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www.rhetorik.ch aktuell: (02. Aug, 2020)

Wirrwarr um Zahlen

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Auf Seiten des Bundesamtes für Gesundheit wurde eine krass fehlerhafte Tabelle publiziert. Die Zahl der Ansteckungen in Clubs beträgt demnach nicht 42 Prozent, sondern 1.9 Prozent. Der Hauptansteckungsort sei demnach das familiäre Umfeld. Solche Pannen helfen nicht der Glaubwürdigkeit des Bundesamtes.
Ene relativ geringe Zahl 1.9 Prozent auf 42 Prozent zu schrauben, ist ein Supergau.
Für das BAG ist die Glaubwürdigkeit ein hohes Gut. Wenn diese nationale Infomationsstelle völlig falsch informiert ist dies mehr als gravierend. Vor allem in Krisensituationen müssen Fakten stimmen. Wir müssen uns nach so einer FALSCHINFORMATION nicht wundern, wenn die Angaben des BAG nicht mehr ernst genommen werden. Schlimm ist, dass die Fehlerquelle nicht herausgefunden werden kann. Das verschlimmert die Stimmung in der Bevölkerung.

Kritik und Pannen Das BAG steht in der Pandemie nicht zum ersten Mal in der Kritik. Die Chronologie: Eine Zusatzbemerkung im Zusammenhang mit der Veröffentlichung von Zahlen: man muss sich bei Daten auch immer fragen, woher sie stammen. Interessanterweise sind bei Corona Daten ohne Margen angegeben. Man weiss die wirkliche Anzahl kaum. Die analoge Behörde in den USA, die CDC gibt bei der Grippe Riesen-Fehlermargen:
Bei Corona jedoch, wird immer so getan als ob exakte Zahlen existierten. Nun wird in den Medien jeden Tag die Anzahl positiv getesteter gebracht. Man müsste bei den Zahlen aber auch immer sagen, wie genau man die Verbreitung einschätzt. Wie bei der Grippe ist dies kaum abzuschätzen.

Vermutlich wird man in ein paar Monaten, wenn man wieder klarer denken kann, auch einmal feststellen, dass eine grosse Anzahl von Infiszierten auch eine gute Seite hat: Es stabilisiert und relativiert die Gefahr des Virus. Eine immer grösser werdene Bevölkerungteil ist immun. Die Verbreitung zeigt auch, dass man je länger, je weniger sich durch Isolierung schützen kann. Vor allem, wenn die Verbreitung in der Familie passiert. Eine Isolierung von Familienmitgliedern ist aus praktischen Gründen kaum möglich.

In den nächsten Monaten werden auch weltweit die Folgen des Shutdowns klar werden. Airlines werden bankrott gehen, Restaurants werden zumachen müssen. Hotels, Kunst, Sport, Musik, Tourismus: da werden wohl viele Jobs wohl kaum wieder ersetzt werden. Trotzdem werden in den USA im Moment wieder Shutdowns diskutiert.
Das Editorial board der Washington Post hat gar geträumt wie man bis zum Oktober wieder zum Normalzustand kehren kann: Nein, nicht, indem man die Pandemie ignoriert, sondern in dem man Konsequent die Verbreitung des Virus brechen würde. Die Daten die zeigen, dass die Verbreitung heute hauptsächlich im Familienumfeld passiert machen aber klar, dass eine Eindämmung des Virus (wie auch bei der Grippe) unrealistisch ist.

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