern | Irritation und Kreativität - Hemmende und fördernde Faktoren im kreativen Prozess |
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