Bedeutung der Körpersprache
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Die Körpersprache ist unsere erste und elementarste Sprache. Mit
ihr verleihen wir unseren verbalen Aussagen Nachdruck. Sie verrät
aber auch vieles über unser Gefühlsleben und wie wir zu unseren
Mitmenschen stehen. Die Aussagekraft der Körpersprache können
Sie sich gezielt zunutze machen im Alltag wie im Berufsleben.
Wer die Körpersprache kennt stärkt seine soziale
Kompetenz. Mit diesem Wissen verbessern Sie nicht nur das Verhältnis
zu Kollegen und Kunden, sondern lernen auch, Ihre eigenen Standpunkte
deutlich zu vertreten. Welche Funktionen die Körpersprache hat und
welche Rolle sie im Berufsleben spielt, erfahren Sie auf den folgenden
Seiten. Was ist Körpersprache? Zur Körpersprache gehören
alle bewussten und unbewussten Bewegungen, an denen einzelne oder
mehrere Körperteile beteiligt sind. Sie wird weitestgehend durch die
Körperhaltung, die Mimik und die Gestik bestimmt. Körpersprache
als nonverbale Kommunikation Kommunikation basiert auf einer Sach-
und einer Beziehungsebene. Die Sachebene dient der Übermittlung
konkreter Informationen und wird durch Wortäusserungen
gestaltet. Die Beziehungsebene hingegen wird durch Gefühle und
unsere emotionalen Verbindungen zu anderen Menschen bestimmt. Mithilfe
der Körpersprache bringen wir diese Gefühle zum Ausdruck. Ob
wir unsere Kollegen respektieren oder ob sie uns egal sind, ob wir
ihnen glauben oder misstrauen: All diese Botschaften übermitteln
wir mit unserer Körpersprache.
Sprache und Körpersprache
Mit der Körpersprache unterstützen wir unsere verbalen Aussagen
und verleihen ihnen Nachdruck. Wer etwas präzisieren will,
formt Zeigefinger und Daumen zu einem O und spreizt die anderen drei
Finger deutlich, um seine Ausführungen zu untermauern. Durch diese
Geste überzeugt der Architekt die Bauherren viel eher von seinem
Plan als durch weitere verbale Ausführungen. Schaut er Ihnen
dabei in die Augen und hält Blickkontakt, hat er den Zuschlag
schon fast in der Tasche. Solche Gesten werden in der Regel bewusst
eingesetzt. Wird eine Drohung mit erhobenem Zeigefinger ausgesprochen,
erzielt sie ihre Wirkung. Auf der anderen Seite beeindruckt eine
Drohung, die von einem sanften Lächeln oder einem eingezogenen Kopf
begleitet wird, kaum. Das Studium der Körpersprache hilft Ihnen,
die verbalen Aussagen Ihrer Mitmenschen zu analysieren und richtig
einzuordnen. Worte können lügen. Selbstverständlich kann
ein körpersprachlich versierter und abgebrühter Zeitgenosse
seine Umwelt manipulieren und seinen Kollegen etwas vorspielen. Aber
früher oder später verraten ihn die kleinen Gesten und
mimischen Regungen doch.
