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www.rhetorik.ch aktuell: (29. Jun, 2023)

Hersh ueber die Russische Revolte

Rhetorik.ch Artikel zum Thema:
Seymour Hersh kommentiert heute auf Substack die Russische Revolte. (Hersh hätte keine Chance solche Kommentare in etablierten Medien wie der New York Times oder der Washington Post zu publizieren. Die sind alle auf Propaganda Modus und im Moment schweigen einfach über den Konflikt.) Hersh macht sich vor allem über die US Administration lustig, die sich für ein paar Stunden letzte Woche im Siegestaumel glaubte: Hersh:

"Wir wissen nun, dass die unstabile Prigozhin Revolte innerhalb eines Tages in sich zusammengefallen ist. Prigozhin ist nach Belarus geflohen, mit dem Versprechen, dass er nicht verfolgt wird. Seine Söldner sind in die russische Armee eingebaut worden. Es gab keinen Marsch nach Moskau und nie eine wesentliche Gefahr für Putin. Nur penibel für die Washington Kolumnisten und Sicherheitskorrespondenten, die sich vor allem aufs offizielle Weisse Haus und State Departements verlassen haben. Diese Offiziellen scheinen unfähig zu sein, sich auf die Realität der letzten Wochen einzustellen, wie dem totalen Desaster der Ukrainischen Gegenoffensive.

und

"Es gibt ein enormer Unterschied, wie Profis im Amerikanischen Nachrichtendiest die Situation einschätzen, und was das Weisse Haus oder Presse Project dem Publikum unkritisch mittels Aussagen von Blinken und seinen Falken vorsetzen."

und

"Die Washington Presse kommt in den letzten Tagen langsam zur Einsicht, wie enorm das Desaster ist. Es gibt jedoch keine Anzeichen, dass Präsident Biden oder seine Gehilfen im Weissen Haus und State Department die Situation verstehen."

Die Situation mit den Medien in der Schweiz ist ähnlich. Wenn man wenig News über die Ukraine hört, dann kann man wetten, dass die Sache nicht gut aussieht. Wie schon in den vergangenen Monaten, geben Blogger mehr Einsicht und reportieren Tatsachen, die sich später bewahrheiten. So der dänische Blogger Weeb Union der sich mit Detail Einsicht einen guten Namen gemacht hat.

Es wird aber immer wieder Hoffnung gesäht. Wie auch heute: " USA erwägen ATACMS Lieferung an die Ukraine." Der "Blick" sagt immerhin: "Die Gegenoffensive in der Ukraine läuft nicht so erfolgreich, wie gedacht."

Die ATACMS ist eine amerikanische ballistische Kurzstreckenrakete - allerdings mit einer höheren Reichweite. Die Abkürzung steht für Army Tactical Missile System. Zwar handelt es sich nicht wirklich um eine Langstreckenrakete, aber eine Rakete mit höherer Reichweite. Die MGM-140 ATACMS erreicht Ziele in 300 Kilometern Entfernung - so weit wie auch die britischen Storm Shadows, die in die Ukraine geschickt wurden. Sie ist präziser und besser steuerbar, als andere Raketen. MGM-140 ATACMS schwerer abzufangen Die MGM-140 ist vier Meter lang und hat einen Durchmesser von 61 Zentimetern. Sie ist mit einem Gewicht von über 1600 Kilogramm ein echter Koloss. Und sie verfehlt ihr Ziel dank genaustem GPS nicht.
Eines ist gewiss bei diesem Krieg: Die Waffenproduzenten haben eine tolle Zeit. Nachtrag vom 30. Juni: 20 MIn: In Bachmut passieren erstaunliche Dinge: Diese Woche scheinen die Truppen der Ukraine bedeutende Fortschritte im umkämpften Bachmut gemacht zu haben. SRF: Ukraine meldet "Teilerfolge" bei Offensive im Süden. Weeb Union meldet Ukrainische Erfolge bei Dachi. Nach dieser Quelle Fortschritte bei Bachmut sind minimal. Und widersprechen den obigen Berichten. Es wird dort aber auch spekuliert, dass eventuell die Ukrainer bewusst schwächer aussehen wollen, um die Russen in Sicherheit zu wiegen, um dann später anzugreifen.

Es sieht aber so aus, als ob die Analyse von Hersh korrekt ist. Die Offensive ist alles andere als ein Erfolg.

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