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Mehr als 14 Millionen "Wetten, dass" - Zuschauer wurden am 8. November
Zeuge, wie der Deutsche Showmaster Thomas Gottschalk eine Bundestagsrede
zum Einsatz seiner Stadtwette in Graz machte und auch verlor.
Bei der Wette gings um die Frage ob die Landeshauptstadt der
Schwarzenegger-Heimat
Steiermark auch heute noch einen Muskelmann mit mehr als 50
Zentimeter Bizeps-Umfang aufbieten kann - so viel wie damals auch
"Arnie".
Weil die Grazer ihre Stadtwette gewannen, muss Gottschalk eine Rede
im Bundestag halten. Doch der Bundestag liess Gottschalk abblitzen.
Bundespräsident Thierse sieht kaum eine Möglichkeit,
dass Gottschalk eine Rede im Deutschen Bundestag halten kann.
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Wette am 8. November:
Vincenzo Manna und Kollegen wollten in vier Minuten 50 Stühle so
aufeinander stapeln, dass am Ende einer von ihnen oben Platz nehmen
kann.
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Wette am 8. November: Philipp Lutz wettete, dass er auf zwei Gramm genau
ein
paar Hundert Gram Joghurt aus dem Becher löffeln kann.
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Politiker verschiedener Parteien hatten sich gegen einen Auftritt
Gottschalks im Bundestag ausgesprochen:
- der Grüne Volker Beck, der im Ältestenrat sizt:
"Ich halte davon gar nichts. Wir haben so schwere Probleme
zu lösen, keine Zeit für solche Ansinnen. Da muss er sich
eine andere Plattform suchen."
- CDU-Abgeordneter Norbert Lammert:
"Der Deutsche Bundestag ist keine Showbühne."
- Wolfgang Wiemer, Sprecher von Thierse:
"Dafür müsste sich Gottschalk erst mal wählen
lassen.
Sonst hat er kein Rederecht".
- Parlamentssprecher Hans Hotter:
"Dagegen steht die Geschäftsordnung des Bundestags".
- CDU Ex Arbeitsminister Norbert Blüm:
"Ich mag Gottschalk ja, aber im Bundestag geht es um
existenzielle Fragen. Wenn da erst das Schicksal von Arbeitslosen
erörtert wird und danach Gottschalk Trallala macht, dann kann
ja gleich Dieter Bohlen kommen und im Parlament
seine
Superstars
wählen lassen."
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Fotomontage ("Bild").
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Andere Meinungen auch quer duch die Lager.
- CDU-Abgeordnete Uwe Schummer: Ich kann nicht verstehen, dass
Thierse eine Rede von Thomas Gottschalk im Bundestag abblockt. Es
wäre auch
für Abgeordnete eine gute Sache, wenn er im Bundestag reden
könnte.
- SPD-Medienexperte Jörg Tauss:
Herr Gottschalk sollte die Möglichkeit bekommen im Bundestag zu
reden.
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Gottschalk schrieb im "Bild", was er von der Absage hält:
"So ändern sich die Zeiten: Als ich vor Jahresfrist in
Ausübung meines Berufes eine Wette verlor und als Nikolaus
ins Bordell musste, war die Begeisterung bei den Betroffen noch
groß. Mehrere Freudenhäuser rissen sich geradezu um mich,
und als ich als Weihnachtsmann meine Pflicht getan hatte, wollte
man mich auch noch zur Kür überreden."
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Und auch etwas verärgert:
"Das ist wieder typisch. Daran scheitert Deutschland momentan, dass
Dinge, die eigentlich möglich sein sollten, nicht möglich
sind. Für alles gibt es einen Verhinderungsparagraphen".
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Thomas Gottschalk will seine verlorene Wette auf jeden Fall
einlösen. Wie er es tut, verrät er noch nicht.
Nach "Bild" überlegt jedoch Gottschalk, seine Rede eventuell im
österreichischen Parlament zu halten: "Die sind lockerer".
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"Wo schöne Frauen mich damals nicht gehen lassen wollten, winkt
jetzt ein bärtiger Mann schon ab, bevor ich überhaupt
reinkomme. Dabei hätte ich mich diesmal, dem Ernst der
Veranstaltung entsprechend, weder verkleidet, noch Heino mitgebracht,
und trotzdem muss ich draußen bleiben...
Ich bitte das Hohe Haus untertänigst um Vergebung, aber man wird
ja wohl noch fragen dürfen. Dabei hab ich nicht einmal selbst
damit angefangen, sondern meinem Freund DJ Oötzi sind die
Sicherungen durchgebrannt.
Hey Baby, muss der sich gedacht haben, wenn die sechstgrößte
Wirtschaftsmacht der Welt es überlebt, dass der Terminator dort die
Staatsgeschäfte übernimmt, dann wird der Deutsche Bundestag
wohl kaum bleibenden Schaden nehmen, wenn der Gottschalk mal sein
dünnes Stimmchen dort erhebt."
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Um die Wogen zu glätten, lud Thierses Stellvertreterin Susanne
Kastner Gottschalk zu einem Besuch des Reichstagsgebäudes ein.
Dabei könne Gottschalk mit vielen Abgeordneten sprechen,
allerdings nicht vor den Abgeordneten, schrieb sie in einem Brief
an den Entertainer. Gottschalk:
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"Aber ich bin nicht so ein Draufgänger wie Gerhard Schröder,
der seinerzeit am Zaun des Kanzleramtes gerüttelt hat und dabei
gerufen haben soll: "Ich will hier rein!" Das ist nicht die besonnene
Art eines ZDF-Mitarbeiters. Irgendwie krieg ich euch schon! Wenn es
sein muss, komm ich durch die Hintertür. Und habe die gleiche
Erkenntnis gewonnen wie viele andere Bürger auch. Wenn die
Politiker sagen "Das geht nicht" darf man trotzdem auf keinen Fall
aufgeben. Denn so kommen wir nicht weiter. In meinem Fall handelt
es sich nur um ein Spiel. Leider ist es für viele andere Ernst!"
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Scheint, dass auch Gottschalk die Sache auch nicht nur von der
heiteren Seite sieht.
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