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www.rhetorik.ch aktuell: (30. Sep, 2019)

Der Khan Skandal bei CS

Rhetorik.ch Artikel zum Thema:

Jobst und Fridolin prügeln sich vor den Augen der Seldwyler. Quelle.
Der CS Fühungsskandal hat der Schweiz eine schöne Geschichte gebracht. Sie könnte aus den Seldwyla Geschichten von Gottfried Keller stammen. Tatsächlich gibt es Parallelen zu den ``drei gerechten Kammmachern:: Keller schrieb damals:

Die Leute von Seldwyla haben bewiesen, dass eine ganze Stadt von Ungerechten oder Leichtsinnigen zur Not fortbestehen kann im Wechsel der Zeiten und des Verkehrs; die drei Kammmacher aber, dass nicht drei Gerechte lang unter einem Dach leben können, ohne sich in die Haare zu geraten.


Eine Radierung, die eine der Geschichten aus Keller's Leute von Seldwyla illustriert. Quelle.
Der Skandal begann vor einer Woche. Er zeigt auch, wie gefährlich ein solcher Skandal für eine Grossbank werden kann. Die Aktie der CS hatte damals Wert verloren, was natürlich die Aktionäre verärgerte. Klar ist dass der Finanzplatz Schweiz under dem Hahnenkampf leiden muss, denn in der Bankenbrache ist Vertrauen ein wichtiges Gut. In diesen Tagen könnte sich die Sache entscheiden. Die jüngste Schlagzeile: CS-Verwaltungsrat steht offenbar hinter Thiam.
Das Schicksal des Chefs der Credit Suisse wird sich in diesen Tagen entscheiden. Klar ist: Tidjane Thiam ist arg angeschlagen. Die Beschattungsaffäre um den aufstrebenden Starbanker Iqbal Khan (43), der morgen, 1. Oktober, sein Büro bei der UBS bezieht, hat die zweitgrösste Schweizer Bank ordentlich durchgeschüttelt. Die Affäre hat auch am Markt für einen massiven Vertrauensverlust gesorgt. Die Aktien der Credit Suisse tauchten vergangene Woche um fast sechs Prozent. Und gehörten damit zu den grössten Verlierern im Swiss Markt Index. Nichtsdestotrotz soll laut einem Bericht der "Financial Times" der Verwaltungsrat der Credit Suisse hinter Thiam stehen. Wie das renommierte Finanzblatt unter Berufung auf zwei mit der Angelegenheit vertrauten Personen schreibt, sei sich das Gremium einig, dass Thiam auch weiterhin die Geschicke der Bank leiten soll.
Finanzen:
Der Streit zwischen dem Credit-Suisse-Chef Tidjane Thiam und dem hemaligen Topmanager Iqbal Khan ist weiterhin eines der Hauptthemen in den Medien. Wie etwa die "Sonntagszeitung" (SoZ) und "Le Matin Dimanche" schrieben, beschleunigen sich die Personalabgänge bei der CS wegen des Skandals. Eine Entscheidung des CS-Verwaltungsrates über mögliche Konsequenzen in dieser Affäre dürfte laut "NZZ am Sonntag" (NZZaS) in der kommenden Woche fallen.
Worum geht es? Bei der Affaire geht es um die Beschattung des ehemaligen CS Wealth Management Chefs Iqbal Kan und um einen Streit zwischen den Topbankern Kahn und Thiam. Die zwei sind Nachbarn in Herrliberg. In Toponline wurde die Sache so zusammengefasst.
Verschiedene Medien hatten seit vergangenem Freitag über den Fall berichtet. Am Wochenende schrieben "Sonntagszeitung" und "Sonntagsblick", Khan und seine Frau seien am vergangenen Dienstag im Auto in der Zürcher Innenstadt von drei Männern in einem anderen Wagen verfolgt worden. Dem 43-jährigen Banker seien die Detektive aufgefallen, er habe gestoppt und von diesen Aufnahmen gemacht. Als sie versucht hätten, Khan das Handy zu entreissen, sei es zu einem Gerangel gekommen. Die Männer konnten den Berichten zufolge fliehen, wurden aber von der Polizei ausfindig gemacht und vorübergehend festgenommen. Wie die Zeitungen schreiben, waren die Männer von Khans Ex-Arbeitgeberin Credit Suisse beauftragt, den früheren Chef der Vermögensverwaltung zu beschatten. Gegenüber der Polizei gab die Bank zu, dass sie die drei Männer für die Beschattung Kahns angeheuert hatte, wie die "Sonntagszeitung" schreibt.
