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Es fast nicht zu glauben: Fitnesserfassungsgeräte werden
nun auch zum Überwachen von Mitarbeitern verwendet.
So gibt es etwa einen Smart Badge Humanyze, den die Mitarbeiter
um den Hals tragen sollen. Diese ``Datenabgase" der Angestellten
sollen wertvoll sein um die Produktion zu erhöhen.
Interessant wäre zu wissen, wer in einem Betrieb arbeiten
will, in dem man mit einem Hundehalsband bedacht
auf Schritt und Tritt überwacht wird. Selbst wenn die Daten
nur Zeitweise zur Optimierung verwendet werden, ist es ein
demoralisierendes Signal. Wo kann man Arbeit einsparen und ein paar
Mitarbeiter einsparen.
Dass die Firma, die das vertreibt ``Humanyze" (Humanisiere!) heisst,
ist das Tüpfchen auf dem i.
Selbst die Autoren von
Schoene Neue Welt,
oder 1984 hatten nicht
genug Fantasie um die heutige Welt vorherzusehen.
Auch fragt es sich, wie sehr dies wirklich nötig ist. Wer mit
einem Handy oder auf dem Internet unterwegs ist, ist im Prinzip schon ständig
überwachbar, muss aber nicht ein Halsband tragen.
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Aus
Heise:
Wer im Logistikbereich tätig ist, muss sich mit einer zunehmenden
Überwachung seiner Tätigkeit durch den Arbeitgeber zufrieden
geben. Doch auch im Büro drohen solche Trackingmassnahmen.
Eine Umfrage aus dem Jahr 2018, die das IT-Marktforschungsunternehmen
Gartner durchgeführt hat, ermittelte, dass 22 Prozent der
weltweiten Organisationen in unterschiedlichen Industrien aufzeichnen,
wo sich ihre Angestellten gerade befinden. 17 Prozent überwachen die
Computernutzung und 16 Prozent schauen auch mal in die E-Mails (Microsoft
Outlook) oder die Kalender. Ziel ist stets, die Produktivität zu
erhöhen, heisst es aus dem Management.
Verschiedene Start-ups wollen Mitarbeiter noch deutlich genauer
überwachen - in Form eines "Fitbits für Deine Karriere", wie
sie ihre Verfahren bewerben. Darunter ist etwa die US-Firma Humanyze,
die seit gut vier Jahren an einem sogenannten Smart Badge werkelt, den
Arbeiter um den Hals tragen sollen. Dieser soll über 40 verschiedene
"Datenpunkte" erfassen können - die "Datenabgase", die Angestellte
hinterlassen und die sich als wertvoll erweisen können.
Das am MIT entstandene Unternehmen erfasst beispielsweise, wenn ein
Angestellter redet, sich bewegt oder am Schreibtisch sitzt. Der Smart
Badge erkennt, wenn andere Nutzer mit Badge sich in der Nähe befinden
und sogar Toilettengänge tracken. Die Firma betont, Unternehmen
erhielten nur aggregierte Daten, sie können also beispielsweise
nicht einzelnen Gesprächen der Mitarbeiter folgen.
Stattdessen kommen dann Daten heraus, die zur Optimierung von
Firmenabläufen führen sollen. So hat, wie Firmenchef Ben
Waber, ein ehemaliger Doktorand am MIT Media Lab, die Datenerfassung
etwa gezeigt, dass grössere Kantinentische die Leistung einer
Programmierertruppe um bis zu 10 Prozent steigern können. Wer
statt an Vierer- an Zwölfertischen sitzt, codet angeblich besser,
weil es mehr Interaktionen gibt.
Siehe auch
Heise
Ein Kommentar eines Heise Lesers:
"Besonders geschmackvoll ist es ja, wenn sich so ein Tracking-Startup
dann auch noch "Humanyze" nennt. Das ist wie eine Legebatterie mit dem Namen "Hühnerglück".