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www.rhetorik.ch aktuell: (23. Sep, 2023)

Uebereifrige Partei

Rhetorik.ch Artikel zum Thema:
Im August 2022, vor einem Jahr waren die Grünen noch mit 23 Prozent zwei mal so stark wie die AFD, die damals 11 Prozent hatte. Heute sind die Vorzeichen umgekehrt. Die Afd hat 21 Prozent, die Gruenen 14 Prozent. Eine Graphik auf Politico illustriert die Verschiebung. Doe Gründe sind klar: Die Deutsche Wirtschaft schwächelt, die Inflation ist immer noch ein Problem. Die steigenden Energiekosten wegen Krieg und Atomausstieg. (Gaspreise stiegen um 16 Prozent in einem halben Jahr, Strompreise um 4.4 Prozent.) Die Einwanderungsbilanz ist stark gestiegen (2010 noch neutral bei 0, sind es 2022 1.4 Millionen (Quelle), Tagesschau vom 27. Juni 2023: 2022 zogen 2,67 Millionen Menschen nach Deutschland, während 1.2 Millionen wegzogen. Die Nettozuwanderung erreichte damit einen Rekordwert. .
Frank A. Meyer meint in seiner neusten Kolumne zur Ablehnung der Grünen:
Wie ist diese Ablehnung zu erklären? Was machen die Klimaretter falsch? Was machen sie so sehr anders als ihre demokratischen Konkurrenten? Womöglich ist die Antwort ganz einfach: Die Grünen sind übereifrig - und voller Tatendrang dabei, ins Leben des einzelnen Bürgers einzugreifen. Sie wollen bestimmen, was er darf und was nicht: Kein Fleisch oder wenig Fleisch essen. Nicht oder wenig Auto fahren. Selbstverständlich auch nicht oder wenig fliegen. Weniger heizen als bisher. So lauten die Grundgebote der Grünen. Doch die Wirkung ihrer Wertewelt greift noch viel weiter aus. Auch wie wir reden und schauen und lachen, versuchen sie an ihre Regeln zu binden: gendern beim Formulieren, wegschauen bei sexistischer Werbung, den Mund nicht verziehen bei anzüglicher Satire. Verwaltungen verordnen bereits die Genderpflicht, also etwa Mensch*in zu schreiben statt einfach Mensch; eine Toyota- Werbung soll wegen "sexistischen Charakters" verboten werden; sogar vor dem Starkomiker Otto Waalkes wird wegen lästerlicher Witzelei gewarnt. All diese Zurechtweiserei wird den Grünen angekreidet, auch wenn sie im Einzelfall gar nichts damit zu tun haben. Denn sie sind die Stimmungsmacher der Erziehungs- und Verbotsgesellschaft. Ihnen wird zugeschrieben, dass Kinder nicht mehr Indianer spielen, sich nicht mehr als Winnetou verkleiden dürfen, weil dadurch die indigene Kultur verletzt werde. Die Grünen gelten als Spielverderber. Schlimmer noch: Sie werden als "übergriffig" wahrgenommen - ein ganz besonders böses Wort.
Die Kolumne schliesst mit einer Bemerkung zur Schweiz:
In der Schweiz hingegen herrscht seit 175 Jahren freisinniger Geist - der Freigeist des Bürgers! Im jurassischen Saint-Imier gründeten Uhrmacher-Anarchisten unter der Präsidentschaft des Anarchie-Philosophen Michail Bakunin anno 1872 die "Antiautoritäre Internationale". Der Schweizer Bürger weiss seit je, was persönliche Freiheit ist. Ein Greenhorn ist er nicht.

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