Bedeutung der Körpersprache

Quelle: http://bildung.focus.msn.de Die Körpersprache ist unsere erste und elementarste Sprache. Mit ihr verleihen wir unseren verbalen Aussagen Nachdruck. Sie verrät aber auch vieles über unser Gefühlsleben und wie wir zu unseren Mitmenschen stehen. Die Aussagekraft der Körpersprache können Sie sich gezielt zunutze machen im Alltag wie im Berufsleben. Wer die Körpersprache kennt stärkt seine soziale Kompetenz. Mit diesem Wissen verbessern Sie nicht nur das Verhältnis zu Kollegen und Kunden, sondern lernen auch, Ihre eigenen Standpunkte deutlich zu vertreten. Welche Funktionen die Körpersprache hat und welche Rolle sie im Berufsleben spielt, erfahren Sie auf den folgenden Seiten. Was ist Körpersprache? Zur Körpersprache gehören alle bewussten und unbewussten Bewegungen, an denen einzelne oder mehrere Körperteile beteiligt sind. Sie wird weitestgehend durch die Körperhaltung, die Mimik und die Gestik bestimmt. Körpersprache als nonverbale Kommunikation Kommunikation basiert auf einer Sach- und einer Beziehungsebene. Die Sachebene dient der Übermittlung konkreter Informationen und wird durch Wortäusserungen gestaltet. Die Beziehungsebene hingegen wird durch Gefühle und unsere emotionalen Verbindungen zu anderen Menschen bestimmt. Mithilfe der Körpersprache bringen wir diese Gefühle zum Ausdruck. Ob wir unsere Kollegen respektieren oder ob sie uns egal sind, ob wir ihnen glauben oder misstrauen: All diese Botschaften übermitteln wir mit unserer Körpersprache.

Sprache und Körpersprache

Mit der Körpersprache unterstützen wir unsere verbalen Aussagen und verleihen ihnen Nachdruck. Wer etwas präzisieren will, formt Zeigefinger und Daumen zu einem O und spreizt die anderen drei Finger deutlich, um seine Ausführungen zu untermauern. Durch diese Geste überzeugt der Architekt die Bauherren viel eher von seinem Plan als durch weitere verbale Ausführungen. Schaut er Ihnen dabei in die Augen und hält Blickkontakt, hat er den Zuschlag schon fast in der Tasche. Solche Gesten werden in der Regel bewusst eingesetzt. Wird eine Drohung mit erhobenem Zeigefinger ausgesprochen, erzielt sie ihre Wirkung. Auf der anderen Seite beeindruckt eine Drohung, die von einem sanften Lächeln oder einem eingezogenen Kopf begleitet wird, kaum. Das Studium der Körpersprache hilft Ihnen, die verbalen Aussagen Ihrer Mitmenschen zu analysieren und richtig einzuordnen. Worte können lügen. Selbstverständlich kann ein körpersprachlich versierter und abgebrühter Zeitgenosse seine Umwelt manipulieren und seinen Kollegen etwas vorspielen. Aber früher oder später verraten ihn die kleinen Gesten und mimischen Regungen doch.

Gesprächsbereitschaft

Beugt sich Ihr Gesprächspartner während der Unterhaltung zu Ihnen, signalisiert er damit Interesse am Gespräch. Wenn er sich sehr weit nach vorn beugt, will er möglicherweise einen Einwand bringen oder schlicht das Wort ergreifen. Gesprächsbereit Distanzzonen Unser Bedürfnis nach Raum und einer territorialen Grenze entspringt einem archaischen Verhaltensmuster. Bei Tieren ist das Territorialverhalten besonders auffällig. Sobald ein Rivale oder ein artfremdes Wesen das Revier eines Tieres verletzt, signalisiert es deutlich den Willen zur Verteidigung, fl etscht die Zähne und nimmt eine Angriffshaltung ein. Die Wahrung menschlicher Distanzzonen entspricht unter anderem unserem Schutzbedürfnis. Kommt uns jemand zu nahe, fühlen wir uns unwohl, ja sogar bedroht. Der Abstand einer Armlänge markiert in unseren Breitengraden unsere Intimsphäre. In dieser Entfernung können wir uns unser Gegenüber im Notfall vom Leibe halten. Unser Raumverhalten garantiert uns sowohl körperliche als auch geistige Bewegungsfreiheit. Das Mass körperlicher Distanz richtet sich in erster Linie danach, in welchem Verhältnis wir zu unseren Mitmenschen stehen. Der körperliche Abstand zum Partner ist ein anderer als zum Kollegen oder Vorgesetzten. Die Einhaltung gewisser Distanzzonen ist eine wesentliche Voraussetzung für eine erfolgreiche und zufrieden stellende Kommunikation im Beruf und im öffentlichen Leben. Werden bestimmte Grenzen überschritten, kann dies jede Form der weiteren Zusammenarbeit irritieren oder gar vereiteln. Die folgenden Passagen stellen die vier wesentlichen Distanzzonen mit dem entsprechenden Entfernungsmass vor.

