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Auch die Hintergründe zur Verbrecherjagt wurde zu einem Spektakel.
Am 9. Oktober wurde zum Beispiel eine Computersoftware vorgestellt, die
durch geographische Profilberechung das nächste Zuschlagen des
Heckenschützen berechnete. Durch die Publikation der
Wahrscheinlichkeitsverteilung wurden die Daten natürlich
unbrauchbar. Am 10. Oktober wurde Kritik an den Medienberichterstattungen
geübt: der Polizei-Chef von Montgomery County sagte in einem Interview,
dass die Informationslöcher zu den Medien die Ermittlungen erschweren
wüden.
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Einige Punkte zu diesem Fall, die in Diskussionen auch
erwähnt worden sind:
- Selbst bei keinen Neuigkeiten sind Pressekonferenzen
arrangiert worden. Die Netzwerke wollten "Breaking News", auch
wenn nichts neues passiert ist.
- In einer der Medienkonferenzen ging der Chefkommissar vor die Kamera,
nur um zu sagen: "Ich habe nichts zu den laufenden Untersuchungen
zu sagen".
- Es wurde auch spekuliert, dass die Informationspolitik eine
Symbiose zwischen Polizei und Medien war: die Polizei versuchte
den Täter zu provozieren, ihn wichtig machen, ihn herauszulocken.
Die Medien hingegen brauchten auch die geringsten Tonstücke, um
das Interesse und die Einschaltquoten zu behalten.
- Dass das Spiel mit den Medien Taktik gewesen sein könnte,
zeigt der Erfolg: der Täter deponierte Notizen wie
"Ich bin Gott", und telefonierte auch, wenn er nicht genug
gewürdigt worden war. Das Telefonat war am Schluss auch das
Verhängnis.
John Muhammad und John Malvo wären nicht die
ersten Serienmörder, die sich durch Eitelkeit verraten haben:
auch dem "Unabomber" Ted Kaczynski wurde die Eitelkeit zum Verhängnis:
sein veröffentlichtes Manifest wurde von seinem eigenen Bruder erkannt.
- Andererseits wurde auch spekuliert, dass die intensive Medienpräsenz
den oder die Killer erst recht angespornt haben.
- Von früheren Debakeln ist gelernt worden. Im Falle des
Olympia Bombenattentats in Atlanta wurde ein Unschuldiger,
Richard Jewel, als "Verdächtiger" den Medien vorgeführt.
- Als Aussenstehende war die Überreaktion der Bevölkerung
schwer zu verstehen. Obwohl das effektive Risiko, vom Sniper getroffen
zu werden, weit geringer als andere Gefahren, wie zum Beispiel
Verkehrsunfälle oder übliche Verbrechen, wurden Schulkinder
in der Pause nicht auf den Pausenplatz gelassen oder
Tankstellen mit Tüchern abgeschirmt. Fussball oder Baseballspiele sind ausgefallen.
- Sensibilisiert durch den Anschlag vom 11. September wurden die Anschläge
auch für eine Weile Terroristen in die Schuhe geschoben.
- Auch zum Thema wurden die psychlogischen Probleme von Kriegsveteranen.
Nach dem Golfkrieg, wie auch nach dem Afghanistankrieg sind einige Männer
zu Hause nicht mehr zurechtgekommen. Ein Beispiel ist Timothy McVeighs,
der 1995 eine Autobombe in Oklahoma City explodierte, die 168 Menschen tötete.
Andere Beispiele sind Männer, die kaum vom Krieg zurückgekehrt,
ihre Frauen getötet haben.
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