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www.rhetorik.ch aktuell: (14. Okt, 2022)

Der Bundesrat kommuniziert mit Instagram

Rhetorik.ch Artikel zum Thema:


Der Bundesrat kommuniziert mehr über Social Media. So gibt es jetzt ein Instagramaccount. Und dafür 10 neue Stellen! Kommunikation ist wichtig, doch 10 Leute, nur für Soziale Medien? Das ist für ein Normalbürger nur schwer zu verstehen. Ein Leser Kommentar auf 20 Min: "Da reichen 2 Arbeitsstellen. Einer der arbeitet, und falls er einschläft, kann sein Kollege einspringen." Problematisch sind zwei Dinge: A) Kommunikation ist ein Service public: dass man um die Instagram posts zu sehen ein Account auf Instagram haben muss, ist nicht in Ordnung. Zumindest sollte der Bundesrat die Instagram Posts auf "Public" setzen, sodass man sich als Bürger auch informieren kann, ohne gezwungen zu werden, sich bei einem US-Konzern (Facebook aka Meta) einzuloggen, der es mit der Privatsphäre der Benutzer sehr, sehr locker nimmt. (Im Moment kann man zwar noch ein Instagram Konto haben, ohne auf Facebook zu sein, das kann sich aber sehr schnell noch ändern, wenn man sieht, wie der Konzern andere Services einverleibt hat.) Im Moment sind die Posts des Bundesrates ohne Insta Account nicht einsehbar. Es kommt ein Promt, sich einzuloggen. B) Auch problematisch ist, dass die Kommunikation des Staates nun von einem Mega-Konzern abhängt, der auch von heute auf Morgen Accounts kappen kann. Kann nicht passieren? Doch: in der USA wurde selbst der US Präsident aus Facebook und Twitter geschmissen! Man kann das in Ordnung finden, man ist aber in Sachen Kommunikation eindeutig fremdbestimmt.

Hier ist das Account.


Bei Twitter kann man Information auch per default sehen, ohne ein Account zu haben. Information der Regierung müsste öffentlich sein.

Hier ist das Statement von Bern:

Die Informationsgewohnheiten der Bevölkerung haben sich in den letzten Jahren stark verändert. Der Bundesrat trägt dem Rechnung, indem er seine Kommunikation modernisiert und digitalisiert. Ein Element dieser Strategie ist das Pilotprojekt eines Instagramaccounts für den Gesamtbundesrat. Der Account .ch informiert hauptsächlich über die Regierungsentscheide und -geschäfte. Auf dem neuen Instagramaccount wurde heute als erster Beitrag ein Reel veröffentlicht, der die sieben Mitglieder des Bundesrates bei der Arbeit zeigt. Auf .ch steht das Handeln des Gremiums im Zentrum. Mit der Eröffnung dieses Accounts nimmt der Bundesrat seinen gesetzlichen Informationsauftrag wahr. Er reagiert auf die veränderten Informationsgewohnheiten und die Entwicklungen des medialen Umfelds. Bei .ch handelt es sich um ein Pilotprojekt, das im Rahmen der "Strategie soziale Medien" vom Juni 2021 beschlossen wurde. Sie umfasst drei Teile. Erstens möchte der Bundesrat seine Geschäfte auf allen Kanälen vermehrt mit audiovisuellen Mitteln erklären. Zweitens möchte er auch Teile der Bevölkerung erreichen, die sich vorwiegend in den sozialen Medien informieren. Drittens möchte er die immer wichtiger werdende Kommunikation mit dem Ausland stärken. Der neue Instagramaccount ist ein Element dieser Strategie.
20 Min:
Seit Montag ist der Schweizer Bundesrat unter Gov.ch auf Instagram zu finden. Damit will er den Teil der Bevölkerung erreichen, der sich vorwiegend über die sozialen Medien informiert. Das Ganze geschieht im Rahmen einer "Strategie Soziale Medien" - für diese wurden zehn neue Stellen geschaffen. Der SVP passt dies gar nicht. Auf Twitter schreibt die Partei: "Unfassbar! Während viele Menschen in der Schweiz Ende Monat immer weniger Geld im Portemonnaie haben, schafft der Bundesrat für seine Selbstinszenierung auf Instagram gleich zehn neue Stellen. Dies natürlich auf Kosten der Steuerzahler!" Bundeskanzlei wehrt sich "Natürlich haben wir nicht zehn Stellen für nur einen Instagram-Account geschaffen", kontert Urs Bruderer, Redaktionsleiter der Bundeskanzlei. Die zehn Stellen seien für die Umsetzung der gesamten Social-Media-Strategie des Bundes geschaffen worden - vier der Stellen sind bei der Bundeskanzlei angesiedelt, sechs davon bei den Departementen. "Der Account informiert über die Themen und Entscheide des Bundesrates. Es geht um die Arbeit des Gremiums, nicht darum, einzelne Mitglieder vorteilhaft zu inszenieren", so Bruderer.



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