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Imhof erinnert an die gefälschten Hitlertagebücher, die 1983 als angeblich heimliche Tagebücher im Stern veröffentlicht und nachträglich als Fälschung entlarvt worden waren. Der Ruf des "Stern" war damals auf Jahre hinaus ruiniert. Wir fragen uns, wie sich die Borer Geschichte nun für Ringier auswirken wird. Immerhin forderte dieser Fall - im Gegensatz zu der "Stern" Geschichte - auch soziale Opfer. Auslöser der jüngsten Bereinigungsaktion war der eidesstattliche Widerruf der Sexgeschichte durch die Kronzeugin Djamile Rowe. Ringier ist über die eigene Kronzeugin gestolpert. Bei dieser Geschichte interessierte uns in erster Linie die Auswirkung der Medienberichte und das Verhalten während der Krisensituation:
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Nachtrag vom 19. Juli, 2002 Nach längerem Stillschweigen hat de Ringier-Chefpublizist Fank A. Meyer in verschiedenen Interviews auf die heftige Kritik an seiner Person reagiert. "Wir sind uns einig, dass viele Fehler gemacht wurden", gibt er zu und fügte noch bei, er sei für einen Teil davon mitverantwortlich. Dies betreffe vor allem die Ernennung von Mathias Note zum Chefredaktor des "Sonntags-Blicks". Die Kampagnen gegen Borer führte er auf eine journalistische Kampfstimmung im Hause Ringer zurück, die nach den Angriffen Borers auf das Ehepaar Ringier auch ihn erfasst habe. Er wisse heute, dass es auch irregeleitete Kämpfe gebe. Wir fragen uns: Genügt dieses verspätete Eingeständnis als Befreiungsschlag? |
Nachtrag vom 21. Juli, 2002: Wird Borer TV- Moderator? Der Exbotschafter Thomar Borer gibt ein Gastspiel als Fernsehmoderator. Er wird jedenfalls zwei Folgen der NDR Talkschow "Talk vor Mitternacht spezial" moderierieren. |
Nachtrag vom 23. Juli, 2002. Exbotschafter-Gattin wechselt die Bühne Die ehemalige Miss Texas wechselt von der Bühne der Botschaft zur Theaterbühne. Ab 14. November soll sie im "Theater am Westen" in "Vom Geist der Weihnacht", einem Musical nach Charles Dickens als Gaststar ihr Debüt versuchen. Damit muss Shawne Fielding in der neuen Residenz nicht unter Celebrity Entzugserscheinungen leiden. Der Karierreschritt kommt auch nicht ganz unerwartet, ist sie es doch gewohnt, sich selbst darzustellen. |
Juli 24, 2002, Nachtrag zu Frank A. Meyer Der Ringier Chefpublizist Frank A. Meyer äusserte sich im Tagi-Magazin zu den gegen ihn aufgeworfenen Vorwürfen zur Borer-Story. Er sei sich mit Michael Ringier darüber einig, dass Fehler begangen worden seien. Das betreffe vor allem die Ernennung von Mathias Nolte zum Chefredaktor des Sonntagsblicks: "Diese Berufung hat zur verhängisvollen Borer-Geschichte geführt. Die Mitverantwortung trage ich und sie quält mich." Meyer dementiert die Behauptung Schawinski's, er habe die Borer-Story von hinten auf die Frontseite befördert: "Das ist infam und frei erfunden." Im Hause Ringier habe nach der Borer-Story eine Art "Kampfstimmung" geherrscht mit einem fehlgeleiteten "feu sacré". Er habe in diesem Fall lernen müssen, das es auch irregeleitete Kämpfe gebe. Meyer zu einem Rücktritt: "Schon früher versuchten verschiedene Medien, mich gegen Michael Ringier auszuspielen. Das hat damals nicht funktioniert und wird heute nicht funktionieren." Meyer steht intern unter wachsendem Druck, weil auch der Ringier-Verwaltungsrat seine Rolle im Verlag untersuchen will. Da kann es dann schon mal zu einem kleineren Unfall kommen. Meyer's schwarzer Jaguar kollidierte vor dem Pressehaus mit einem Wagen der Müllabfuhr. Ein grösserer Schaden entstand nicht. Meyer habe eben -ungeduldig wie immer - die Zufahrt zur Tiefgarage erzwingen wollen. Ein Augenzeuge sprach von einem "Eiertütsch". (Quellen: www.journalists.ch, www.persoenlich.com). |
