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www.rhetorik.ch aktuell: (29. Juli, 2004)

Sünden-Alm TV im Pro 7





In verschiedenen Beiträgen haben wir auf Grenzen hingewiesen, an die die Fernsehmacher gestossen sind, um die Sucht nach Einschaltquoten zu befriedigen.

Die "Pro 7" Sendung "die Alm" erkundet diese Grenzen aufs Neue.




Drei Millionen Zuschauer schalten jeden Abend ein, wenn sieben Ex- und Halb-Prominente eine Südtiroler Alm "Ekel Alm" ("Bild") zum Alpen-Dschungelcamp machen. Der Fernsehkonsument sieht Schleimiges, Schlammiges und Schlampiges:

  • Djamila Rowe ("Bild": "Botschaftsluder") reitet im Bikini auf mechanischen Bullen und landet in der Jauchegrube.
  • Daniel Lopes trinkt Milch direkt aus dem Euter einer Kuh.
  • Detlef D taucht ein Schaf in einen Wassertrog.
  • Kader Loth lässt ihren Körper von Ziegen ablecken. Als "Sepp des Tages" hatte sie sich mit Sirup und Salz beschmieren lassen. Zwei kleine Ziegen mussten sie sauber schlecken.
  • Ein Truthahn wird vor laufender Kamera geschlachtet und enthäutet.
Solche Sequenzen bringen Riesenquoten. "Bild" fragt etwas hypokritisch:

"Können Reality-Soap-Produzenten das Publikum wirklich nur noch mit Extremst-Bildern vor den Bildschirm locken?"


Der Show droht das Aus, weil ihr Tierschützer Tierquälerei vorwerfen. Tierschutz-Präsident Wolfgang Apel fordert:

"So eine Sendung gehört abgesetzt. Keinem Tier darf ohne vernünftigen Grund Schmerz, Leid oder Schaden zugefügt werden. Das ist auf der Alm geschehen." "Dass auf der Alm Prominente der C-Kategorie durch den fragwürdigen Umgang mit Tieren ihr Image aufbessern wollen, ist unzumutbar. Tiere zu missbrauchen, sie sogar vor der Kamera zu töten, ist ethisch nicht haltbar. Wir lassen die juristischen Fragen prüfen."


In der "Alm"-Redaktion möchte man aber noch mehr Tier-Blut sehen. Als Tagesaufgabe sollte Boxer René Weller ein Ferkel schlachten. Detlev Soost sprach für alle "Alm"-Bewohner:

"Da machen wir nicht mit!"


Die Bestrafung für die ganze Gruppe: Keine Post von daheim, ein Tag lang kein Feuer.


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