Gesprächsbereitschaft
Beugt sich Ihr Gesprächspartner während der Unterhaltung zu Ihnen,
signalisiert er damit Interesse am Gespräch. Wenn er sich sehr weit
nach vorn beugt, will er möglicherweise einen Einwand bringen oder
schlicht das Wort ergreifen. Gesprächsbereit Distanzzonen Unser
Bedürfnis nach Raum und einer territorialen Grenze entspringt einem
archaischen Verhaltensmuster. Bei Tieren ist das Territorialverhalten
besonders auffällig. Sobald ein Rivale oder ein artfremdes Wesen das
Revier eines Tieres verletzt, signalisiert es deutlich den Willen zur
Verteidigung, fl etscht die Zähne und nimmt eine Angriffshaltung
ein. Die Wahrung menschlicher Distanzzonen entspricht unter anderem
unserem Schutzbedürfnis. Kommt uns jemand zu nahe, fühlen
wir uns unwohl, ja sogar bedroht. Der Abstand einer Armlänge
markiert in unseren Breitengraden unsere Intimsphäre. In dieser
Entfernung können wir uns unser Gegenüber im Notfall vom Leibe
halten. Unser Raumverhalten garantiert uns sowohl körperliche als
auch geistige Bewegungsfreiheit. Das Mass körperlicher Distanz
richtet sich in erster Linie danach, in welchem Verhältnis wir zu
unseren Mitmenschen stehen. Der körperliche Abstand zum Partner ist
ein anderer als zum Kollegen oder Vorgesetzten. Die Einhaltung gewisser
Distanzzonen ist eine wesentliche Voraussetzung für eine erfolgreiche
und zufrieden stellende Kommunikation im Beruf und im öffentlichen
Leben. Werden bestimmte Grenzen überschritten, kann dies jede
Form der weiteren Zusammenarbeit irritieren oder gar vereiteln. Die
folgenden Passagen stellen die vier wesentlichen Distanzzonen mit dem
entsprechenden Entfernungsmass vor.
Die Intimsphäre
In unsere
Intimsphäre dürfen nur Verwandte, der Partner oder enge Freunde
eindringen. Sie erstreckt sich vom direkten Körperkontakt bis zu
einer Entfernung von 60 bis 80 cm. Diese Entfernung entspricht in etwa
einer Armlänge. Unter gewissen Umständen erlangen auch Fremde
Zugang zu unserer Intimsphäre. In überfüllten Räumen,
etwa im Bus oder auf einem Konzert, können wir keine 60 cm Abstand
einfordern. Allerdings empfinden viele Menschen diese Nähe als
unangenehm und bedrängend. Durch das Vermeiden eines direkten
Blickkontaktes schafft man eine neue Distanz. Darüber hinaus gibt
es Formen der genehmigten Distanzüberschreitung. Der Arzt oder
der Physiotherapeut dürfen selbstverständlich in unsere
Intimsphäre eindringen. Die vertraute Gesprächsdistanz
Gespräche mit vertrauten Personen, etwa guten Bekannten oder
gleichrangigen Arbeitskollegen, führen wir in einer Entfernung, die
von der Armlänge (6080 cm) bis zu 120 cm reicht.
Die Respektdistanz
Im Gespräch mit Vorgesetzten sollten Sie einen Abstand von 120 bis
200 cm einhalten. Das gilt auch für offizielle Veranstaltungen.
Überraschung Zieht jemand beide Augenbrauen nach oben, scheint er
ziemlich überrascht zu sein. Achten Sie bei Ihrer nächsten
Gehaltsverhandlung darauf, dass Sie nicht vor lauter Entsetzen die
Augenbrauen hochziehen, wenn die vorgeschlagene Erhöhung nicht
Ihren Vorstellungen entspricht. Es sei denn, Sie haben vor, Ihrer
Enttäuschung auch verbal Luft zu machen. Unsicherheit Wenn Ihr
Gesprächspartner während der Unterhaltung immer wieder den
Blickkontakt unterbricht oder Ihnen ausweicht, scheint er ziemlich
unsicher zu sein. Möglicherweise ist der Mensch aber auch einfach
nur schüchtern. Seien Sie also vorsichtig mit Ihrem Urteil.
Provokation Starrt jemand Sie unentwegt an, sucht er offensichtlich die
Konfrontation und will Sie provozieren. Wahrscheinlich wird das Gesicht
dieses Provokateurs durch weitere Zeichen die Angriffslust verraten.
Kommunikativer Blick Ein harmonischer Blickkontakt zeichnet sich durch das
wechselseitige Hin- und Wegschauen aus. Wenn Ihr Gesprächspartner
den Blick zwischenzeitlich immer mal wieder senkt, lässt das
darauf schliessen, dass er sich konzentriert und die Informationen
sortiert, die er Ihnen übermitteln will. Missverstehen Sie
das aber nicht als Unhöflichkeit.
