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Moderator Ulrich Wickert tritt ins Fettnäpfchen


Ulrich Wickert Der bekannte ARD Moderator verkündete in der Zeitschrift "MAX", US Präsident Bush und der Terrorist Bin Laden hätten die gleichen Denkstrukturen. Dass sich der Tagesthemen Journalist mit den Sätzen:
"Bush ist kein Mörder und Terrorist. Aber die Denkstrukturen sind die gleichen".
seinen guten Ruf ramponierte, war voraussehbar. Doch hatte die provokative Bemerkung für den Moderator und Buchautor auch eine positive Seite.
Wickert konnte das Fernsehen dazu missbrauchen, zugleich für sein neues Buch zu werben.
Jeder Medienauftritt ist bekanntlich eine Chance. Es wird zu wenig beachtet: Die Werbezeit (damit auch die Redezeit) ist beim Fernsehen ein kostbares Gut. Bei der ARD liegt der Minutenpreis bei sage und schreibe 280'700 DM.
Wenn nun am 3. Oktober "ARD-aktuell" Chefredakteur Bernhard Wabnitz mit dem NDR-Programmdirektor Jürgen Kellermeier Moderator Ulrich Wickert eine Minute und acht Sekunden Werbezeit in den "Tagesthemen" zur Verfügung stellen, (Werbung für die Illustrierte "MAX" und Werbung für das eigenen Buch), so ist dies für uns eindeutig ein Missbrauch der Medien.
Der Wirbel, der mit der Peinlichkeit des Vergleichs, der Entschuldigung und den nachträglichen Skandalbeiträgen ausgelöst worden ist, sicherte den Absatz des Buches, das sonst keinen grösseren Bekanntheitsgrad gehabt hätte. Für den Top-Moderator Wickert hat die Geschichte bestimmt keine gravierenden Folgen.
Es wird sicherlich kein TV-Verbot geben, wie es BILD in einer Schlagzeile in Frageform vermutet hatte. Nun gilt das umstrittenen Buch mit einer Startauflage von 50'000 durch den Skandal bereits ein potenzieller Bestseller zu werden.
Provokationen können sich lohnen.

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