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www.rhetorik.ch aktuell: (21. Jul, 2018)

Strategie, Kritiker zum Schweigen zu bringen

Rhetorik.ch Artikel zum Thema:
Es ist eine neue Strategie, Kritiker zum Schweigen zu bringen:

Grabe alte Tweets oder Statements über die Person auf, um dann einen Shitstorm zu provozieren. Die Person wird dann entlassen.


Die Strategie wirkt hervorragend, denn Firmen wollen nicht durch mögliche Kontroversen Geld verlieren.

Jüngstes Opfer dieser Strategie ist James Gunn der erfolgreiche Regisseur der Filme "Guardians of the Galaxy". Gunn wurde von Disney gefeuert. Der Grund: er hatte vor vielen Jahren ein paar Wize getweetet, die nicht ganz politisch korrekt waren.


Washington Post.
Die Geschichte wird auf diesem Zeit Artikel beschrieben:

Vor Jahren verfasste Twitter-Einträge haben den Regisseur der Science-Fiction-Filmreihe Guardians of the Galaxy, James Gunn, nun seinen Job gekostet. Disney feuerte den 51-Jährigen am Freitag, weil dieser in dem Kurznachrichtendienst Witze über Vergewaltigungen und Pädophilie gemacht hatte. Die meisten der von seinem Arbeitgeber beanstandeten Tweets stammen aus den Jahren 2008 bis 2011. In einem der Tweets schrieb Gunn beispielsweise: "Das Beste daran, vergewaltigt zu werden, ist das Gefühl nach dem Vergewaltigtwerden, 'Uff, das fühlt sich grossartig an, nicht vergewaltigt zu werden!'" Rechte Twitter-User hatten Gunns alte Tweets ausgegraben "Die beleidigenden Haltungen und Aussagen, die auf James' Twitter-Seite entdeckt wurden, sind nicht zu rechtfertigen und widersprechen den Werten unseres Filmunternehmens", erklärte Disney-Chef Alan Horn in einer Stellungnahme, die von vielen US-Medien verbreitet wurde. Gunn sagte dem Branchenmagazin Hollywood Reporter daraufhin, er bedauere seine Tweets und übernehme die volle Verantwortung für deren Inhalt. Am Donnerstag hatte der US-Regisseur auf Twitter erklärt, er habe damals bewusst provozieren und Tabus brechen wollen, um Reaktionen zu erzeugen. "Ich will damit nicht sagen, dass ich besser (geworden) bin", erklärte Gunn, "aber ich bin ganz, ganz anders als noch vor einigen Jahren." Gunn ist ein lautstarker Kritiker von US-Präsident Donald Trump. Mike Cernovich und Jack Posobiec, zwei bekannte Provokateure der Alt-Right-Bewegung, hatten Gunns Tweets recherchiert und verbreitet. Die konservativ ausgerichtete Nachrichtenseite Daily Caller rief daraufhin zur Entlassung des Regisseurs auf. Laut der Washington Post hat sich die Recherche und Verbreitung alter, potenziell beleidigender Social-Media-Beiträge zu einer typischen Strategie von Trump-Anhängern entwickelt: Im Dezember wurde der progressive Radiomoderator und Komiker Sam Seder vom Nachrichtensender MSNBC erst gefeuert und dann wieder eingestellt, nachdem rechtsgerichtete Twitter-User einen alten, satirischen Twitter-Post von Seder erneut verbreitet hatten.


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