4 Worte von Rudy Giuliani hat ein Lügenhaus
um Stormy Daniels zum Fall gebracht.
Giuliani hat in einer Fernsehshow gesagt, dass
Trump seinen Anwalt gezahlt hat.
Die Frage ist nun, ob das geplant war und Teil
einer Strategie ist. Ein Problem ist, dass
die Behörden über die Zahlung ohnehin
wissen und es besser wird, wenn die Wahrheit
schon früher ans Tageslicht kommt. Ein Problem
ist, dass Trump nun als Lügner dasteht, denn
er hatte vorher die Zahlung dementiert.
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Spiegel:
"Nein": So deutlich antwortete US-Präsident Donald Trump noch
vor wenigen Wochen, als er von Reportern gefragt wurde, ob er von den
Zahlungen seines Anwalts an die Ex-Pornodarstellerin Stormy Daniels
gewusst habe. Ob er wisse, woher das Geld stamme? Nein, auch das wisse
er nicht.
Inzwischen musste Trump selbst einräumen, dass er seinem Anwalt die
130.000 Dollar Schweigegeld erstattet hat. Sein neuer Anwalt Rudolph
Giuliani verriet in einem TV-Interview, dass Trump das Geld über
mehrere Monate zurückgezahlt hatte. Eine Kehrtwende in dem Fall
will der US-Präsident trotzdem nicht sehen: "Ich ändere keine
Geschichten", sagte Trump nun vor Journalisten in Washington.
"Alles was ich sage ist, dass dieses Land jetzt gerade so gut
läuft. Und dann diesen Mist auf den Tisch zu bringen, und die ganze
Zeit diese Hexenjagden aufzubringen - das ist alles, worüber ihr
reden wollt", sagte Trump. Er betonte, Giuliani habe seinen Job gerade
erst übernommen und sei noch dabei sich einzuarbeiten: "Als Rudy
diese Äusserung machte - Rudy ist toll - aber Rudy hatte gerade erst
angefangen, und er war nicht vollkommen vertraut mit - Sie wissen schon,
mit allem", sagte er. "Er wird sich noch Klarheit verschaffen."
Stephanie Clifford - so der bürgerliche Name der Pornodarstellerin
- hatte zwölf Tage vor der Präsidentschaftswahl 2016 eine
Vereinbarung mit Cohen unterzeichnet, in der sie sich verpflichtete,
nicht öffentlich über eine angebliche Affäre mit Trump
zu sprechen. Im Gegenzug zahlte Trumps Anwalt Michael Cohen ihr 130.000
Dollar (nach heutigem Wert 105.000 Euro). An die Schweigevereinbarung
fühlt sich Clifford inzwischen nicht mehr gebunden, sie liegt
darüber mit Cohen im Rechtsstreit.
Die Zahlung ist juristisch brisant: Sollte sie geleistet worden sein,
um kurz vor der Wahl eine negative Berichterstattung über Trump
abzuwenden, hätte sie womöglich als Wahlkampfspende deklariert
werden müssen. Dies geschah aber nicht, weswegen der Verdacht
illegaler Wahlkampffinanzierung im Raum steht.
Giuliani schob nach dem missglückten Interview noch eine
verklausulierte Erklärung nach: "Meine Bezugnahme auf die zeitlichen
Abläufe geben nicht meine Auffassung vom Wissen des Präsidenten
wieder, sondern stattdessen, mein Verständnis von diesen Massnahmen."