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Anstatt transparent zu kommunizieren, geht Armeechef Thomas Süssli
in den Selbstverteidigungsmodus. Die 1,4 Milliarden, welche der Armee
fehlen, sind für ihn kein Finanzloch mehr, sondern lediglich ein
"Liquiditätsengpass". Nach dem überraschenden Angriff der
Russen auf ukrainisches Territorium wurde in der Schweiz erkannt, dass
die Armee seit Jahren vernachlässigt wurde. Sie wurde nach und nach
demontiert. Niemand glaubte mehr an einen Krieg. Es wurden schlagartig
neue Kredite gesprochen. Plötzlich hiess es, die Armee habe zu wenig
Mittel. Sie falle in ein Finanzloch. Dann war an einer Medienkonferenz
zu hören, dass es gar kein Finanzloch gebe. Der Mangel an Finanzen
sei nur vorübergehend, weil die finanzielle Aufstockung verschoben
worden sei.
Zu einem Medienwirbel kam es vor allem, weil die Verteidigungsministerin
Viola Amherd und der Armeechef Thomas Süssli die Aussenwirkung der
finanziellen Lage komplett unterschätzt haben. Mit dem Ergebnis,
dass der Sturm nicht ausgestanden ist. Die Kritik flacht nicht ab. Im
Gegenteil. Wenn so viele Kommunikationsfehler passieren, liegt die
Verantwortung auf den oberen Stufen. Kommunikation ist Chefsache. Das
Schlimmste ist, dass der Rückhalt der Verantwortlichen in der
Bevölkerung schwindet.
Gravierend ist vor allem, wenn Parlamentarier erst über die Presse
erfahren haben, was Sache ist. Auch nach den bewilligten Einsätzen
der Luftwaffe an Grossveranstaltungen stoppte der Armeechef die
Einsätze überraschend mit der Begründung, der Armee fehlten
die Finanzen. Hernach folgten viele Fragen. Die Armeespitze kommunizierte
dann einmal mehr reaktiv. In den Führungsgrundsätzen wäre
ersichtlich, dass die Kommunikation geführt werden sollte. Aber eben:
Geschrieben ist noch nicht getan.
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