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Wegen rassistischer Äusserungen musste der republikanische
US-Senator Trent Lott am 20. Dezember, 2002 den Fraktionsvorsitz
seiner Partei abgegeben. Lott war erst im November nach den
Parlemantswahlen als Mehrheitsführer im Senat
gewählt worden.
Der Fall Lotts ist historisch einmalig, da Lott
der erste US Senats Parteiführer ist, der
wegen einer Staatlichen Kontroverse zurücktreten musste.
Was war passiert?
Lott hatte Anfangs Dezember 2002 in einer Rede zu Senator Strom Thurmonds
hundertstem Geburtstag gesagt, das Land wäre besser dran, wenn
Strom Thurmond damals, 1948 Präsident geworden wäre.
Der Satz war deshalb brisant, weil Thurmond damals
Rassensegregation propagiert hatte (siehe Box).
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Lott entschuldigte sich zwar mehrmals, konnte aber die Kritik
nie eindämmen. Ein Grund, dass er sich schliesslich dem Druck
beugen musste war, dass
auch die eigene Partei ein Vorteil in einem Rücktritt sah.
Präsident Bush selbst hatte Lotts Bemerkung als "beleidigend" und
"falsch". Colin Powell sagte, er sei "enttäuscht von den Äusserungen
des Senators".
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Noch am 12. Dezember versicherte Trent Lott: "Ich trete nicht zurück"
"Ich bin in diesen Schlamassel reingeraten, jetzt kämpfe ich mich da auch wieder raus",
"Ich werde Mehrheitsführer bleiben. Ich werde im Senat bleiben."
Er hatte zwar seine Geburtstagsrede im Nachhinein als "unsensibel" bezeichnet.
Seit allerdings bekannt wurde, dass er vor 20 Jahren mit ähnlichen
Kommentaren in Erscheinung getreten war, stand auch seine Grundhaltung gegenüber
den Bürgerrechten im Verdacht und die republikanische Partei geriet unter Beschuss.
Der Fall zeigt: ein ungeschicktes, öffentlich geäussertes Wort kann
irreperable Folgeschäden haben.
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Bill Frist von Tennessee wird Lott als Republikanischen Mehrheitsführer
ersetzen.
Last der Geschichte.
Mit wuchtigen Parolen wie: "Keine Schwarze in unseren Theatern, unseren Schwimmbädern,
unseren Häusern und unseren Kirchen!"
trat Thurmond 1948 bei den US Präsidentschaftswahlen gegen Harry Truman an.
Inzwischen ist Thurmond der älteste und
dienstälteste Senator in den USA.
Lott hatte in seiner Geburtstagsrede bedauert, dass der rassistische
Senator damals nicht Präsident geworden war.
"Wir hätten all diese Probleme in all den Jahren nicht gehabt",
sagte Lott und meinte wohl die Bürgerrechtsbewegung,
Martin Luther King und die Emanzipation der Schwarzen.
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Langzeitrederekord.
1957 ging Thurmond mit der Filibuster-Rede in die Geschichte ein:
24 Stunden und 18 Minuten sprach er ohne Unterbrechung im Senat, um eine Abstimmung
über das Bürgerrechtsgesetz zu blockieren. Als er mit seinen Tiraden über das geplante
Gesetz fertig war, las er Wahlvorschriften von 48 US-Bundesstaaten und danach
Passagen aus der Bill of Rights und der Unabhängigkeitserklärung vor. Zum Schluss
rezitierte er noch aus dem Telefonbuch Washingtons. Um während der längsten
Rede in der Geschichte des US-Senats nicht von körperlichen Bedürfnissen auf die
Toilette gezwungen zu werden, hatte Thurmond sich eine Plastikflasche um den Bauch
geschnallt.
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