Vor rund 12 Millionen Zuschauern und 20'000 Besuchern verhöhnte
Thomas Gottschalk in der letzten "Wetten dass..?"-Sendung Finanzminister
Eichel. Zusammen mit Mike Krüger schlug Gottschalk ganz neue
politische Töne an. Gemeinsam sangen sie das Lied:
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Oeko-Steuer und Praxisgebühr, Man muss immer nur zahlen und kriegt
nichts dafür. Ich glaub da gibt es einen, hier in Berlin, der kriegt
das mit der Kohle überhaupt nicht hin. Der klaut uns unsere Rente,
das schafft er ganz leicht. Deshalb rufen wir jetzt alle:
Hans Eichel, es reicht!
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Refrain:
Eichel, Eichel, wo ist unser Geld? Eichel Eichel schon wieder
verzählt. Wirst nicht wieder gewählt.
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Auf die Frage, ob Gottschalk Politik machen wolle, sagte er:
"Mike Krüger hat die Sprache des Volkes getroffen - und ich bin ja
auch ein Mann des Volkes."
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Obschon wir früher unter Eichel-Rhetorik das Verhalten
des Finanzminister (in der Sache der verschärften Grenzkontrollen)
hart kritisieren mussten, hat er in diesem Fall rhetorisch
geschickt reagiert. Auf das Spottlied liess er den Bild-Journalisten
über seine Sprecherin Nicole Rosin wissen:
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"Herr Eichel wird den Nippel durch die Lasche ziehen und noch mal den
Inhalt seiner Sparschweine überprüfen."
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Aus unserer Sicht war dies ein geschicktes Verhalten. Egal, ob die Antwort
Herr Eichel persönlich oder vom Berater formuliert worden ist.
Massgebend ist letztlich das Resultat.
Gottschalk versteht es, die Medienpräsenz zu dosieren.
Der zur Zeit erfolgreichste deutsche Entertainer und
allgegenwärtige "Gummibär" Thomas Gottschalk hat nicht nur
"ein unerschütterliches, sonniges Gemüt mitbekommen", sondern
auch ein ausgeprägt ökonomisches Talent.
Schon 1991 schrieb der "Spiegel":
"Der multimediale Thommy möge sich rarer machen, vor Verschleiß
hüten, mehr hinter den Kulissen verdienen." Gottschalk verlegte
seinen Wohnsitz in die USA und schaffte wie kaum ein anderer eine
wohldosierte Medienpräsenz.
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