Überrascht Provokativ Kommunikativ
Die Signale der Augen Blick konstant und eindringlich
Provokation konstant Interesse kurz und ausweichend Unsicherheit,
Schüchternheit umherschweifend Abwesenheit, Sehnsucht nach eienm
anderen Ort geradeaus Offenheit, Kommunikationsbereitschaft nach oben
Lösung suchen, sich erinnern nach unten Unsicherheit, Ausweichen,
Konzentration Augenrollen Unzufriedenheit, Missbilligung Augenbrauen
zusammenziehen Wut beide Brauen hochziehen Überraschung, Neugier eine
Braue hochziehen Zweifel, Skepsis, Gruss, Übereinkunft Augenlider
gesenkt Desinteresse, Unaufmerksamkeit, Bescheidenheit unruhiges Zwinkern
Nervosität Stirn Die Stirn verrät unsere geheimsten Gefühle
und Gedanken. Unsere Stirn ähnelt einem leeren Blatt Papier,
das im Laufe eines Menschenlebens vollgekritzelt wird. In der Stirn
prägen sich die Sorgen und Zweifel der Jahre ein. So mutiert die
glatte Stirnebene in ein Faltengebirge. Die Stirnfalten lassen erkennen,
ob wir es mit einem Pessimisten oder einem notorischen Choleriker zu
tun haben. Eine spontane Faltenbildung ist Ausdruck der momentanen
Gemütsverfassung. Nachfolgende Beispiele veranschaulichen, welche
Gedanken und Emotionen welche Falten hervorbringen. Distanz wahren
Die bereits im Abschnitt Distanzzonen erläuterte Intimsphäre
gilt als Mindestabstand für die Begrüssung. Wahren Sie
die Distanz einer Armlänge, die etwa 60 bis 80 cm beträgt.
Überschreiten Sie diese Grenze, dringen Sie unwillkürlich in das
Revier Ihres Gesprächspartners ein. Mit einer solchen Grenzverletzung
demonstrieren Sie Machtansprüche, die Ihnen wahrscheinlich nicht
zustehen. Als Grenzverletzung gilt auch, wenn Sie Ihr Gegenüber in
überschwänglicher Begeisterung am Arm packen oder ihm auf die
Schulter klopfen. Vergrössern Sie hingegen die Distanz über das
Mass der Armlänge, indem Sie Ihrem Gesprächspartner die Hand
weit entgegenstrecken, kann das als Ablehnung oder übertriebene
Demut verstanden werden.
Der Händedruck
Beim Händedruck
kommt es häufig zur ersten körperlichen Berührung mit
Ihrem Gegenüber. Die Art und Weise, wie Sie ihm die Hand reichen
und die seine drücken, beschreibt Ihr Verhältnis zu der
betreffenden Person. Deshalb ist der Händedruck insbesondere
bei der ersten Begrüssung von enormer Bedeutung für Ihr
zukünftiges Verhältnis. Die hier aufgezeigten Beispiele
dienen in erster Linie der Analyse des Händedruckes. Sie sollen
Ihnen helfen, den Händedruck Ihres Gegenübers zu verstehen
und selber etwaige Fehler zu vermeiden. Angemessener Händedruck
Ergreifen Sie die Hand Ihres Gesprächspartners fest und sicher,
ohne zu stark zuzudrücken. Damit vermitteln Sie das Gefühl
eines gesunden Selbstbewusstseins und innerer Stärke. Ist der von
beiden Partnern ausgeübte Druck in etwa gleich, kann von einem
harmonischen und gleichberechtigten Verhältnis ausgegangen werden.
Schlaffer Händedruck Wenn Sie Ihre Hand schlaff in die Hand des
anderen fallen lassen, vermitteln Sie Ihm ein Gefühl von Desinteresse
und Gleichgültigkeit. Ihr Gegenüber muss das Gefühl haben,
dass Sie ebenso gut mit einem anderen Menschen sprechen könnten.