Die Intimsphäre

In unsere Intimsphäre dürfen nur Verwandte, der Partner oder enge Freunde eindringen. Sie erstreckt sich vom direkten Körperkontakt bis zu einer Entfernung von 60 bis 80 cm. Diese Entfernung entspricht in etwa einer Armlänge. Unter gewissen Umständen erlangen auch Fremde Zugang zu unserer Intimsphäre. In überfüllten Räumen, etwa im Bus oder auf einem Konzert, können wir keine 60 cm Abstand einfordern. Allerdings empfinden viele Menschen diese Nähe als unangenehm und bedrängend. Durch das Vermeiden eines direkten Blickkontaktes schafft man eine neue Distanz. Darüber hinaus gibt es Formen der genehmigten Distanzüberschreitung. Der Arzt oder der Physiotherapeut dürfen selbstverständlich in unsere Intimsphäre eindringen. Die vertraute Gesprächsdistanz Gespräche mit vertrauten Personen, etwa guten Bekannten oder gleichrangigen Arbeitskollegen, führen wir in einer Entfernung, die von der Armlänge (6080 cm) bis zu 120 cm reicht. Die Respektdistanz Im Gespräch mit Vorgesetzten sollten Sie einen Abstand von 120 bis 200 cm einhalten. Das gilt auch für offizielle Veranstaltungen. Überraschung Zieht jemand beide Augenbrauen nach oben, scheint er ziemlich überrascht zu sein. Achten Sie bei Ihrer nächsten Gehaltsverhandlung darauf, dass Sie nicht vor lauter Entsetzen die Augenbrauen hochziehen, wenn die vorgeschlagene Erhöhung nicht Ihren Vorstellungen entspricht. Es sei denn, Sie haben vor, Ihrer Enttäuschung auch verbal Luft zu machen. Unsicherheit Wenn Ihr Gesprächspartner während der Unterhaltung immer wieder den Blickkontakt unterbricht oder Ihnen ausweicht, scheint er ziemlich unsicher zu sein. Möglicherweise ist der Mensch aber auch einfach nur schüchtern. Seien Sie also vorsichtig mit Ihrem Urteil. Provokation Starrt jemand Sie unentwegt an, sucht er offensichtlich die Konfrontation und will Sie provozieren. Wahrscheinlich wird das Gesicht dieses Provokateurs durch weitere Zeichen die Angriffslust verraten. Kommunikativer Blick Ein harmonischer Blickkontakt zeichnet sich durch das wechselseitige Hin- und Wegschauen aus. Wenn Ihr Gesprächspartner den Blick zwischenzeitlich immer mal wieder senkt, lässt das darauf schliessen, dass er sich konzentriert und die Informationen sortiert, die er Ihnen übermitteln will. Missverstehen Sie das aber nicht als Unhöflichkeit. Überrascht Provokativ Kommunikativ Die Signale der Augen Blick konstant und eindringlich Provokation konstant Interesse kurz und ausweichend Unsicherheit, Schüchternheit umherschweifend Abwesenheit, Sehnsucht nach eienm anderen Ort geradeaus Offenheit, Kommunikationsbereitschaft nach oben Lösung suchen, sich erinnern nach unten Unsicherheit, Ausweichen, Konzentration Augenrollen Unzufriedenheit, Missbilligung Augenbrauen zusammenziehen Wut beide Brauen hochziehen Überraschung, Neugier eine Braue hochziehen Zweifel, Skepsis, Gruss, Übereinkunft Augenlider gesenkt Desinteresse, Unaufmerksamkeit, Bescheidenheit unruhiges Zwinkern Nervosität Stirn Die Stirn verrät unsere geheimsten Gefühle und Gedanken. Unsere Stirn ähnelt einem leeren Blatt Papier, das im Laufe eines Menschenlebens vollgekritzelt wird. In der Stirn prägen sich die Sorgen und Zweifel der Jahre ein. So mutiert die glatte Stirnebene in ein Faltengebirge. Die Stirnfalten lassen erkennen, ob wir es mit einem Pessimisten oder einem notorischen Choleriker zu tun haben. Eine spontane Faltenbildung ist Ausdruck der momentanen Gemütsverfassung. Nachfolgende Beispiele veranschaulichen, welche Gedanken und Emotionen welche Falten hervorbringen. Distanz wahren Die bereits im Abschnitt Distanzzonen erläuterte Intimsphäre gilt als Mindestabstand für die Begrüssung. Wahren Sie die Distanz einer Armlänge, die etwa 60 bis 80 cm beträgt. Überschreiten