Die letzte
SRF-Club Sendung hatte
den Titel "Oh Mann! Männlichkeit in der Krise?". Es
war eine Männerrunde, die von Barbara Lüthi moderiert wurde.
Die
SRF Seite
zur Sendung fasst zusammen:
Wie emotionsgeladen die Debatte um männliches Rollenverständnis
ist, zeigen die Reaktionen auf den neuen Werbespot des
Rasierklingenherstellers Gillette. Der Spot fordert Männer dazu
auf, bessere Menschen zu sein. 25 Millionen Mal wurde er angeklickt,
in den Sozialen Medien tobt ein Shitstorm. Viele Männer werten
den Werbefilm als pauschalen Angriff auf ihr Geschlecht und rufen zum
Boykott der Marke auf.
Denn echte Männer zeigen keine Schwäche, suchen das Abenteuer,
das Risiko, die Dominanz. Dieses traditionelle Männlichkeitsbild
mache krank, impfen ihm jetzt Psychologen ein. Männer begehen
häufiger Suizid, sind suchtgefährdeter, vereinsamen. Toxische
Männlichkeit heisst das schädliche Verhalten. Nun soll
der Kerl, der im Unterhemd grilliert, aus dem Sumpf seiner giftigen
Männlichkeit gezogen werden.
Längst hat der Feminismus alte Geschlechterrollen aufgebrochen. Die
Diskussion schwankt zwischen Extremen. Hier der softe Frauenversteher,
dort der stahlharte Macker. In der Politik gehört den männlichen
Archetypen noch die Macht. Auch wegen ihres plakativ männlichen
Rollenverständnisses punkten Trump, Bolsonaro und Putin an den
Wahlurnen. Bei Barbara Lüthi diskutieren u.a.:
René Schudel, Fernsehkoch und Kochbuchautor
Patrick Frey, Schauspieler und Kabarettist
Toni Bortoluzzi, alt-Nationalrat SVP
Marco Caimi, Männerarzt, Coach
Walter Hollstein, Professor fuer politische Soziologe
Markus Theunert, Männerberater, Leiter Fachstelle "maenner.ch", Psychologe.
Die Diskussion gab etwas zu reden:
20 Min: Maenner Club auf-SRF artet aus.
Die "Identitätskrise" des Mannes war am Dienstagabend Thema in der
SRF-Diskussionssendung "Club". Denn heute sei nicht mehr klar, wie ein
richtiger Mann sein sollte - das traditionelle Männlichkeitsbild
nennen Psychologen "toxisch". Eingeladen hat Moderatorin Barbara
Lüthi sechs Männer, unter anderem Alt-SVP-Nationalrat Toni
Bortoluzzi und Fernsehkoch René Schudel.
In diesem Setting wird in der Sendung auch über den aktuellen
Werbespot des Rasierklingenherstellers Gillette diskutiert, der die
Männer auffordert, bessere Menschen zu sein. Moderatorin Lüthi
will von Männerarzt Marco Caimi wissen, warum der Spot 200'000
empörte Reaktionen in den sozialen Medien ausgelöst habe.
"Man ist vielen Männern auf den Schwanz getreten, ich habe auch
auf Wilkinson gewechselt", sagt er. Er beklagt die Gleichmachung der
Geschlechter und spricht von einer "unglaublichen Angleichung": "Es ist,
wie wenn man magnetische Pole einfach entmagnitisiert."
Zu viel für den Psychologen Markus Theunert von der Fachstelle
Maenner.ch: Er findet den Spot harmlos und gibt seinem Unmut über
die Aussagen seinens Vorredners Ausdruck. Caimi reagiert wütend:
"Sei einfach mal ruhig. Du machst mich nervös mit deinem Gebrummel
nebenan. Ich bin am Reden, du kriegst den Redestab nachher." Und weiter:
"Es geht mir auf den Sack. Sonst laufe ich raus. Ich habe die Sendeleitung
gewarnt." Theunert seinerseits tritt nach, indem er Caini die fachliche
Qualifikation als Arzt abspricht. Dieser "behaupte, Männerarzt zu
sein." Zwar habe Caini eine Praxis, in der er Männer behandle, das
fachliche Fundament spreche er ihm aber ab, so Theunert. Der Angegriffene
wird dann von Soziologe Walter Hollenstein verteidigt: "Das ist schlicht
eine Unverschämtheit, Herr Theunert. Er ist Mediziner. So geht das
einfach nicht."
Schliesslich muss Lüthi intervenieren. Persönliche Angriffe
seien zu unterlassen. "Wir diskutieren auf einer fachlichen Ebene. Ich
habe habe sechs Männer eingeladen, ich bin sicher, wir schaffen
das." Schauspieler Patrick Frey sah im Streit ein schönes Beispiel
für "Hypermaskulinität": Es handle sich um "Gockel-Getue",
Männer hätten das Gefühl, sie müssten "den Macker
spielen"
Lustig auch die Kommentare auf Twitter, die von 20 Minuten gesammelt wurden:
- Der "Männerarzt" fühlt sich wegen einer Rasierklingenwerbung
auf den Schwanz getreten und hat darum die Rasierklingen gewechselt.
- Zickenkrieg mit 6 Männern.
- Best ever! Diese hysterischen Männerrunden! Hier muss eine Frau zur Vernunft rufen ... wundervoll!
- Meine Bewunderung an die Löwenbändigerin Barbara Luethi. Ich hätte den Jungs glaubs gesagt,
sie sollen mal nach hinten gehen, Schwanzvergleich machen und dann wieder kommen.