Mindestabstand Grenzüberschreitung Angemessener Händedruck
Schlaffer Händedruck
Gestik Höhe der Hände
Für die Wirkung der Gestik ist
entscheidend, in welcher Höhe sich die Hände befinden. Alle
Gesten, die sich unterhalb der Taille abspielen, werden als negative
Aussagen gewertet; Gesten in Höhe der Taille werden als neutral
und oberhalb als positiv gewertet. Sichtbarkeit der Hände
Daneben ist ein wichtiges Kriterium die Sichtbarkeit der Hände.
Versteckte Hände in den Hosentaschen oder hinter dem Rücken
werden immer als negativ empfunden. Sind die Hände zu sehen,
so ist es wichtig, häufig freundlich zeigende und öffnende
Gesten zu benutzen. Negative Gesten und Aussagen Schliessende Gesten
Mauerbildung durch überkreuzende Arme vor der Brust etwa oder
Zeigen des Handrückens statt der Handfläche werden als
negativ empfunden. Entschuldigungsgesten wie Schulterzucken mit
Aufdrehen der Hände unterhalb der Taille -werden als Hilflosigkeit
und Unterwerfung gedeutet. Auch wenn Sie das Verhalten einer dritten
Person, die nicht am Gespräch beteiligt ist, entschuldigen wollen,
sollten Sie solche Gesten nicht benutzen. Denn die negative Gestik wird
mit Ihnen verbunden und nicht mit der dritten Person. Grundsätzlich
gilt: Wenn Sie überzeugen wollen, sollten Sie negative Aussagen
möglichst vermeiden. Lässt sich ein negativer Ausdruck nicht
umgehen, beispielsweise, weil Sie einen Begriff Ihres argumentativen
Gegners aufgreifen, so sollten Sie ihn auf keinen Fall durch eine
negative Gestik verstärken. Es entsteht sonst ein stark negativ
geprägter Gesamteindruck, und die negative Gestik wird mit Ihrer
Person verbunden. Positive Gesten und Aussagen Im Gegensatz zu den
negativen Aussagen müssen Sie positive Aussagen (Ihre Argumente und
allgemein positive Ausdrücke, wie beispielsweise Erfolg, Glück
etc.) durch positive öffnende und harmonische Gesten verstärken.
Da wir alle von dem Glaubenssatz "Man lobt sich nicht selbst"
geprägt sind, neigt unser Unterbewusstsein dazu, negative Aussagen
körpersprachlich zu verstärken und positive Aussagen maximal
neutral zu unterstützen. Die Unterstützung negativer Aussagen
in der Gestik ist am schwersten zu unterdrücken. Auch wenn
es uns in puncto Körperhaltung gelingt, aufrecht und gerade zu
stehen oft verraten uns die Hände und vor allem die so genannten
Hand-Hals-Gesten. Hand-Hals-Gesten Grundsätzlich wird die Gestik
oberhalb der Taille positiv gewertet. Davon ausgenommen sind jedoch
die so genannten Hand-Hals-Gesten sie wirken negativ! Die Hand greift
häufig dann zum Hals, wenn sie eigentlich ins Gesicht fassen will,
an die Nase oder auf den Mund. Beides sind extrem negative Gesten
(siehe Tabelle). Häufig wird dem Sprechenden, während er die
Hand hebt, bewusst, dass die Gestik ihn verraten könnte. Dann wird
schnell noch die Richtung geändert
so, dass die Hand zum Hals greift. Vorsicht ist geboten, wenn sich einer Ihrer Zuhörer,
während Sie reden, ans Ohrläppchen greift. Dies ist eine
Bestrafungsgeste. Sie können nicht davon ausgehen, dass der
Zuhörer Ihnen wohlgesonnen ist und dass Ihre Argumente ihn
überzeugt haben. Bevor Sie beginnen, eine positive Gestik zu
üben, sollten zunächst lernen, eine negative Gestik zu
vermeiden!
