Die No-Billag Initiative ist klar gescheitert:
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Dass wuchtige Nein von 71,6 Prozent der Stimmbürger zur
No-Billag-Initiative ist für die SRG-Spitze erfreulich: "Ich bin
sehr zufrieden und erleichtert", sagte Generaldirektor Gilles Marchand an
der Medienkonferenz. Der Druck auf die SRG bleibt jedoch hoch: Um der im
Abstimmungskampf laut gewordenen Kritik zu begegnen, skizzierte Marchand
zusammen mit SRG-Präsident Jean-Michel Cina ein Sparprogramm.
Für die SRG sei der Abstimmungssonntag eine "historische Wende in der
Unternehmensgeschichte", sagte Marchand. Sie befinde sich nun in einem
"permanenten Reformprozess". Marchand präsentierte Massnahmen,
um ab 2019 rund 80 Millionen Franken einzusparen.
Betroffen davon sind auch die Angestellten. Wie gross der Stellenabbau
ausfallen wird, wollte Marchand am Sonntag nicht sagen. "Wir sind
gerade daran zu kalkulieren, wie viele Arbeitsplätze betroffen
sind." Er nannte aber die Bereiche Infrastruktur, Verwaltung, Technik,
Immobilien, Produktion und Distribution. Man sei in Gesprächen mit
den Sozialpartnern.
Konzessionen macht die SRG bei der Werbung. Laut eigenen Angaben
verzichtet die SRG künftig darauf, Spielfilme durch Werbeblöcke
zu unterbrechen, wodurch laut Marchand Werbegelder in der Höhe von
10 Millionen Franken verloren gehen. Auch würden künftig keine
Texte mehr online verbreitet, ohne dass ein Audio- oder Videobeitrag
zum Thema vorliege. Zudem verzichte die SRG weiter auf regionale,
zielgruppenspezifische Werbung.
Daneben will die SRG 20 Millionen Franken reinvestieren. Dabei geht es
darum, den Fokus des Angebots anzupassen. "Wir haben im Abstimmungskampf
das junge Publikum gehört. Es will auf eine neue Art mit den Medien
interagieren." Dazu ist eine mehrsprachige Plattform angedacht, die es
erlaubt, dem Publikum möglichst alle SRG-Produktionen aus allen
Sprachregionen mit entsprechender Übersetzung zugänglich
zu machen. Zudem sollen künftig mehr Gelder in Spielfilme,
Dokumentarfilme und Serien fliessen.