Nachtrag vom 26. Juli: Kommentar zum ersten Borer-Talk Die Ringieraffaire kam am Montagabend im Norddeutschen Rundfunk (NDR) nicht zur Sprache. Borer spielte nicht den Vertreter der Berliner Spassgesellschaft. Nicht einmal das EDA hätte Grund gehabt, die Sendung zu beanstanden. Zwischen den Moderatoren Alexandra Gerlach und Bautz Peters. sass im NDR Studio ein seriös wirkender, in dezentem Dunkelblau gekleideter Thomas Borer. Jeweils zwei Moderatoren und ein TV Novize (am 22. Und 29 Juli ist dies Thomas Borer) führen in den Ferienwochen den NDR-Talk "Drei plus eins". Diesmal war Hans-Olaf Henkel als Gast geladen. Er ist Thomas Borer auch als Ringier- Verwaltungsratsmitglied bekannt, der ihm in der bekannten Affäre gewaltig den Rücken gestärrkt hatte. Aber das Ringier Thema blieb konsequent ausgeklammert. Man parlierte ueber die "Neuen Ideen fuer die Deutschland AG" d.h. welche Ideen die deutsche Regierung aus der Wirtschaft aufnehmen könnte. Borer hatte ein leichtes Spiel. Der eloquente Gast Henkel sprach praktisch alleine. Der Novize Borer gab das Wort ungern den Komoderatoren ab. Neben dem redegewanden Schweizer hatten die beiden Moderatoren ein Schattendasein. Borer schien sich recht wohl zu fühlen in seiner Doppelrolle als "neutraler Beobachter der Wirtschaft" und als Moderator. Ab und zu brachte er sich selbst ins Spiel. "Und nun werden noch Schweizer zu Talkmastern ausgebildet- da bleibt gar nichts mehr für die Deutschen übrig." Ob Borer als Talkmaster prädestiniert ist? Wir wagen noch kein Urteil. Wir müssten noch weitere Sendungen sehen. Verschiedene Beaobachter waren sich immerhin einig, dass man bei diesem zahmen Beitrag weggezappt hätte, wenn nicht das Interesse an Borers Moderation gewesen wäre. Tatsächlich uns ging es auch so. Die Sendung war über weite Strecken langweilig. Wahrscheinich gehörte der Beizug Borers ins Kalkül der Fernsehmacher. Borer garantierte Einschaltquoten. Damit hätte sich die Skandalgeschichte für den NDR und Borer insofern gelohnt: Wer lange genug in den Medien präsent ist - auch in den Negativschlagzeilen - wird medienmässig aufgewertet. Medienpräsenz gibt einer Person geichsam einen Marktwert. Thomas Borer strebt anscheinend nicht nur eine Karriere als TV-Moderator an Der Ex-Botschafter in Berlin will sich auch unter die schreibende Zunft begeben. Seinen Einstand hier gibt er in der Weltwoche (Ausgabe 30/2002), wo er Jürgen Hogrefes Biographie vom deutschen Bundeskanzler Gerhard Schröder analysiert. |
Nachtrag vom 18, August: Borers Medienpräsenz geht weiter. Thomas Borer ist jetzt offiziell Botschafter der Fluggesellschaft "Swiss". Die Anspielung auf die Botschaftertätigkeit scheint gewollt: "Swiss Ambassador" Nach NZZ will Borer "low-key" und diskret für die Swiss tätig werden. Die Bezahlung sei gering, er sehe seinen Einsatz eher als patriotischen Akt: "Meine Aufgabe besteht vornehmlich darin, Türen zu öffnen." Inzwischen sorgen die deutschen Medien dafür, dass das Ehepaar Borer - Fielding laufend präsent ist. In einer Homestory zeigt die Klatsch Zeitschrift "GALA" die Fieldings in der Villa Kampfmeyer in Potsdam. Einmal ist da "Borer mit Golfschläger" ein andermal wird das Publikum Zeuge von "Zärtlichkeiten zwischen blühenden Hortensien" oder wie Shawne den Yorshire-Terrier Bentley mit warmen Croissants füttert. Auch bei der Schweizer Illustrierten vom Ringier Verlag werden die Borers nächste Woche auf der Titelseite prangen. Borer macht auch mit Schreiben von sich reden. Nach einer Buchrezension für die "Weltwoche" bestreitet er ab September für ein halbes Jahr eine Kolumne für die Männerzeitschrift "Gentleman's Quarterly". |
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