Matthias Poehm macht in einem Video eine Bemerkung ueber die Gendersprache. Es geht um die Behauptung, dass die Gendersprache Chancengleichheit der Geschlechter fördere und die Diskriminierung von Frauen reduziert. Soziologische Studien sollen das rechtfertigen.
Poehm meint, dass man vor allem bei soziologischen Studien fast alles beweisen kann, dass man sich aber vor allem auch auf die eigenen Beobachtungen stützen soll. Poehm gibt ein Beispiel: in den USA wurde seit 30 Jahren jedes F-Wort rausgepiepst. Das Wort ist immer noch weit verbreitet. Im Gegenteil, es ist noch weit mehr verbreitet als noch vor 30 Jahren. Die Sprachchirurgie hat dem Wort sogar noch Gewicht und Relevanz verliehen. Wie beim Streisand effekt ist das ein Paradox. Man weiss aber auch, dass vor allem bei unsinnigen Regeln und Einschränkungen, die Mehrheit rebelliert und sich dagegen stemmt. Poehm illustriert das bildlich. Man könnte verlangen, dass man sich regelmässig um 360 grad drehen soll, um sich damit bewusst zu machen, dass man alle Richtungen gleich bewertet.
Gendersprache ist vor allem ein Problem, weil dadurch die Sprache holpriger und komplizierter wird. Das sind nicht nur ein paar Stolpersteine, fast jeder Satz muss unter die Luppe genommen werden. Darf man/frau man das noch sagen? Jede Formulierung wird zu einem möglichen Konfrontationspunkt. Jede Publikation einer Firma, Schule muss mit der Lupe nachgeprüft werden. Ach, hier hat ein Lehrer (sorry: LehrerIn) in einem Text das Wort Schülern statt von SchülerInnen verwendet! Der (sorry: der oder die) muss entlassen werden.
Es gibt auch die Sicht, dass Sprachkontrolle ein freies Betriebsklima erstickt und die Professionalität von Frauen in Frage stellt. Diese Sichtweise wurde zum Beispiel von Mariam Lau, der Chefkorrespondentin der Tageszeitung ``Die Welt" in dieser Gegenüberstellung kommuniziert.