Nachtrag vom 17. Mai 04: Nebulöse Informationspolitik der
Spitaldirektorin Christine Roth wurde zum Bumerang.
Nach Recherchen der Sonntag-Zeitung vom 16. Mai verschwieg die
Spitalleitung, dass der Kunstfehler erst nach zwei Tagen entdeckt wurde.
Die Spitaldirektorin gerät heute in den Verdacht, die Fehler
mit ihren nebulösen Verlautbarungen vertuschen zu wollen.Beim
Nachfragen blieben wesentliche Fragen unbeantwortet. Die Spitaldirektorin
weigerte sich immer, über den Hergang Genaueres zu sagen.
Sie wie auf die laufenden Ermittlungen hin. Sie sprach immer wieder
von Kommunikationsfehlern: "Auf Grund von Missverständnissen in der
Kommunikation kam es zu einem Fehlentscheid, welcher zu dem tragischen
Zwischenfall führte." Die Ärzte hätten die Abstossung schon im
Operationssaal festgestellt, sagte Roth. Das sofort angeforderte Kunstherz
sei zu spät eingetroffen.Nach der Sonntags-Zeitung entsprechen
jedoch diese Darstellungen nicht den Tatsachen. Rosmarie Voser wurde
am 20 April operiert. Erst 48 Stunden später, am Donnerstagmorgen
hatte man die Gewissheit der Blutgruppenverwechslung und damit wurde
erst zu jenem Zeitpunkt das Kunstherz angefordert. Es handelte
sich damit nicht - wie mitgeteilt - um einen Kommunikationsfehler,
sondern offensichtlich um einen Kunstfehler. Die Informationspolitik der
Spitaldirektorin bestand stets aus "Abblocken von Detailfragen", obschon
die Bezirksanwaltschaft dem Uni- Spital nie einen Maulkorb verpasst hatte.
Auch bei den jüngsten Medienberichten der Sonntags-Zeitung sah
Christiane Roth "keine Veranlassung, sich zu äussern." Damit
ist die Frage berechtigt, ob das Spital nicht unverzüglich die
Informationspolitik anpassen müsste. Informationsprofis kennen
die alte Weisheit: Es muss nicht immer alles gesagt werden, was man
weiss; aber alles, was gesagt wird, muss wahr sein!
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