Sie diese Grenze, dringen Sie unwillkürlich in das Revier Ihres Gesprächspartners ein. Mit einer solchen Grenzverletzung demonstrieren Sie Machtansprüche, die Ihnen wahrscheinlich nicht zustehen. Als Grenzverletzung gilt auch, wenn Sie Ihr Gegenüber in überschwänglicher Begeisterung am Arm packen oder ihm auf die Schulter klopfen. Vergrössern Sie hingegen die Distanz über das Mass der Armlänge, indem Sie Ihrem Gesprächspartner die Hand weit entgegenstrecken, kann das als Ablehnung oder übertriebene Demut verstanden werden. Der Händedruck Beim Händedruck kommt es häufig zur ersten körperlichen Berührung mit Ihrem Gegenüber. Die Art und Weise, wie Sie ihm die Hand reichen und die seine drücken, beschreibt Ihr Verhältnis zu der betreffenden Person. Deshalb ist der Händedruck insbesondere bei der ersten Begrüssung von enormer Bedeutung für Ihr zukünftiges Verhältnis. Die hier aufgezeigten Beispiele dienen in erster Linie der Analyse des Händedruckes. Sie sollen Ihnen helfen, den Händedruck Ihres Gegenübers zu verstehen und selber etwaige Fehler zu vermeiden. Angemessener Händedruck Ergreifen Sie die Hand Ihres Gesprächspartners fest und sicher, ohne zu stark zuzudrücken. Damit vermitteln Sie das Gefühl eines gesunden Selbstbewusstseins und innerer Stärke. Ist der von beiden Partnern ausgeübte Druck in etwa gleich, kann von einem harmonischen und gleichberechtigten Verhältnis ausgegangen werden. Schlaffer Händedruck Wenn Sie Ihre Hand schlaff in die Hand des anderen fallen lassen, vermitteln Sie Ihm ein Gefühl von Desinteresse und Gleichgültigkeit. Ihr Gegenüber muss das Gefühl haben, dass Sie ebenso gut mit einem anderen Menschen sprechen könnten. Mindestabstand Grenzüberschreitung Angemessener Händedruck Schlaffer Händedruck Gestik Höhe der Hände Für die Wirkung der Gestik ist entscheidend, in welcher Höhe sich die Hände befinden. Alle Gesten, die sich unterhalb der Taille abspielen, werden als negative Aussagen gewertet; Gesten in Höhe der Taille werden als neutral und oberhalb als positiv gewertet. Sichtbarkeit der Hände Daneben ist ein wichtiges Kriterium die Sichtbarkeit der Hände. Versteckte Hände in den Hosentaschen oder hinter dem Rücken werden immer als negativ empfunden. Sind die Hände zu sehen, so ist es wichtig, häufig freundlich zeigende und öffnende Gesten zu benutzen. Negative Gesten und Aussagen Schliessende Gesten Mauerbildung durch überkreuzende Arme vor der Brust etwa oder Zeigen des Handrückens statt der Handfläche werden als negativ empfunden. Entschuldigungsgesten wie Schulterzucken mit Aufdrehen der Hände unterhalb der Taille -werden als Hilflosigkeit und Unterwerfung gedeutet. Auch wenn Sie das Verhalten einer dritten Person, die nicht am Gespräch beteiligt ist, entschuldigen wollen, sollten Sie solche Gesten nicht benutzen. Denn die negative Gestik wird mit Ihnen verbunden und nicht mit der dritten Person. Grundsätzlich gilt: Wenn Sie überzeugen wollen, sollten Sie negative Aussagen möglichst vermeiden. Lässt sich ein negativer Ausdruck nicht umgehen, beispielsweise, weil Sie einen Begriff Ihres argumentativen Gegners aufgreifen, so sollten Sie ihn auf keinen Fall durch eine negative Gestik verstärken. Es entsteht sonst ein stark negativ geprägter Gesamteindruck, und die negative Gestik wird mit Ihrer Person verbunden. Positive Gesten und Aussagen Im Gegensatz zu den negativen Aussagen müssen Sie positive Aussagen (Ihre Argumente und allgemein positive Ausdrücke, wie beispielsweise Erfolg, Glück etc.) durch positive öffnende und harmonische Gesten verstärken. Da wir alle von dem Glaubenssatz "Man lobt sich nicht selbst" geprägt sind, neigt unser Unterbewusstsein dazu, negative Aussagen körpersprachlich zu verstärken und positive Aussagen