Gestik
Aussage unterstreichen Die Fingerkuppen einer Hand aneinander pressen
Interesse Geweitete Pupillen Sicherheit Armbewegungen oberhalb der Taille
Erregung Hände in die Hüften stemmen Sicherheit/Ablehnung
In der Luft von oben nach unten geführte Schläge (etwas
soll kleiner gemacht werden, als es ist) Selbstgefälligkeit Das
Kinn streicheln Sicherheit/Nachdenklichkeit Mit den Händen ein
Spitzdach nach oben formen Zufriedenheit Sich die Hände reiben
Unsicherheit/Ablehnung Mit den Händen ein Spitzdach in Richtung
des Gesprächspartners formen Unsicherheit/Nervosität Mit
den Fingern trommeln Unsicherheit/Verkrampfung Die Hände vor
der Brust falten Unsicherheit/Verkrampfung Die Füsse um die
Stuhlbeine legen Unsicherheit/Verlegenheit Armbewegungen unterhalb der
Taille Unsicherheit/Verlegenheit Sich an die Nase fassen Erregung Die
Brille hastig abnehmen Unsicherheit/Zeitgewinn Die Brille hochschieben
Aggression Doppelläufige Pistole: Aneinanderlegen der Zeigefinger
bei Verschränkung der anderen Finger und den auf die Zeigefinger
aufgelegten Daumen Zurückhalten von Informationen Einen oder mehrere
Finger auf die Lippen legen Quelle: http://bildung.focus.msn.de
Standpunkt
Auf den Standpunkt kommt es an Stehen kann doch jeder, mag sich der
Laie denken. Doch was sich so einfach anhört, ist häufig
genug die grösste Hürde, um die Zuhörerschaft für
sich zu gewinnen. Ein schlechter Redner gibt den Zuhörern keine
Chance, sich auf den Inhalt zu konzentrieren. Da wird herumgezappelt,
nervös in den Unterlagen genestelt oder, noch schlimmer, in
einer Art Hospitalismus von einem auf das andere Bein getreten, so
dass der Oberkörper im Takt von rechts nach links und wieder
zurück wippt. Den richtigen Standpunkt einnehmen Schreiten
Sie zu Ihrem Standort. Hetzen Sie nicht. Schlendern Sie aber auch
nicht, als ob sie kein Ziel haben und planlos einen Schaufensterbummel
machen. Richten Sie einen offenen Blick in die Runde, und sammeln Sie in
dieser Phase die Blicke Ihrer Zuhörer. Mit selbstbewusstem Schritt
und offenem Blick sorgen Sie für die nötige Aufmerksamkeit.
Bleiben Sie ruhig und aufrecht stehen machen Sie sich gross. Sie
müssen geradezu mit Ihrem Standpunkt verwachsen, wenn Sie ein Thema
vorstellen. Während Sie Ihre Argumente vorbringen, müssen Sie
absolut fest an einem Platz stehen bleiben wie ein Sportschütze
unmittelbar vor dem Schuss. Wer an wichtigen Stellen eines Vortrags
körperlich herumeiert, dem wird man unterstellen, er habe seine
Meinungsbildung noch nicht abgeschlossen. Kritische Zuhörer
werden viel Energie darauf verwenden, Ihre Thesen zu widerlegen.
Gesprächsphasen unterstützen In der klassischen Rhetorik
führen wir übrigens den Zuhörer auch argumentativ zu
unserem Standpunkt: Wir wählen eine Einleitung, die Aufmerksamkeit
erzeugt, und stellen das Thema vor. Danach erst legen wir unsere eigene
Meinung dar. Im Anschluss versuchen wir, unsere Ansicht so zu untermauern,
dass der Zuhörer die inhaltliche Essenz unserer Rede mit nach
Hause nimmt. Physisch müssen wir diese Gesprächsphasen aktiv
unterstützen. Alles, was den Zuhörer von unseren wichtigsten
Thesen ablenken könnte, ist zu vermeiden. Nachdem Sie mit Ihrer
Schlussbemerkung den Ihnen gebührenden Applaus herausgelockt
haben, bleiben Sie noch einige Zeit an Ihrem Standpunkt. Zeigen Sie
Ihrem Publikum, dass Sie die Zustimmung geniessen und auch annehmen
können. Niemand applaudiert gerne einer leeren Bühne. Wenn
Sie sich zu schnell von Ihrem Platz verabschieden, so wird dies als
Unsicherheit gewertet. Sie mindern damit Ihren bis dahin glänzenden
Auftritt!
