Vielleicht sind es die finanziellen Probleme von Nachrichtenseiten wie der Spiegel,
dass nicht mehr das Informieren und Analysieren im Vordergrund steht, sondern die
Beeinflussung und Werbung. Als Meinungsmacher kann man sich immer noch als relevant sehen.
Bei der Werbung gibt es direkte sichtbare Werbung und indirekte Werbung, wo der Ursprung
der Werbung nicht direkt sichtbar ist. Ein Beispiel von
indirekter Werbung ist die Angstmacherei in Sachen Corona. Schon fängt es wieder an.
Eine neue Variante ist herausgekommen und schon fängt die Panikmacherei wieder an.
Verkauft man so mehr Inhalt? Zur Dramatisierung zeigt man eine Frau im Astronautenlook
um sich von Viren zu schützen. Ist das Ziel, der Pharma industrie mehr Kunden
zuschaufeln? Die PR Berater, die dies versuchen, müssen aber lernen, dass das Publikum
nicht zu lange falsch beeinflusst werden kann. Wenn sich im Nachhinein eine Meldung als
Sturm im Wasserglas herausstellt, dann glaubt man dem Medium noch weniger. Bisher sieht
alles so aus, als ob die neuste Mutation wie schon immer normal ist. Typischerweise sind
Varianten schneller im Verbreiten und auch weniger gefährlich.
Nicht nur die Pandemie war ein Spielkasten, um die Bevölkerung zu beinflussen
(und wie man im Nachhinein weiss, terrorisiert hat).
Auch in Sachen Krieg (wo man aber historisch weiss, dass Medien schon immer
einseitig lügen, verschwiegen oder selektieren). Neu ist
auch das Klima, wo sich der Journalismus als "Gute Kraft" etablieren will.
Zu penetrante Beeinflussungstechniken sind immer kontraproduktiv. Vor allem langfristig.
Auch ist es kontraproduktiv, wenn Klimaapostel zum Beispiel selbst in der Welt
herumjetten oder Auto fahren.
Der Klima Aktivist Max Voegtli zum Beispiel hat der Sache enorm geschadet
Seine Begründungen dann noch mehr, vor allem weil er seine Aktion von
Renovate Switzerland damit begründet, dass das nichts mit seinem Privatleben zu tun hat.
Aus der
NZZ vom 14. August
Wenn aber das journalistische Selbstverständnis "fürsorgerisch"
ist, sieht man im Medienkonsumenten, wie sich jetzt zeigt, keinen
mündigen Bürger mehr, der sich anhand von Berichten eine
eigene Meinung bilden möchte, sondern einen Hilfsbedürftigen,
den man zur "richtigen" Haltung im Leben hinführen muss.
NZZ:
Immer mehr deutsche Medien haben die Nase voll davon, über Politik
nur zu berichten. Sie wollen mitmischen. Besonders engagiert sind sie
beim Thema Klimawandel. Verzeihung: Klimakrise.
In Auflagen- und Anzeigenverlusten zu kämpfen. Dazu kamen interne
Querelen und Identitätskrisen; gerade erst wurde wieder einmal ein
Chefredaktor "gegangen". "Wir trugen und tragen eine Selbstherrlichkeit
vor uns her", hiess es in einer ungewohnt zerknirschten internen
Bestandsaufnahme aus dem Jahr 2016.
Doch von diesen Selbstzweifeln, auch vom Skandal um den
Geschichtenerfinder Claas Relotius, meint sich die Redaktion offenbar
wieder erholt zu haben - und zieht fröhlich gegen ideologisch
missliebige Charaktere zu Felde, ob es nun der Rammstein-Sänger
Till Lindemann oder der Schauspieler Til Schweiger ist, der frühere
Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maassen oder der CDU-Politiker
Jens Spahn. Die Artikel werden dabei als - moralisch aus Sicht des
"Spiegels" offenbar geradezu gebotene - Vermischung aus Bericht und
Bewertung präsentiert.
Ganz anders die Klebe-Freunde der Letzten Generation: Sie werden vom
"Spiegel" auch fotografisch auf eine Weise in Szene gesetzt wie Helden
für eine Werbekampagne. Klima-Autor Jonas Schaible posiert dazu
im Editorial des Magazins vor einem ganz ähnlichen Hintergrund,
fast so, als gehöre er selbst zur Bewegung. Die Geschichte wiederum
ist umrahmt von Werbung für den "Spiegel"-Klima-Podcast und eine
"Spiegel"-Klima-Konferenz: "Wie die grüne Transformation gelingen
kann".