maximal neutral zu unterstützen. Die Unterstützung negativer Aussagen in der Gestik ist am schwersten zu unterdrücken. Auch wenn es uns in puncto Körperhaltung gelingt, aufrecht und gerade zu stehen oft verraten uns die Hände und vor allem die so genannten Hand-Hals-Gesten. Hand-Hals-Gesten Grundsätzlich wird die Gestik oberhalb der Taille positiv gewertet. Davon ausgenommen sind jedoch die so genannten Hand-Hals-Gesten sie wirken negativ! Die Hand greift häufig dann zum Hals, wenn sie eigentlich ins Gesicht fassen will, an die Nase oder auf den Mund. Beides sind extrem negative Gesten (siehe Tabelle). Häufig wird dem Sprechenden, während er die Hand hebt, bewusst, dass die Gestik ihn verraten könnte. Dann wird schnell noch die Richtung geändert so, dass die Hand zum Hals greift. Vorsicht ist geboten, wenn sich einer Ihrer Zuhörer, während Sie reden, ans Ohrläppchen greift. Dies ist eine Bestrafungsgeste. Sie können nicht davon ausgehen, dass der Zuhörer Ihnen wohlgesonnen ist und dass Ihre Argumente ihn überzeugt haben. Bevor Sie beginnen, eine positive Gestik zu üben, sollten zunächst lernen, eine negative Gestik zu vermeiden! Gestik Aussage unterstreichen Die Fingerkuppen einer Hand aneinander pressen Interesse Geweitete Pupillen Sicherheit Armbewegungen oberhalb der Taille Erregung Hände in die Hüften stemmen Sicherheit/Ablehnung In der Luft von oben nach unten geführte Schläge (etwas soll kleiner gemacht werden, als es ist) Selbstgefälligkeit Das Kinn streicheln Sicherheit/Nachdenklichkeit Mit den Händen ein Spitzdach nach oben formen Zufriedenheit Sich die Hände reiben Unsicherheit/Ablehnung Mit den Händen ein Spitzdach in Richtung des Gesprächspartners formen Unsicherheit/Nervosität Mit den Fingern trommeln Unsicherheit/Verkrampfung Die Hände vor der Brust falten Unsicherheit/Verkrampfung Die Füsse um die Stuhlbeine legen Unsicherheit/Verlegenheit Armbewegungen unterhalb der Taille Unsicherheit/Verlegenheit Sich an die Nase fassen Erregung Die Brille hastig abnehmen Unsicherheit/Zeitgewinn Die Brille hochschieben Aggression Doppelläufige Pistole: Aneinanderlegen der Zeigefinger bei Verschränkung der anderen Finger und den auf die Zeigefinger aufgelegten Daumen Zurückhalten von Informationen Einen oder mehrere Finger auf die Lippen legen Quelle: http://bildung.focus.msn.de Standpunkt Auf den Standpunkt kommt es an Stehen kann doch jeder, mag sich der Laie denken. Doch was sich so einfach anhört, ist häufig genug die grösste Hürde, um die Zuhörerschaft für sich zu gewinnen. Ein schlechter Redner gibt den Zuhörern keine Chance, sich auf den Inhalt zu konzentrieren. Da wird herumgezappelt, nervös in den Unterlagen genestelt oder, noch schlimmer, in einer Art Hospitalismus von einem auf das andere Bein getreten, so dass der Oberkörper im Takt von rechts nach links und wieder zurück wippt. Den richtigen Standpunkt einnehmen Schreiten Sie zu Ihrem Standort. Hetzen Sie nicht. Schlendern Sie aber auch nicht, als ob sie kein Ziel haben und planlos einen Schaufensterbummel machen. Richten Sie einen offenen Blick in die Runde, und sammeln Sie in dieser Phase die Blicke Ihrer Zuhörer. Mit selbstbewusstem Schritt und offenem Blick sorgen Sie für die nötige Aufmerksamkeit. Bleiben Sie ruhig und aufrecht stehen machen Sie sich gross. Sie müssen geradezu mit Ihrem Standpunkt verwachsen, wenn Sie ein Thema vorstellen. Während Sie Ihre Argumente vorbringen, müssen Sie absolut fest an einem Platz stehen bleiben wie ein Sportschütze unmittelbar vor dem Schuss. Wer an wichtigen Stellen eines Vortrags körperlich herumeiert, dem wird man unterstellen, er habe seine Meinungsbildung noch nicht abgeschlossen. Kritische Zuhörer werden viel Energie darauf verwenden, Ihre Thesen zu