US Präsident Trump blieb dem Correspondenten Essen fern.
Das letzte Mal war das 1981 bei Reagen passiert, als dieser
angeschossen worden ist. Trump hatte offensichtlich keine Lust,
sich Scherze auf seine Kosten anzuhören. Allerdings wäre
es für ihn eine Chance gewesen, etwas an Boden gutzumachen.
Reagan übrigens hatte damals in die Sendung angerufen und einen
kleinen Scherz gemacht: "Wenn jemand sagt, Du sollst schnell ins Auto
gehen, mach das auch!". Wie auf
NPR zu lesen ist,
hatte auch Jimmy Carter, 1980 und 1978 das Presse Dinner gemieden, wie auch Nixon,
1974 und 1972. Es gibt andere Parallelen mit Nixon.
Aus dem
Spiegel:
Eigentlich ist es ein jährlicher Pflichttermin für
US-Präsidenten: Das White House Correspondents Dinner in
Washington. Donald Trump hat auch mit dieser jahrzehntelangen Tradition
gebrochen - mit Selbstironie hat er es offenbar nicht so.
Statt sich von einem Comedian vor der versammelten Hauptstadtpresse die
Leviten lesen zu lassen und sich mit einer humoristischen Rede selbst
auf den Arm zu nehmen, hat er sich am Samstag in Harrisburg vor Tausenden
Anhängern für die ersten 100 Tage seiner Amtszeit feiern lassen.
In Washington hielt stattdessen Hasan Minhaj, ein Comedian der
Satire-Sendung "Daily Show", die Rede im Saal. "Niemand wollte diesen Job
hier machen, also muss natürlich ein Einwanderer ran", sagte Minhaj,
der selbst Muslim und indischstämmiger US-Amerikaner ist. Der
31-Jährige erklärte, angesichts der turbulenten ersten 100
Tage von Trumps Amtszeit schaue er die Polit-Serie "House of Cards"
zur Entspannung.
Weniger witzig, sondern ernst und grundsätzlich wurde Jeff
Mason. Es sei gefährlich für die Demokratie, wenn versucht
werde, die Medien zu untergraben, erklärte der Präsident der
Korrespondentenvereinigung im Weissen Haus. "Wir sind nicht 'fake news',
wir sind nicht im Niedergang begriffene Nachrichten-Organisationen,
und wir sind nicht der Feind des amerikanischen Volkes", sagte der
Reuters-Reporter.
Die Komikerin Samantha Bee hatte am Nachmittag vor dem
Korrespondentendinner eine Zusatzausgabe ihrer satirischen
Late-Night-Sendung "Full Frontal" in Washington aufgenommen. Der Titel
diesmal: "Not the White House Correspondents' Dinner". Bee sagte, die
Journalisten in den USA lebten in einem goldenen Zeitalter - "leider
vor allem wegen eines goldenen Präsidenten, der Golden Showers mag".
Donald Trump tat so, als interessiere ihn das alles nicht. Er sagte in
seiner Rede vor jubelnden Anhängern in Harrisburg, er könne
nicht glücklicher sein, das Galadinner in der US-Hauptstadt zu
verpassen. "In diesem Moment trösten sich eine grosse Gruppe von
Hollywood-Schauspielern und Vertretern der Washingtoner Medien gegenseitig
in einem grossen Ballsaal in der Hauptstadt", erklärte er. Die
Zuschauer reagierten mit Buh-Rufen. Trump attackierte auch erneut die "New
York Times" sowie die Sender CNN und MSNBC und warf ihnen Lügen vor.
CNN.