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www.rhetorik.ch aktuell: (19. Mai, 2004)

Ein Bild spricht Bände



Am Donnerstag, dem 21. Mai, 2004 wurde in Bagdad das Haus und der Arbeitsplatz von Ahmed Chalabi von Irakischer Polizei und US Truppen gestürmt. Chalabi ist Exiliraker und Mitglied des Regierungsrates. Er stand einst in der Gunst der Amerikaner.Er sollte im Irak das werden, was Karzei in Afghanistan ist.

Sprecher der amerikanischen Streitkräfte lehnten jeglichen Komentar ab. Das zerbrochen Bild von Chalabi sprach Metapher genug. Chalabi hatte bei einer Pressekonferenz den Reportern das zu Bruch gegangene Foto selbst hingehalten.

Gründe für den Liebesentzug:
  • Chalabi soll eine der Hauptquellen gewesen sein, die behauptet hatte, das Hussein Massenvernichtungswaffen habe.
  • Chalabi, ein Shiit hatte nach neuen Freunden Umschau gehalten.
  • Chalabi soll für den Iran spioniert haben.
  • Vorwand der Hausdurchsuchung: Der Politiker soll eine Untersuchung über Korruption unter dem "Öl für Nahrung"-Programm der Vereinten Nationen behindert haben
  • Chalabis Erklärung: "es ist Wahlkampf, und die Amerikaner suchen einen Sündenbock."
Nach "Newsweek" sollen aber die Hardliner im US Verteidiungsminister wie zum Beispiel Rumsfeld von der Razzia erst durch die Medien erfahren haben.


Nachtrag vom 2.Juni 2004: Verrat an Iran.

Der irakische Politiker Chalabi wird nun beschuldigt, dem iranischen Geheimdienst über eine gelungene Entschlüsselung eines internen iranischen Geheimdienstcodes gemeldet zu haben.

Die Aufdeckung solcher Informationen würde die Blosslegung einer der wichtigsten US-Geheimdienstinformation über den Iran bedeuten, zitiert die "New York Times" ungenannte Quellen der CIA.

Der US-Geheimdienst wiederum sei hinter Chalabis Verrat gekommen, weil der Bagdader Bürochef den Inhalt seines Gesprächs mit dem irakischen Politiker in einem Telegramm an seine Zentrale dargelegt habe.


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