Über die medienrhetorischen Fähigkeiten von Klaus J.
Stöhlker haben wir schon einmal
ausführlich geschrieben.
Der unkonventionelle PR Berater macht immer wieder von sich reden. Dass
er seine Medienpräsenz schätzt - und
auch sucht - ist hinlänglich bekannt. Im Tele Zürich erhielt
er zwar vorübergehend ein Auftrittsverbot, weil er Bundesrat
Leuenberger beleidigte. Trotzdem wird Stöhlker immer wieder von
Journalisten geholt denn seine manchmal harten Urteile garantieren
Einschaltquoten und seine blumigen Sprüche haben Unterhaltungswert.
Stöhlker profitiert auch von der Schadenfreude des Publikums.
Nachdem er im Schweizer Fernsehen in einem 10 vor 10 Beitrag am 4.
März (zur abgesagten Versteigerung der Villa von Elisabeth und
Hans W. Kopp) reden durfte, ärgerte sich der Chefredaktor vom
Schweizer Fernsehen DRS Ueli Haldimann, dass man den PR Profi
Klaus J. Stöhlker zu Wort kommen liess. Er schrieb in einem
hausinternen Chefredaktoren- Newsletter:
"......RP Berater Stöhlker ist schon lange nur noch ein
Selbstdarsteller, der überall die Öffentlichkeit sucht.
Er darf von SF DRS nicht in den Expertenstatus gehievt werden."
|
Der interne Newsletter geriet auf Umwegen in Stöhlkers Hände.
Nicht unter vier Augen, auch nicht telefonisch, sondern mit einem Brief
beschwerte der sich bei Ueli Haldimann: (So-Zeitung vom 14.3.04):
"Ich habe mich "10 vor 10" nie aufgedrängt. Die Redaktion hat sich
an mich gewandt.
Wenn Sie mir vorwerfen, ich sei nur noch ein Selbstdarsteller, darf
ich festhalten, dass Ich Sie für einen in der Wolle gefärbten
Altlinken mit zum Teil fragwürdiger journalistischer
Vergangenheit halte!"
|
Mit der Stellungnahme im Chefredaktoren-Newsletter zu seiner Person
wende Haldimann eine Technik an, die "Zur Zeit der Römischen Inquisition"
aktuell gewesen sei, einem demokratischen Land aber wenig anstehe.
Hierauf forderte Stöhlker Haldimann auf, die "unqualifizierte und
diskriminierende Äusserung" zurückzunehmen.
Ueli Haldimanns Reaktion per email:
"Ich denke nicht, dass ich meine Äusserung in irgend einer Art
zurücknehmen werde."
|
Und fügte an, er habe auch nicht die Absicht, Stöhlkers
Stellungnahme bei SF DRS zu verbreiten.
Die SRG Zentrale nahm ebenfalls Notiz von Stöhlkers Replik, denn
er hatte das Doppel seiner Beschwerde an den Generaldirektor Armin
Walpen gesandt. Die SRG wollte jedoch zu Stöhlkers "Dialogik"
keine Stellung nehmen. Wir sehen uns einmal mehr darin bestätigt:
Auseinandersetzungen müssen immer zuerst mündlich ausgetragen
werden. Wer sofort in die Tasten greift - dazu noch mit Kopie an...., der
kennt die wichtigten zwischenmenschlichen Kommunikationswerkzeuge
nicht. Erstaunlich ist, dass ein PR Profi das ABC der
Konfliktkommunikationsregeln nicht kennt.
|
|