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Spitäler haben Teams im Operationsaal oder
in Pflegebereichen, auf der Intensivstation, bei
der Physiotherapie, aber auch in der Küche oder
bei Reinigungsequipen. Es gibt Kaderteams und verschiedene
kooperierende Teams innerhalb der Abteilungen. Die Institution
als Ganzes ist hingegen so wenig ein Team wie das Intercityteam,
das Reisende über die Lautsprecher begrüsst.
Damit Teams leistungsfähig sind, brauchen Sie Pflege und
Spielregeln. Nachdem Sie diesen Artikel gelesen haben, können Sie die Frage "Wo steht Ihr Team?" in einem Test evaluieren. |
Einführung |
Die Erfahrung bei Supervisionen machte
mir in Kliniken verschiedene Dinge bewusst:
Es gibt zahlreiche Missverständnisse und
Problemfelder bei der Teamarbeit und Teamentwicklung. Die
häufigsten Problemfelder zeichnen sich ab
bei den Fragen, wie ein Team geleitet
werden soll, wie Teams mit Konflikten
umgehen und wie sie erfolgreich sind. Die
grössten Missverständisse resultieren aus der
überlieferten Meinung, ein gutes Team sei
eines, das keine Konflikte kennt. Ein
anderes Missverständnis ist auch die
Ansicht, ein Team bedürfe keiner Führung.
Und wichtig ist auch zu wissen, dass jeder
Einzelne im Team Verantwortung trägt und
diese nicht dem Team als Ganzes delegieren
kann. Gefährlich wird es dann, wenn Schwachstellen übersehen oder bewusst ausgeklammert werden oder wenn die Warnsignale der Überforderung unerkannt bleiben. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollten deshalb unbedingt die Auswirkungen von Stress-Situationen kennen. Das betrifft zum Beispiel:
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Konfliktkultur |
Nicht nur in Spitälern, auch bei Teams in
anderen Organisationen (Firmen, Schulen)
mangelt es leider allzu oft am Training im
Umgang mit Konflikten. Die wenigsten
Teammitglieder wenden konsequent die
Methoden an, die sich bewährt haben, wie:
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Zur Teambildung: Wie kann ich Betroffene zu Beteiligten machen? |
Die Gesamtleistung des Teams ist grösser als die Summe der Einzelleistungen sofern folgende Spielregeln beachtet werden: |
Eigene Stärken fürs Team gezielt einsetzen |
Jedes Teammitglied muss die eigenen Stärken
und Fähigkeiten kennen, sowie auch die
eigenen Schwachpunkte. Nun gilt es, die
besonderen individuellen Fälügkeiten dem
Team voll und ganz zur Verfügung zu stellen.
Das einzelne Mitglied ist verpflichtet, auch
ohne Aufforderung, diese Stärken
einzubringen, damit das Team die individuelle
Stärke des einzelnen Mitgliedes nutzen kann. Beispiel: Falls jemand im Team sehr gewandt im Schreiben ist, nützt es dem Team wenig, wenn niemand diese Stärke erkennt. Es darf nicht sein, dass jemand aus falscher Bescheidenheit das eigene Licht unter den Scheffel stellt und möglicherweise eine unbegabte, aber ehrgeizige Person Berichte verfasst. |
Konkurrenzdenken vermeiden |
So wie ein Chor aus lauter Solisten
unharmonisch klingt - weil jeder nur auf seine
Stimme achtet d.h. sich nicht anpasst - so
dürfen sich die einzelnen Teammitglieder nicht
auf Kosten der Gruppe abheben.
