Diesen Sonntag werden die Franzosen den neuen Präsidenten wählen.
Nun sind 48 Stunden vor der Wahl Interna aus dem Wahlkampf von Macron verbreitet
worden. Macron ist nach diesen Hacker-Angriff zum Schweigen verdammt.
Einen Tag vor der Wahl darf sich Emmanuel Macron nicht zu dem Hackerangriff äußern.
Noch ist unklar, wie der Hacker-Angriff auf Emmanuel Macron die Wahlen
beeinflusst. Wie bei Hillary Clinton vermutet man Hacker aus Russland.
Das Account auf Pastebin.
Spiegel:
Für die Verantwortlichen der Bewegung "En Marche!" (EM) ist es der
befürchtete Info-Gau: Das Pariser Hauptquartier der Bewegung des
französischen Präsidentschaftskandidaten Emmanuel Macron wurde
nach eigenen Angaben Opfer eines schweren Hackerangriffs. Dabei gelang
offenbar der Zugriff auf vertrauliche Insider-Dossiers. Die Aktion sei
"massiv und koordiniert", teilte die EM-Pressestelle am späten
Abend mit.
Macron geht am Sonntag laut Umfragen als klarer Favorit in die Stichwahl
gegen die Rechtspopulistin Marine Le Pen. Die Abstimmung gilt wegen Le
Pens Anti-EU-Kurs als Richtungsentscheidung für den ganzen Kontinent.
Die Front-National-Politikerin will ihr Land aus dem Euro führen und
ihre Landsleute über Frankreichs EU-Mitgliedschaft abstimmen lassen.
Macron ist hingegen europafreundlich und strebt eine enge Partnerschaft
mit Deutschland an.
Die Täter hätten sich auf interne Informationen wie E-Mails,
Rechnungen, und Verträge konzentriert, die anschliessend in den
sozialen Netzwerken verbreitet wurden. Laut dem EM-Kommuniqué
wurden die veröffentlichten Schriftstücke bereits vor
einigen Wochen kopiert, nachdem sich Unbekannte illegalen Zugang zu den
persönlichen und beruflichen E-Mail-Konten von Verantwortlichen
der politischen Bewegung verschafft hätten.
Die authentischen Akten seien nun zusammen mit einer Reihe von
gefälschten Unterlagen veröffentlicht worden, um "Zweifel
und Desinformation" zu verbreiten. Rund neun Gigabyte an Daten wurden
von einem Nutzer mit dem Namen EMLEAKS auf der Plattform Pastebin
veröffentlicht. Das Innenministerium wollte sich nicht dazu
äussern. Die französische Wahlkommission warnte Medien davor,
Inhalte der Dokumente zu veröffentlichen. Eine Zuwiderhandlung
könnte strafrechtlich geahndet werden.
"Es geht hier nicht nur um einen schlichten Hackerangriff, sondern
um den Versuch, die französischen Präsidentschaftswahlen
zu destabilisieren", teilt EM weiter mit. Die Initiatoren der Aktion
wollten der Kampagne Macrons offenbar kurz vor der Stichwahl grossen
Schaden zufügen.
Tatsächlich erfolgte die Veröffentlichung der Interna just eine
Stunde vor dem offiziellen Schluss des Wahlkampfes in Frankreich - seit
Mitternacht ist jede Form von Parteien-Werbung gesetzlich untersagt.
Diese Polit-Quarantäne gilt auch für Privatpersonen, die
Informationen oder Propaganda auf öffentlichen Internetseiten,
Blogs, Facebook oder Twitter weiterleiten.
Unklar ist, ob die veröffentlichten Interna Macron politisch
überhaupt treffen können: Die EM-Organisatoren versicherten,
dass die Finanzierungsunterlagen ohnehin mit Abschluss des Wahlkampfes
der zuständigen Nationalen Kommission für die Kampagnen-Konten
(CNCCFP) zugestellt würden. Dennoch könnten persönliche
Bewertungen über Mitarbeiter oder politische Rivalen dem Kandidaten
schaden.