Persoenlich Blog:
Für die Eltern - bestehend aus Vätern und Müttern -
wollte vor Jahren der Europarat die neutrale Bezeichnung "Elter"
einführen. Einige Staaten nahmen diese Anregung auf. Die
Behörden in Frankreich dürfen nicht mehr "Vater" oder "Mutter"
sagen, sondern es muss "Elter1" und "Elter2" geschrieben werden.
Deutschland dürfte wohl dieses lächerliche Genderspielchen
ebenfalls bald übernehmen. Hannover machte jedenfalls für
Behördenschreiben bereits den Anfang. Die Sprachmissionare
begründen ihr Tun mit folgendem Argument: Diese Formulierung taugt
sehr gut gegen Unterdrückung, Homophobie. Sie sei im Hinblick auf
Gleichstellung und Vielfalt notwendig. Die Verhunzung der Sprache wird
dabei in Kauf genommen. Die Forderung nach der "dritten Toilette"
und dem "Gendersternchen" wurde in der Öffentlichkeit lange
als abstruser Auswuchs nicht ernst genommen. Alle gesellschaftlichen
Minderheiten verstehen es heute sehr gut, sich lautstark Gehör zu
verschaffen. Die Verstümmelung der Sprache spielt dabei für
die Begriffssektierer keine Rolle. Die politische Korrektheit in
Sprachtexten treibt auch in den USA absurde Blüten. Das ist mit ein
Grund für die Wahl Trumps. Er ignorierte die Überkorrekten.
Das schätzten zahlreiche US-Bürger. Von Referenten in den USA
wird vielerorts erwartet, dass sie zu Beginn ihrer Ausführungen
offenbaren, zu welchem Geschlecht sie sich zugeordnet fühlen. "Er,
sie, es" gibt beispielsweise bekannt: "Ich bin ein WIR", wenn der Redner
beide Geschlechter in sich fühlt. Es werden heute bereits [34]60
Geschlechtsidentitäten aufgeführt. Wenn nun alle Sondergruppen
eine Sonderregelung beanspruchen würden, hätte die Gesellschaft
ein unlösbares Problem. Die Differenzierung führt zu einer
Orientierungslosigkeit. Bücher müssen umgeschrieben werden,
weil sie politisch nicht mehr korrekt sind. Auch in der Schweiz sollen
derzeit aktuelle Geschichtsbücher in Schulen korrigiert werden,
weil Männer in den Berufen dominieren. Obschon historische
Berichte eigentlich das Zeitbild vergangener Jahre wiedergeben. Wenn
damals vor allem Lokomotivführer erwähnt werden und
keine Lokomotivführerinnen, so entspricht dies der damaligen
Situation. Es gab früher in vielen Berufen kaum Frauen. Weil in
Geschichtsbüchern in vielen Berufen weniger Frauen vorkommen, will
man dies nachträglich korrigieren. Dies kommt jedoch einer Verzerrung
der historischen Tatsache gleich. Wenn nun der Begriff "Elter1" und
"Elter2" tatsächlich eingeführt werden sollte, wird dies als
zwingende Massnahme gegen Diskriminierung gesehen. Ich frage mich:
Müsste diese absurde Wortschöpfung eigentlich nicht von den
"Vätern" und "Müttern" als diskriminierend empfunden werden?
Erfreulicherweise gibt es noch Gruppen der schreibenden Zunft, die
nicht gewillt sind, derartige Auswüchse mitzumachen. Jene, die
Genderspielchen mitspielen, tragen nicht dazu bei, unsere Sprache
verständlicher zu machen. Sie machen sich höchstens
lächerlich.