Aus dem Blick:
Noch geht es zu wie in einem Thriller. Viele ungeklärte Fragen. Und wenn etwas ans Licht kommt, tauchen schon weitere Fragen auf. Im Zentrum: die Beschattung von Ex-Credit-Suisse-Topbanker Iqbal Khan. Gesichert ist: Die CS liess den ehemaligen obersten Chef ihrer Vermögensverwaltung nach seinem Abgang von einer Mini-Detektei beschatten, die aber mitten in Aktion aufflog. Der Skandal offenbart eine Machtprobe hinter den Kulissen. Er und Khan sollen heftig aneinander geraten sein. Drohungen waren offenbar im Spiel. Belege gibt es hierfür nicht, wie BLICK am Montag berichtete. Aber CS-Präsident Urs Rohner sei über den Vorfall unterrichtet worden, sagt ein Insider. Der "Tages-Anzeiger" verortet den Ursprung des Thiam-Khan-Streits nun im Januar. Bei einer Hausparty Thiams (Artikel hinter Bezahlschranke). Khan, seine Frau und weitere Credit-Suisse-Mitarbeiter seien beim CS-Chef zuhause in Herrliberg ZH eingeladen gewesen. Ein Katzensprung für Khan, der direkt neben seinem Vorgesetzten ebenfalls eine Villa besitzt. "Es floss ziemlich viel Alkohol, und zum Schluss kam es zu einem sehr heftigen Krach zwischen Thiam und Khan", schreibt die Zeitung weiter. Angeblich soll es abseits der Gäste um die Beleidigung von Thiams Freundin durch Khan gegangen sein. Es fielen offenbar auch Drohungen. Khans Ehefrau habe die beiden Streitenden nur knapp voneinander trennen können, bevor es handgreiflich wurde. (...)
Blick:
Beim Streit zwischen den Bankern Iqbal Khan und Tidjane Thiam die nebeneinander wohnen, geht es nicht nur um Baulärm oder Bäume in Herrliberg ZH. Es geht sogar um einen ganzen Kontinent: Asien!
Credit Suisse CEO Thiam's Stunde könnte bald geschlagen haben denn die Credit Suisse wird heute oder morgen darüber befinden ob Thiam sich an der Spitze halten kann. In 20Min: meinte Maurice Pedergnana, Professor für Bankenmanagement in Luzern:
20 Min: Herr Pedergnana, heute oder morgen entscheidet die CS-Führung, ob Tidjane Thiam noch haltbar ist. Zuvor wurde eine Untersuchung durchgeführt, die klären sollte, wer die Beschattung gegen Banker Iqbal Khan in Auftrag gegeben hatte. Kann sich Thiam noch retten, wenn der Bericht feststellt, er habe nichts damit zu tun gehabt?
Pedergnana: Nein, er ist untragbar geworden und hat keinerlei glaubwürdigen Handlungsspielraum mehr. Das weiss auch der Verwaltungsrat. Das Problem ist weniger die Beschattungsaffäre, solche Praktiken sind in der Bankenwelt üblich. Inakzeptabel ist sein persönlicher Streit mit Khan. Es ist deshalb kaum relevant, was im Bericht zur Beschattung steht.
20 Min: Warum wiegt der private Streit schwerer als die Beschattung?
Pedergnana: Der Chef einer Grossbank hat eine charakterliche Vorbildfunktion. Was sollen den die Kunden denken, wenn ein offenbar streitsüchtiger Mann an der Spitze steht? Bei Khan und Thiam handelt es sich um Karrieristen mit grossen Eitelkeiten. Khan galt als Kronfavorit für Thiams Nachfolge. Trotz solcher Konflikte darf es nicht zu einer solchen Eskalation kommen.

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