Am Abend des St. Nikolaustages löste Gottschalk seine
verlorene Stadtwette ein und sprach vor dem deutschen Bundestag.
Das heisst, er simulierte eine Rede vor dem Bundestag vor.
Hier ein paar Ausschnitte:
"Herr Kollege Eichel, ich kenne den Blick, mit dem sie ihre Unterlagen
studieren. Genau so ahnungslos wie sie habe ich seinerzeit auf mein
Mathematikabitur geschaut, das zu recht mit "ungenügend" benotet worden
ist."
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Bei Angela Merkel mutmasste er, dass sie sich ihr Kostüm aus den
Stoffresten des Bundestagsbestuhlung hat schneidern lassen.
Zu den Grünen:
"Mit ihrer Quote sässe ich nicht in der Bundesregierung, sondern
bestenfalls im Vormittagsprogramm."
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Der Auftritt wirkte erstaunlich authentisch. Was jedoch vor allem
jüngere Zuschauern rasch merkten: Die Rede war eine Inszenierung
mit echten Einspielungen aus dem Bundestag - mit Nachbildung des
Rednerpultes und Stimmenimitatoren. Gottschalk verstand es, den
gestikulierenden Schröder, den müden Fischer und den
telefonierenden Müntefering witzig zu kommentieren.
Eingespielte Hintergrundgeräusche bewirkten einen ziemlich
authentischen Auftritt. Es war für die Medienkonsumenten
eine Veranschaulichung der Manipulationsmöglichkeiten mit
technischen Mitteln.
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