Auftreten & Körperhaltung
Auch winzige Signale des
Körpers werden von anderen und sei es nur unbewusst ganz genau
registriert. Unversehens und unbemerkt hat man eine positive Beziehung
zum Gesprächspartner auf Dauer verspielt. Günter Seipp,
Experte in Sachen Körpersprache und professionelles Auftreten,
verrät, wie man Eigentore vermeidet. Das Betreten eines Raumes Wenn
Sie einen Raum betreten, bleiben Sie nicht im Türrahmen stehen,
ähnlich wie es eine Katze am Waldrand tut, um dann an der Grenze
zwischen Wald und Flur entlang zu schleichen. Treten Sie eher auf wie
ein Elefant, der sofort mitten auf die Lichtung tritt und sich umsieht.
Wenn Sie beispielsweise ein Restaurant betreten, so bleiben Sie nur kurz
am Eingang, aber nicht im Eingang stehen, um sich zu orientieren. Gehen
Sie dann zielbewusst in die Mitte des Raumes. Dort überblicken Sie
am besten, wo ein freier Tisch ist, der Ihren Ansprüchen entspricht.
Auftreten im Job Wenn Sie eine Rede halten sollen, treten Sie mit festem
Schritt vor und nicht mit kurzen, zögerlichen Schritten. Wenn Sie
eine höher gestellte Person (Kunde, Chef) in seinem Büro
besuchen, schliessen Sie die Tür hinter sich und treten einen
Schritt von der Tür weg in den Raum hinein. Dort bleiben Sie kurz,
zirka drei bis fünf Sekunden stehen, um Blickkontakt mit der Person
aufzunehmen und um Ihren Respekt zu bezeugen. Auf die Aufforderung zur
Annäherung betreten Sie dann entschlossen den Raum und steuern den
Ihnen zugewiesenen Sitzplatz an.
Körperhaltung
Körpersprache liefert nicht nur Personalchefs wichtige
Indizien, um ihr Gegenüber einzuschätzen. Doch Vorsicht:
Das Dechiffrieren der nonverbalen Botschaften verlangt Übung
selbst professionelle Trainer sind sich bei ihren Interpretationen
nicht immer einig. Es gibt kulturelle Unterschiede, Unterschiede
zwischen Männern und Frauen, Kindern und Erwachsenen. In der
Körpersprache manifestieren sich Status, Rolle und Erfahrungen
einer Person. Um keine falschen Schlüsse zu ziehen, sollten alle
körpersprachlichen Signale zusammen ein stimmiges Bild ergeben.
Ablehnung Körperliches Zurückweichen Ablehnung Blick über
die Schulter, der Oberkörper wird dem Gesprächspartner in
der Körperachse nicht zugewendet Ablehnung Den Oberkörper
zurücknehmen (Distanz vergrössern) Sicherheit Das Jacket
öffnen Sicherheit Aufrechter, lockerer Stand Unsicherheit Vergleich
mit denen der Branchenbesten Unsicherheit Ständig in Bewegung (kein
ruhiger Stand, Herumrutschen auf dem Stuhl) Unsicherheit Die Hände
um die Stuhllehne geklammert Unsicherheit Sich selbst mit den Armen
umklammern Zustimmung Körperliche Annäherung Zustimmung Sich
ganz dem Gesprächspartner zuwenden und sein Verhalten spiegeln
Rücksichtslosigkeit Sitzen mit breit auseinanderklaffenden Beinen