Konkurrenzdenken vermeiden heisst: Sich
anpassen können, sich eingliedern können. Vielen fällt es schwer, die eigenen guten Ideen im Team mit Anderen zu teilen und die Lorbeeren für die eigenen Ideen gemeinsam zu ernten. |
Verantwortung nicht abwälzen |
Wer von der Einstellung ausgeht, das Team
werde das gestellte Problem schon lösen, ("ich
bin ja nicht dafür verantwortlich"), der killt die
gute Team- Arbeitsatmosphäre. Jedes Teammitglied ist nicht nur für den eigenen Teilbereich, sondern auch für den Gesamtauftrag verantwortlich. Die Verantwortung auf andere abwälzen, stört letztlich den Arbeitsfrieden. Jeder ist mitveranwortlich am Gelingen der Teamaufgabe. |
Offen kommunizieren |
Erfolgreiche Zusammenarbeit bedarf eines offenen Kommunikationsverhaltens. Selbst unter Zeitdruck müssen Fragen stets geduldig beantwortet werden und alle Mitglieder sind auf dem gleichen Wissenstand zu halten. Bei der Teamarbeit ist die Querinformation etwas vom Wichtigsten. Offene Kommunikationskultur bedeutet nicht nur, Unangenehmes offen austragen. Es geht - wie gesagt - auch um Offenheit hinsichtlich dem Weitergeben von neuen Erkenntnissen oder Informationen. |
Teamgeist kommt vor dem Ego |
Eine der Team- Erfolgsformeln heisst: Das "Wir" in den Vordergrund rücken. Das heisst beispielsweise nicht: "Ich habe dies geschafft", sondern: "Wir haben das und das geschafft." Wenn es darum geht, Kollegen in Schutz zu nehmen; handeln Sie! Nehmen Sie die Kollegin in Schutz. Leiten Sie auch Lob rechtzeitig weiter, wenngleich Sie das Lob für sich alleine ernten könnten. |
Schweigen hat nichts mit Integration zu tun |
Bei der Teamarbeit müssen wir uns nicht völlig unterordnen. Selbstlose Anpasser sind keine guten Teammitarbeiter. Ein gutes Team lebt von unterschiedlichen Meinungen. Konträre Positionen gehören zu Meinungsbildungsprozessen. Diskussionen sind erwünscht. Wer erst nach Abschluss einer Arbeit meckert, weil er etwas anderes haben wollte - aber zu Gunsten des lieben Friedens geschwiegen hat - kann die anderen Teammitglieder zur Weissglut treiben. Schweigen, wenn etwas gesagt werden müsste, hat nichts mit Integration zu tun. |
Im Team unter Kollegen die richtigen Worte finden |
Ideen |
Falls Sie im Team einen Vorschlag
unterbreiten, kann das entweder unbedacht
geäussert oder aber besser formuliert werden:
Bei Entschuldigungen (z.B. falls Sie versehentlich die Daten des Tages beim PC gelöscht haben):
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Lob |
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Kritik |
"Wie lässt sich dies bewerkstelligen, wenn ... ?". |
Heikle Situationen im Team - was tun? |
Es kommt bei allen Teams tagtäglich zu heiklen Situationen oder zu Differenzen. Vielleicht weiss jemand alles besser oder es wird gerne über Abwesende gelästert. An konkreten Beispielen gehen wir der Frage nach, was bei konkreten heiklen Situationen zu tun ist, ohne den Rückhalt im Team zu verlieren: |
Ich soll die Fehler eines Kollegen decken |
Empfohlene Reaktionen:
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Ein Kollege stöbert in meinen Sachen |
Empfohlene Reaktionen:
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Ein Mitarbeiter erntet Lob, das eigentlich mir zusteht |
Empfohlene Reaktionen: Nicht sagen: "Es ist nicht der Rede wert." Sondern deutlich machen: "Es war kein einfaches Problem. Aber ich habe das ganz gut hingekriegt." Problematischer ist es, wenn sich die Chefin mit fremden Federn schmückt. Dann lohnt es sich künftig, die guten Ideen nur noch vor Zeugen zu erzählen. |
Einer wird unerwartet befördert. Durch Neid wird das Teamklima vergiftet. |
Empfohlene Verhaltensweisen:
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Die Arbeit eines Kollegen bleibt immer bei mir hängen. |
Empfohlene Reaktionen:
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Eine Kollegin wird vom Chef bevorzugt. |
Empfohlene Reaktionen:
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Ein Neuer im Team weiss alles besser. |
Empfohlene Reaktionen:
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Jedes Teammitglied kauft einmal einen Kuchen oder sonst etwas zum Kaffee, nur eine Person macht nie mit. |
Empfohlene Reaktionen: Vielleicht mit Humor den Geizhals ansprechen:
Falls der Fingerzeig keine Früchte zeigt: Konsequent bleiben, indem die Person bei der nächsten Einladung im privaten Kreis nicht eingeladen wird (wenngleich dies unhöflich scheint.) |
Fazit: Störungen gehören dazu. |
Wenn gearbeitet wird, sind Störungen und
Konflikte etwas Normales.
Bei der Teamarbeit müssen jedoch negative
Schwingungen rasch aufgefangen werden.
Das lange Abwarten, Hinausschieben,
Überhören, Übersehen, aufs Eis legen oder
Verdrängen wäre völlig falsch. Auch angebliche Bagatellen müssen situationsgerecht angesprochen werden. |
Fünf Verhaltensweisen haben sich bei heiklen Situationen gut bewährt: |
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Wo steht Ihr Team?" |
Schätzen Sie Ihr Team mit den folgenden Test. |
Dieser Beitrag wurde im Spital Info (Kantonsspital SH) im März 2000 veröffentlicht. Zudem erschien dieser Beitrag im: Hospital Management Forum "competence" 6/2000. |
Das Buch Team und Kommunikation von K.Kunert und M.Knill enthält mehr Hinweisen über die Vor und Nachteile der Teamarbeit. |
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