Der grosse Zeichner der kleinen deutschen Welt Uli Stein war einer der
erfolgreichsten Zeichner des Landes - und Chronist einer spezifisch
deutschen Reihenhausgemütlichkeit: Seine Menschen und Tiere konnte
nur verstehen, wer hierzulande aufgewachsen ist.
Sprach man zuletzt von Uli Stein, der jetzt mit 73 Jahren gestorben ist,
war eher die Rede von den Dimensionen seines Werks als vom Werk an sich,
der Mann war eine Ein-Mann-Witzbildindustrie: Über 50 Bücher
hat er zu Lebzeiten veröffentlicht, mit einer Gesamtauflage von
annähernd zwölf Millionen verkauften Exemplaren. Allein sein
Bestseller "Fröhliche Weihnachten" hat sich rund eine Million
mal verkauft.
(...)
Kommerziell gesehen war Stein damit Deutschlands liebster Witzezeichner.
Loriot, von dem er die Knollennasen seiner Figuren übernahm, liess
er in der Gesamtauflage weit hinter sich, ebenso den "Werner"-Erfinder
Brösel. Alle anderen sowieso, vor allem in den Achtziger- und
Neunzigerjahren und kurz nach der Jahrtausendwende. Da erlebte der 1946
als Ulrich Steinfurth in Hannover geborene Zeichner seine grössten
Erfolge.