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www.rhetorik.ch aktuell: (04. Apr, 2024)

Balance finden

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Deutschland hat Probleme mit der Schuldenbremse. Der Staat gibt mehr aus als er einnimmt. Die Politiker liessen sich von der These beeinflussen: "Wir können uns zu Tode sparen". Die Schweiz steht besser da. Sie hat den Gedanken ernst genommen: "Wer mehr ausgibt, als er einnimmt, kann sich auch 'zu Tode` verausgaben". Dieses aktuelle Beispiel zeigt, dass Extreme schlecht sind. Extremes sparen führt zu Geiz. Extremes Verschulden führt zur Insolvenz. Neurologe Jürg Kesselring hat die Balance zwischen Extremen in einer Vorlesung aufgelistet. So z.B.: Zuviel Arbeit führt zu Stress. Übermässige Musse führt zu Faulheit. Verharren in Bekanntem endet in der Erstarrung. Ständiges Erneuern zeugt von Unstetigkeit. usw.

Bei Spannungsfeldern wie Jung-Alt, Stadt-Land, Reich-Arm können sich Gräben auftun. Das merken wir in der Schweiz immer wieder bei Abstimmungen. In der Bildung spalten sich die Meinungen ebenfalls über die Extreme: Gleichmacherei (Verzicht auf Wettbewerb, Prüfungen) einerseits und der Forderung nach Leistung und Disziplin anderseits.

Es gilt auch hier die Balance zu finden zwischen freiwilligem Lernen und Drill, zwischen Inklusion und individueller Förderung. So wie das Leben pulsiert, geht es bei allen Gegensätzen ebenfalls um einen vernünftigen Rhythmus, den sinnvollen Wechsel zwischen Spannung und Entspannung. Auch Journalisten kennen den Umgang mit Gegensätzen. Eine gute Information besteht aus Bekanntem und Neuem Redundanz und Innovotation.

In der Kommunikation gilt es die Balance zu finden zwischen Kürze und Ausführlichkeit. Kürze kann man erreichen indem man eine Botschaft mit nur einem Bild, oder einem Erlebnis oder einer Geschichte oder Beispiel greifbar macht. Mit Details, verschiedene Gesichtspunkten , Referenzen und das Aufzeichnen von verschiedenen Ansichten kann man Objektivität vermitteln und längerfristig Überzeugen.

Wer in Extremen verharrt, schadet sich. Die Kunst bei Ambiguitäten besteht darin, Gegensätze unter einen Hut zu bringen. Wer die Balance findet, hat genügend Blei im Kiel seines Lebensschiffchens, was die Gefahr des Kenterns minimiert.
Bild AI generiert.

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