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www.rhetorik.ch aktuell: (06b. Mai, 2017)

Hackerangriff auf Macron

Rhetorik.ch Artikel zum Thema:
Diesen Sonntag werden die Franzosen den neuen Präsidenten wählen. Nun sind 48 Stunden vor der Wahl Interna aus dem Wahlkampf von Macron verbreitet worden. Macron ist nach diesen Hacker-Angriff zum Schweigen verdammt. Einen Tag vor der Wahl darf sich Emmanuel Macron nicht zu dem Hackerangriff äußern. Noch ist unklar, wie der Hacker-Angriff auf Emmanuel Macron die Wahlen beeinflusst. Wie bei Hillary Clinton vermutet man Hacker aus Russland. Das Account auf Pastebin.
Spiegel:
Für die Verantwortlichen der Bewegung "En Marche!" (EM) ist es der befürchtete Info-Gau: Das Pariser Hauptquartier der Bewegung des französischen Präsidentschaftskandidaten Emmanuel Macron wurde nach eigenen Angaben Opfer eines schweren Hackerangriffs. Dabei gelang offenbar der Zugriff auf vertrauliche Insider-Dossiers. Die Aktion sei "massiv und koordiniert", teilte die EM-Pressestelle am späten Abend mit. Macron geht am Sonntag laut Umfragen als klarer Favorit in die Stichwahl gegen die Rechtspopulistin Marine Le Pen. Die Abstimmung gilt wegen Le Pens Anti-EU-Kurs als Richtungsentscheidung für den ganzen Kontinent. Die Front-National-Politikerin will ihr Land aus dem Euro führen und ihre Landsleute über Frankreichs EU-Mitgliedschaft abstimmen lassen. Macron ist hingegen europafreundlich und strebt eine enge Partnerschaft mit Deutschland an. Die Täter hätten sich auf interne Informationen wie E-Mails, Rechnungen, und Verträge konzentriert, die anschliessend in den sozialen Netzwerken verbreitet wurden. Laut dem EM-Kommuniqué wurden die veröffentlichten Schriftstücke bereits vor einigen Wochen kopiert, nachdem sich Unbekannte illegalen Zugang zu den persönlichen und beruflichen E-Mail-Konten von Verantwortlichen der politischen Bewegung verschafft hätten. Die authentischen Akten seien nun zusammen mit einer Reihe von gefälschten Unterlagen veröffentlicht worden, um "Zweifel und Desinformation" zu verbreiten. Rund neun Gigabyte an Daten wurden von einem Nutzer mit dem Namen EMLEAKS auf der Plattform Pastebin veröffentlicht. Das Innenministerium wollte sich nicht dazu äussern. Die französische Wahlkommission warnte Medien davor, Inhalte der Dokumente zu veröffentlichen. Eine Zuwiderhandlung könnte strafrechtlich geahndet werden. "Es geht hier nicht nur um einen schlichten Hackerangriff, sondern um den Versuch, die französischen Präsidentschaftswahlen zu destabilisieren", teilt EM weiter mit. Die Initiatoren der Aktion wollten der Kampagne Macrons offenbar kurz vor der Stichwahl grossen Schaden zufügen. Tatsächlich erfolgte die Veröffentlichung der Interna just eine Stunde vor dem offiziellen Schluss des Wahlkampfes in Frankreich - seit Mitternacht ist jede Form von Parteien-Werbung gesetzlich untersagt. Diese Polit-Quarantäne gilt auch für Privatpersonen, die Informationen oder Propaganda auf öffentlichen Internetseiten, Blogs, Facebook oder Twitter weiterleiten. Unklar ist, ob die veröffentlichten Interna Macron politisch überhaupt treffen können: Die EM-Organisatoren versicherten, dass die Finanzierungsunterlagen ohnehin mit Abschluss des Wahlkampfes der zuständigen Nationalen Kommission für die Kampagnen-Konten (CNCCFP) zugestellt würden. Dennoch könnten persönliche Bewertungen über Mitarbeiter oder politische Rivalen dem Kandidaten schaden.

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