Auf Seiten des Bundesamtes für Gesundheit
wurde eine krass fehlerhafte Tabelle publiziert.
Die Zahl der Ansteckungen in Clubs beträgt
demnach nicht 42 Prozent, sondern 1.9 Prozent. Der Hauptansteckungsort
sei demnach das familiäre Umfeld.
Solche Pannen helfen nicht der Glaubwürdigkeit des
Bundesamtes.
Ene relativ geringe Zahl 1.9 Prozent auf 42 Prozent
zu schrauben, ist ein Supergau.
Für das BAG ist die Glaubwürdigkeit ein hohes Gut. Wenn
diese nationale Infomationsstelle völlig falsch informiert ist
dies mehr als gravierend. Vor allem in Krisensituationen müssen
Fakten stimmen. Wir müssen uns nach so einer FALSCHINFORMATION
nicht wundern, wenn die Angaben des BAG nicht mehr ernst genommen
werden. Schlimm ist, dass die Fehlerquelle nicht herausgefunden werden
kann. Das verschlimmert die Stimmung in der Bevölkerung.
Kritik und Pannen Das BAG steht in der Pandemie nicht zum ersten Mal in
der Kritik. Die Chronologie:
- Im Juli berichtete der "Tages-Anzeiger", dass Airlines handschriftlich
ausgefüllte Kontaktkarten mit Passagierdaten am Flughafen Zürich
für 14 Tage einlagern. Kommt es zu einem Fall, müssten die
Zettel eingescannt und nach Bern geschickt werden. Das BAG sagte damals,
man prüfe ein elektronisches System.
- Im Mai vermeldete das BAG via Twitter 98 Neuinfektionen. Weil ein
Labor falsche Zahlen durchgab, musste der Wert anschliessend auf 58
korrigiert werden.
- Im April musste das BAG die Todesfallstatistik korrigieren. Der
vermeintliche Tod eines Mädchens (9) hatte für Schlagzeilen
gesorgt. Das Opfer war in Tat und Wahrheit aber 109 Jahre alt. Ein
anderer Toter war 87 statt 27.
- Schon ganz zu Beginn der Pandemie gab es "Anfangsschwierigkeiten":
Die neu lancierte Corona-Info-Hotline funktionierte in den ersten
Stunden nicht.
- Inzwischen empfiehlt das BAG den Kantonen eine Maskenpflicht in
Läden. Zu Beginn hiess es beim Bund stets, es bringe nichts,
wenn die breite Bevölkerung Maske trägt.
Eine Zusatzbemerkung im Zusammenhang mit der Veröffentlichung von
Zahlen: man muss sich bei Daten auch immer fragen, woher sie stammen.
Interessanterweise sind bei Corona Daten ohne
Margen angegeben. Man weiss die wirkliche Anzahl kaum.
Die analoge Behörde in den USA, die CDC gibt bei der Grippe Riesen-Fehlermargen:
Bei Corona jedoch, wird immer so getan als ob exakte Zahlen
existierten. Nun wird in den Medien jeden Tag die Anzahl positiv
getesteter gebracht.
Man müsste bei den Zahlen aber auch immer sagen, wie genau
man die Verbreitung einschätzt.
Wie bei der Grippe ist dies kaum abzuschätzen.
Vermutlich wird man in ein paar Monaten, wenn man wieder klarer denken
kann, auch einmal feststellen, dass eine grosse Anzahl von
Infiszierten auch eine gute Seite hat: Es stabilisiert
und relativiert die Gefahr des Virus. Eine immer grösser werdene Bevölkerungteil
ist immun. Die Verbreitung zeigt auch, dass man je länger, je weniger sich
durch Isolierung schützen kann. Vor allem, wenn die Verbreitung
in der Familie passiert. Eine Isolierung von Familienmitgliedern ist
aus praktischen Gründen kaum möglich.
In den nächsten Monaten werden auch weltweit die Folgen des
Shutdowns klar werden. Airlines werden bankrott gehen, Restaurants
werden zumachen müssen. Hotels, Kunst, Sport, Musik, Tourismus:
da werden wohl viele Jobs wohl kaum wieder ersetzt werden.
Trotzdem werden in den USA im Moment wieder Shutdowns diskutiert.
Das Editorial board der Washington Post hat gar
geträumt wie man bis zum Oktober wieder zum
Normalzustand kehren kann: Nein, nicht, indem man die Pandemie ignoriert, sondern in dem man
Konsequent die Verbreitung des Virus brechen würde. Die Daten die zeigen, dass die
Verbreitung heute hauptsächlich im Familienumfeld passiert machen aber klar, dass eine
Eindämmung des Virus (wie auch bei der Grippe) unrealistisch ist.