Wahlkampf per Internet und Velodruckern
Die Republikaner haben Programme im Internet, die automatisch generierte
Leserbriefe an Zeitungen schreiben. Jeder Brief ist individuell.
Fahrräder drucken Anti Bush Slogans auf die Strassen von
New York. Die Sprüeche können per Internet eingegeben
werden.
Ein Song macht Furore
Eine Parodie von Bush und
Kerry "This Land" von
JibJab.com gab zu reden.
Die Parodie ist eine Adaption eines
Songs "This Land Is Your Land."
von Woody Guthrie.
Ein Musikproduzent wollte die
Verbreitung des Spots verhindern
- aus Copyrightgründen. Der
Anwalt von JibJab meinte dazu aber,
dass der Song ein politischer Witz
sei und desshalb "Fair Use". Die
Brüder
Gregg and Evan Spiridellis,
die den Song gemacht haben, kriegten
durch die Kontroverse noch mehr
Publizität.
Am 23. August, 2004 musste die
Firma "Ludlow Music" aber nachgeben.
Das Copyright des Songs war schon vor
11 Jahren ausgelaufen.
Kellys Vietnameinsatz.
Kelly Diskussion um Vietnam-Einsatz war für Wochen
ein Thema. Ob sich die Strategie, sich auf dieses Thema
zu konzentrieren gelohnt hat, ist nicht klar.
Kelly soll auf die Anschuldigungen, dass die Bootsgeschichte
nicht richtig ist, tagelang geschwiegen haben (ähnlich wie Fetz).
Er soll geglaubt haben, der Angriff verpuffe und keine Wirkung habe. Man
soll nur das Ganze ignorieren. Die Beschuldigung habe jedoch in der
Bevölkerung eine enorme Wirkung gehabt Kelly sei dann überrascht
gewesen und musste doch noch Stellung nehmen.
6. August Bushs Drohrhetorik
US Präsident George Bush ist bekannt ist für seine
verbalen Pannen. Er vergriff sich im August wieder einmal. Es
geschah vor hochrangigen Militärs:
"Unsere Gegner zeigen Initiative und sind einfallsreich, und das sind
wir auch. Sie hören nie damit auf, sich neue Wege zu überlegen, wie
sie unserem Land schaden können - und wir auch nicht."
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Michael Moore wird diese Aussage gespeichert haben - für einen
neuen Film - falls Bush gewählt wird.
Bush Flip-Flop
George Bush hatte in einem Interview mit Matt Lauer
im NBC programm "Today" am Montag dem
30. August 2004 auf die Frage, ob man den Krieg gegen den Terrorismus
gewinnen kann, gesagt
"I don't think you can win it" |
Ich glaube nicht, dass man den gewinnen kann |
Er sagte dann weiter: "ich glaube aber, dass man Bedingungen
schaffen kann, so dass die, die Terror als Mittel benutzen,
weniger akzeptiert sind.
Am 31. August nahm Bush diese Aussage zurück.
In einer Rede sagte er in einer Versammlung in Nashville:
"Wir werden den Krieg gegen den Terror gewinnen".
Später, in einem Interview mit dem konservativen Talkmaster
"Limbaugh" meinte er:
"Was ich wirklich Lauer sagen wollte ist, dass das nicht die Art
von Krieg ist, wo man zusammensitzt und ein Friedensabkommen macht
Es ist ein völlig anderer Krieg. Aber wir werden ihn gewinnen."
John Kerry, dem im Wahlkampf immer Wankelmütigkeit
zugeschrieben "Flip-Flop" wird, kam das gerade richtig. Kerry meinte:
"Bush Flip-Flops über das Gewinnen des Krieges gegen den Terror"
"Spiegel":
Es hörte sich an wie eine Kapitulation: Der Krieg gegen den
Terrorismus sei nicht zu gewinnen, sagte George W. Bush zum Auftakt
des Republikaner-Parteitags. Überraschende Töne vom
US-Präsidenten. Die Demokraten rieben sich die Hände, das
Weiße Haus bemühte sich sofort um Schadensbegrenzung. Jetzt
behauptet Bush das glatte Gegenteil.
Der Sprecher des Weißen Hauses, Scott McClellan,
beeilte sich, die Äußerungen seines Chefs
richtig zu stellen. Die Aussage von Bush, der Terrorismus könne
nicht vollständig bezwungen werden, dürfe natürlich
nicht wörtlich verstanden werden. Der Präsident habe sich
lediglich auf einen Sieg im konventionellen Sinne bezogen und darauf
hinweisen wollen, dass die Schlacht gegen den Terror "eine andere Art von
Krieg ist und wir einem unkonventionellen Feind gegenüberstehen",
erklärte McClellan, der Bush gestern auf dessen Wahlkampftour in
den Staaten New Hampshire und Michigan begleitete.
Heute nun revidierte Bush selbst seine Aussage. "Es ist ein Krieg, den
wir nicht begonnen haben, aber wir werden ihn gewinnen", sagte er in
Nashville vor dem größten US-Veteranenverband. "Wir werden
wohl nie an einem Friedenstisch sitzen, aber eines ist klar: Wir werden
gewinnen, indem wir in der Offensive bleiben."
Bushs demokratischer Herausforderer John Kerry, zuletzt selbst in der
Defensive, nutzte die Steilvorlage des Präsidenten natürlich
sofort zu Angriffen gegen seinen Kontrahenten. Kerrys Sprecherin Allison
Dobson erklärte triumphierend: "Jetzt sagt er, wir können
den Krieg gegen den Terror nicht gewinnen. Ist das die beständige
Führung, von der (Bushs politischer Stratege) Karl Rove spricht?"
Und Kerrys Vizepräsidentschaftskandidat John Edwards höhnte
im Fernsehsender ABC: "Was wäre gewesen, wenn Präsident
Ronald Reagan gesagt hätte, es sei schwierig, den Krieg gegen den
Kommunismus zu gewinnen. Oder wenn ein anderer Präsident gesagt
hätte, es sei schwer, den Krieg zu gewinnen - den Kalten Krieg?" Und
weiter erklärte Edwards: "Der Krieg gegen den Terrorismus ist
eindeutig zu gewinnen."
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Cheney zur Terrorgefahr
Der US Vizepräsident Dick Cheney sagte am 7.
September in Iowa zu
Reportern, dass falls Kerry den Wahlkampf im November
gewinnen würde, das Land Gefahr laufe, einen
erneuten zerstörerischen Terrorattack zu erleiden.
Diese Bemerkung produzierte einen ziemlichen Wirbel. In einem
Zeitungsinterview musste Cheney seine Bemerkung zurücknehmen:
falls Kerry gewählt würde heisse das nicht unbedingt,
dass das Land von einem Terrorattack heimgesucht werde. Wer auch
immer Präsident ist, habe mit Terrorattacken zu rechnen.
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