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www.rhetorik.ch aktuell: (09. Mar, 2019)

Piktogramme im Auto

Rhetorik.ch Artikel zum Thema:
Piktogramme sind eine sehr alte Kommunikationsform. Es ist eine Art Bilderschrift. Die Hieroglyphen hatten schon Logogramme, das heisst Schriftzeichensysteme. Piktogramme sind nicht immer gut zu interpretieren. Oder können Peinlich sein. Ebenfalls möglich ist, dass sie nicht verstanden werden. So scheint es mit Warnlichtern im Auto zu gehen:
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Über die Hälfte aller Autofahrer ist mit den vielen Warnlichtern auf dem Fahrzeug-Dashboard überfordert. Das zeigt eine britische Studie, die vom Hasso-Plattner-Institut (HPI) durchgeführt wurde. Demnach gaben 59 Prozent der Befragten zu, dass sie sich mit den Piktogrammen im Dashboard nicht oder nicht genügend gut auskennen. Anlass zur Besorgnis gaben vor allem die Resultate bei möglicherweise fatalen Fehlfunktionen. So erkannten fast 96 Prozent aller Studienteilnehmer das Warnsignal für einen Bremsdefekt nicht. Fast genauso viele waren beim Warnsignal betreffend einer Fehlfunktion des Kühlsystems oder eines Schadens beim Diesel-Partikelfilter ratlos. Und: Über 60 Prozent erkannten einen möglichen Motorenschaden nicht über das entsprechende Piktogramm. In der Schweiz dürfte das Unwissen ähnlich gross sein. Klar: Wenn das gelbe Symbol mit der Zapfsäule aufleuchtet, wissen die meisten, dass sie demnächst an eine Tankstelle fahren sollten. Doch auf dem Dashboard verstecken sich auch weit exotischere Warnlampen mit Symbolen, die nicht jede Woche aufleuchten. Und bei denen können durchaus auch regelmässige Autofahrer ins Schwimmen geraten. Kommt dazu: Mit immer mehr und aufwendigerer Technik in modernen Autos gibt es auch immer mehr Warnlampen. Im schlimmsten Fall können sich die Piktogramme auch noch von Hersteller zu Hersteller unterscheiden, obwohl sie das Gleiche bedeuten. Insbesondere bei Assistenzsystemen ist Spurwarner nicht gleich Spurwarner. Auch bei älteren Fahrzeugen sind oftmals andere Symbole als bei neuen anzutreffen. Tatsächlich werden bei modernen Autos "immer wieder neue Systeme und entsprechend neue Piktogramme eingeführt", bestätigt der TCS. Einige würden sich von selbst erklären, andere seien "kaum verständlich". So ist das von einigen Herstellern verwendete Symbol der gelb leuchtenden Kaffeetasse nicht etwa eine Einladung zum Kaffeeplausch beim Garagisten, sondern eine Aufforderung, demnächst eine Pause einzulegen. Noch vor 20 Jahren ging es bei den meisten Instrumententafeln der Autos recht simpel zu und her. Es gab eine Leuchte fürs Fernlicht, eine für den Öldruck, eine für die Handbremse, und das wars. Wer heute den Motor startet, hat einen halben Christbaum voller Leuchten vor sich. Prompt erhalten Automobilclubs immer wieder Anrufe von verzweifelten Autofahrern, die nicht wissen, was ein bestimmtes Symbol bedeutet. Beim TCS findet man zumindest eine erste Hilfe: Als grobe Orientierung dienen die Ampelfarben. Um rot leuchtende oder blinkende Symbole sollte man sich sofort kümmern. Sie weisen auf eine Gefahr hin und erfordern sofortiges Handeln. Gelbe Warnlichter weisen darauf hin, dass etwas beachtet oder geprüft werden soll. Keine Sorgen hat man bei grüne Leuchten: Sie zeigen an, dass ein System ordnungsgemäss funktioniert. Insgesamt gibt es bis zu 80 verschiedene Symbole, von denen meist rund 50 verwendet werden. Die Tendenz ist aber klar steigend. Deshalb fordert etwa der Allgemeine Deutsche Automobilclub (ADAC), dass die Piktogramme im Cockpit reduziert werden sollen. Der Fahrer sei schliesslich kein Pilot - er müsse sich auf die Strasse konzentrieren können.
Quelle

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