Die "Hauptrolle" des in Split-Screen-Optik gefilmten Sketches spielt
Ben Stiller als Trump-Anwalt Michael Cohen. Im Medien- und Justiz-Rummel
um die an Daniels gezahlten 130.000 Dollar Schweigegeld versucht er, zu
retten, was noch zu retten ist (Trump/Baldwin: "Ruf Stormy an und bring'
das ein für allemal in Ordnung!"), aber er gerät immer wieder an
andere Mitglieder aus Trumps Hofstaat, darunter Ehefrau Melania (Cecily
Strong) und Pressesprecherin Sarah Huckabee Sanders (Aidy Bryant). Und
die ganze Zeit hört das FBI den hysterischen Gesprächen auf
den vermeintlich sicheren Leitungen zu, kopfschüttelnd.
Das allein wäre lustig genug, doch der Auftritt der echten Stormy
Daniels ist das Sahnehäubchen. Während Trump/Baldwin ihr
Anzüglichkeiten ins Ohr tutet ("Ich war noch nie so ängstlich
und scharf zugleich") und ihr vorwirft, ihre Kampagne gegen ihn nur
zu spielen, kontert sie schlagfertig: "Ich bin Pornodarstellerin, wir
sind nicht dafür bekannt, gut schauspielern zu können". Nur
sein Rücktritt könne sie zum Aufgeben bewegen, sagt sie dem
grimassierenden Baldwin.
Die Affäre um das an die Porno-Darstellerin Stormy Daniels gezahlte
Schweigegeld weitet sich immer mehr zu einer medialen Schlacht zwischen
Juristen aus. Und dabei hat das Lager von US-Präsident Donald Trump,
repräsentiert durch Rudolph Giuliani, zurzeit die schlechteren
Karten. Daniels überraschte am Samstagabend mit einem spöttischen
Überraschungsauftritt in der Comedy-Show "Saturday Night Live", in der
sie dem von Alec Baldwin parodierten US-Präsidenten prophezeite, ein
"Sturm" ziehe auf. Dem britischen "Guardian" kündigte Daniels'
Anwalt Michael Avenatti unterdessen in einem Interview an, kurzfristig
neue Beweise vorzulegen.
Die Enthüllungen über das Gebaren von Donald Trump und dessen
Anwalt Michael Cohen im Umgang mit Daniels, die bald ans Tageslicht kommen
würden, "werden das amerikanische Volk derart anekeln, dass es in
ernsthaften Konsequenzen resultieren wird", sagte Avenatti der Zeitung.
Bis jetzt habe man lediglich die Oberfläche dieses Falles angekratzt.
"Ultimativ", so der Anwalt, "werde Trump sich zum Rücktritt
gezwungen sehen." Er wisse nicht, welchen "Spin" der Präsident
am Ende seinem Abschied geben wird, aber er glaube fest daran, dass es
"zu viele Beweise für seine Vergehen und die seines Umfelds gebe,
als dass er in der Lage sein wird, seine Amtszeit zu beenden."