widerlegen. Gesprächsphasen unterstützen In der klassischen Rhetorik führen wir übrigens den Zuhörer auch argumentativ zu unserem Standpunkt: Wir wählen eine Einleitung, die Aufmerksamkeit erzeugt, und stellen das Thema vor. Danach erst legen wir unsere eigene Meinung dar. Im Anschluss versuchen wir, unsere Ansicht so zu untermauern, dass der Zuhörer die inhaltliche Essenz unserer Rede mit nach Hause nimmt. Physisch müssen wir diese Gesprächsphasen aktiv unterstützen. Alles, was den Zuhörer von unseren wichtigsten Thesen ablenken könnte, ist zu vermeiden. Nachdem Sie mit Ihrer Schlussbemerkung den Ihnen gebührenden Applaus herausgelockt haben, bleiben Sie noch einige Zeit an Ihrem Standpunkt. Zeigen Sie Ihrem Publikum, dass Sie die Zustimmung geniessen und auch annehmen können. Niemand applaudiert gerne einer leeren Bühne. Wenn Sie sich zu schnell von Ihrem Platz verabschieden, so wird dies als Unsicherheit gewertet. Sie mindern damit Ihren bis dahin glänzenden Auftritt! Auftreten & Körperhaltung Auch winzige Signale des Körpers werden von anderen und sei es nur unbewusst ganz genau registriert. Unversehens und unbemerkt hat man eine positive Beziehung zum Gesprächspartner auf Dauer verspielt. Günter Seipp, Experte in Sachen Körpersprache und professionelles Auftreten, verrät, wie man Eigentore vermeidet. Das Betreten eines Raumes Wenn Sie einen Raum betreten, bleiben Sie nicht im Türrahmen stehen, ähnlich wie es eine Katze am Waldrand tut, um dann an der Grenze zwischen Wald und Flur entlang zu schleichen. Treten Sie eher auf wie ein Elefant, der sofort mitten auf die Lichtung tritt und sich umsieht. Wenn Sie beispielsweise ein Restaurant betreten, so bleiben Sie nur kurz am Eingang, aber nicht im Eingang stehen, um sich zu orientieren. Gehen Sie dann zielbewusst in die Mitte des Raumes. Dort überblicken Sie am besten, wo ein freier Tisch ist, der Ihren Ansprüchen entspricht. Auftreten im Job Wenn Sie eine Rede halten sollen, treten Sie mit festem Schritt vor und nicht mit kurzen, zögerlichen Schritten. Wenn Sie eine höher gestellte Person (Kunde, Chef) in seinem Büro besuchen, schliessen Sie die Tür hinter sich und treten einen Schritt von der Tür weg in den Raum hinein. Dort bleiben Sie kurz, zirka drei bis fünf Sekunden stehen, um Blickkontakt mit der Person aufzunehmen und um Ihren Respekt zu bezeugen. Auf die Aufforderung zur Annäherung betreten Sie dann entschlossen den Raum und steuern den Ihnen zugewiesenen Sitzplatz an. Körperhaltung Körpersprache liefert nicht nur Personalchefs wichtige Indizien, um ihr Gegenüber einzuschätzen. Doch Vorsicht: Das Dechiffrieren der nonverbalen Botschaften verlangt Übung selbst professionelle Trainer sind sich bei ihren Interpretationen nicht immer einig. Es gibt kulturelle Unterschiede, Unterschiede zwischen Männern und Frauen, Kindern und Erwachsenen. In der Körpersprache manifestieren sich Status, Rolle und Erfahrungen einer Person. Um keine falschen Schlüsse zu ziehen, sollten alle körpersprachlichen Signale zusammen ein stimmiges Bild ergeben. Ablehnung Körperliches Zurückweichen Ablehnung Blick über die Schulter, der Oberkörper wird dem Gesprächspartner in der Körperachse nicht zugewendet Ablehnung Den Oberkörper zurücknehmen (Distanz vergrössern) Sicherheit Das Jacket öffnen Sicherheit Aufrechter, lockerer Stand Unsicherheit Vergleich mit denen der Branchenbesten Unsicherheit Ständig in Bewegung (kein ruhiger Stand, Herumrutschen auf dem Stuhl) Unsicherheit Die Hände um die Stuhllehne geklammert Unsicherheit Sich selbst mit den Armen umklammern Zustimmung Körperliche Annäherung Zustimmung Sich ganz dem Gesprächspartner zuwenden und sein Verhalten spiegeln Rücksichtslosigkeit Sitzen mit breit auseinanderklaffenden Beinen